Maschinen von Biesse bei Möbel Gruber: drei Neue im Zillertal

Stummerberg ist eine Gemeinde mit 859 Einwohnern im mittleren Zillertal und gehört zum Bezirk Schwaz in Tirol. Die enge, zwar gut ausgebaute Straße führt steil bergan zur Tischlerei, die malerisch am Berghang auf gut 860 Metern Seehöhe liegt. Auch wenn der Ausblick von hier oben ins Zillertal, den die Mitarbeiter nur selten genießen können, zu jeder Jahreszeit fantastisch ist, mutet Firmenchef Christian Gruber seinen Kunden diesen kurvigen Weg nicht zu. Sondern bittet sie in den neu gebauten Schauraum im nur wenige Autominuten entfernten Zell am Ziller. Dort präsentiert Gruber auf 350 Quadratmetern viele kreative Möbel- und Wohnideen als Inspiration, und man wird als Kunde in angenehmer Umgebung ausführlich beraten.

Hochwertige Maßfertigung

Seit 2003 ist Christian Gruber selbstständig, hat sich damals mit seinen 23 Jahren mutig ins Tischlergewerbe gewagt und bietet heute mit seinem achtköpfigen Team als Kompletteinrichter alles für die individuell nach Maß gefertigte Bau- und Möbeltischlerei an. Auch Haustüren nach Maß fertigt man hier selber, denn Werkstattmeister Markus Als beschäftigt sich im Betrieb schon sehr lange mit dem Thema und hat viel Erfahrung und Fachwissen. „Selbstverständlich haben wir auch die gesetzlich vorgeschriebene CE-Zertifizierung für die Haustüren“, ergänzt ­Gruber. 
Zu rund 90 Prozent beliefert man private Kundschaft vorrangig im Großraum des Zillertals, die in hochwertige maßangefertigte Möbelausstattung investiert: Im Stil entweder modern, Landhaus, futuristisch oder ganz klassisch. Mit edlen Oberflächen wie Betonspachtelungen, Schwarzmetall oder auch Lodenstoffen und in den verschiedensten Holzarten. „Und natürlich fertigen wir die traditionellen urigen Zillertaler Stuben meistens aus Zirbenholz im Stile wie vor 100 Jahren. Dabei kombinieren wir altes Traditionshandwerk mit typischen Mustern und Oberflächen mit neuen Elementen. Aber auch verschiedene Tischlereien werden mit unseren Fenstern und Haustüren beliefert“, sagt Gruber.              

Flexible Bearbeitung mit Biesse

Da die hochwertigen Möbel entsprechend qualitative und flexible Bearbeitungsvorgänge erfordern, haben die Zillertaler Tischler vor gut einem Jahr drei neue Biesse-Maschinen für die CNC-Bearbeitung, das Kantenanleimen und Schleifen angeschafft. Schleifmaschine und Kantenanleimmaschine wurden getauscht, die CNC-Bearbeitung ist praktisch eine „Premiere“, denn die hatte man vorher noch nicht. Bei den Maschinen war unter anderem wichtig, dass sich eine Stabbearbeitung, etwa für Türstöcke, durchführen lässt. „Da können wir jetzt zum Beispiel ein Stock-Kantel, wo das herkömmliche Vakuum-Spannsystem nicht ausreicht, an der Rover A mit der Uniclamp-Spannvorrichtung mit pneumatischer Schnellentriegelung stabil und präzise aufspannen und vierseitig bearbeiten“, erläutert Markus Als. Dazu wurde noch der automatische Rüsttisch gekauft, um Flächen- und Stockbearbeitung auf einer einzigen CNC-Maschine durchführen zu können. Somit können die Tiroler auch komplexe Werkstücke als Einzelprojekt oder in kleiner Serie zu konkurrenzfähigen Preisen fertigen. Markus Als zeigt sich auch von der Software NC Hops begeistert, die für Anfänger bereits nach ein paar Tagen Schulung leicht verständlich ist und „die uns Profis fast grenzenlose Möglichkeiten bietet“. 

Schneller Leimwechsel

Zum Anleimen der Kanten entschied sich Gruber mit seinem Team für die Akron 1400, wo ein wechselbares Leimbecken die Verarbeitung von EVA- oder auch PUR-Schmelzkleber ermöglicht, was gerade bei Fugen in feuchter oder sehr warmer Umgebung, wie zum Beispiel bei Küchen- oder Badmöbel sowie im Gastronomiebereich, wichtig ist. „Egal welcher Kleber, alle Kanten werden mit höchster Präzision verleimt, man sieht es am perferkten Ergebnis“, betont Markus Als. Auf dem 10 Zoll großen Touchscreen lässt sich schnell und unkompliziert die gewünschte Kantenstärke von 0,4 bis maximal 12 mm einstellen. 
Wenn es um die feinen Oberflächen geht, greift man zur nur wenige Meter weiter platzierten Opera 5. Diese Breitbandschleifmaschine hat eine Kalibriereinheit, ein Superfinish-Aggregat, ein Querschliff-Aggregat und eine Strukturbürste verbaut.
Mit dem neuen Schleifzentrum können die Tischler jetzt längs und quer schleifen, „und dieser Kreuzschliff hilft uns enorm, weil wir sehr viel mit Wasserlack arbeiten. Da schneiden wir die Fasern quer und längs, den Vorgang des Wässerns kann man sich somit ersparen.“ Bei Möbel Gruber werden pro Jahr 900 Kilogramm wasserbasierte Lacke und nur 100 Kilogramm Lacke mit Lösemittel verarbeitet. Damit geht der Betrieb mit seiner Umweltbilanz mit gutem Beispiel voran.

Zu wenig Fachkräfte

Trotz einiger Mitbewerber ist die Auftragslage in der Region gut, es gibt mehr als genug zu tun, und so könnte der Betrieb noch den einen oder anderen Mitarbeiter „vertragen“. Allerdings sind qualifizierte Facharbeiter schwer zu finden, und der Tischlernachwuchs lässt zu wünschen übrig. Gruber: „Dabei würden wir gerne mehr junge Menschen ausbilden in den verschiedensten Lehrlingsmodellen. Die klassische Tischlerlehre, den Tischlereitechniker, die Lehre mit Matura und eine eigene Möbel Gruber-Lehre bis zum fertigen Meister.“ www.biesse.at, www.moebel-gruber.at