Gerüstet für die Zukunft

Hünnebeck
30.07.2019

Infrastrukturbau, Hochhausbau und Arbeitssicherheit sieht Hünnebeck als künftige Schwerpunkte. Warum, erklärt Gerald Schönthaler im Interview.
Gerald Schönthaler hat gut lachen: Hünnebeck geht es gut.
Gerald Schönthaler hat gut lachen: Hünnebeck geht es gut.

Künftig setzt die Hünnebeck-Gruppe mit den Themen Infrastrukturbau, Hochhausbau und Arbeitssicherheit auf drei zentrale Schwerpunkte. Im Interview mit der Bauzeitung erläutert Österreich-Geschäftsführer und Leiter der 2019 gegründeten unternehmensinternen Infrastrukturbau-Unit für Nordosteuropa, Gerald Schönthaler, die Bedeutung des Infrastrukturbaus in Österreich und erklärt, warum der Trend in die Höhe zu bauen unaufhaltsam ist und wir in Österreich beim Thema Arbeits­sicherheit noch hinterherhinken.

Herr Schönthaler, die Baukonjunktur befindet sich in ­einem anhaltenden Aufwärtstrend. Wie hat sich das auf die ­Geschäftsentwicklung bei Hünnebeck ausgewirkt?

Gerald Schönthaler: Wir können in der Tat auf ein gutes erstes Halbjahr zurückblicken. Kommend aus einem zweiten Halbjahr 2018, in dem in vielen Bereichen unserer Branche Auslastungsspitzen erreicht wurden, ist es uns gelungen, dass wir uns auf Projekte konzentrieren, die in der Selektion optimal zu unseren Produkten gepasst haben. Und auch aktuell haben wir sehr viele Projekte in der Pipeline, was uns für die Zukunft sehr positiv stimmt.

Wenn wir schon von der Zukunft sprechen: Künftig wird die Hünnebeck-Gruppe unter anderem das Thema Infrastruktur fokussieren. In manchen Ländern Europas gibt es erheblichen Nachholbedarf in Sachen Infrastruktur, in anderen einen ­Sanierungsstau bei bestehenden Strukturen. Ein Grund, warum Sie schwerpunktmäßig künftig darauf setzen?

Wenn wir uns die Wirtschaftsprognosen für die nächsten Jahre im Detail ansehen, so zeigt sich eindeutig, dass im Bereich Infrastruktur weiterhin über Jahre hinweg ein kontinuierliches Wachstum zu erwarten ist. Neben Neubauten steht hier mit Sicherheit auch der Sanierungsbereich im Fokus, der stark zunehmen wird. Das deckt sich natürlich mit unserer Strategie, dem Infrastrukturbau in Zukunft gesonderten Fokus zu schenken.

Auf der Bauma 2019 standen mit Infra-Kit und Quikdeck die Präsentation zweier Hünnebeck-Systeme im Mittelpunkt des Schwerpunktthemas Infrastruktur. Letzteres wurde unter anderem bereits bei der Alexandra Bridge in Kanada eingesetzt. In Österreich wurde das System kürzlich eingeführt. Gibt es schon erste Erfahrungsberichte hierzulande?

Wir arbeiten in der Region Nordosteuropa sehr eng landesübergreifend zusammen. So kann ich Ihnen von ersten Erfahrungen aus unserem Projekt in Rumänien berichten, wo für die Sanierung der Caracau-Brücke zwischen Miercurea Ciuc und Ghimes, nördlich von Bukarest, die Arbeitsplattform Quikdeck zur Anwendung kommt. Die Montagearbeiten sind derzeit zur vollsten Zufriedenheit aller im Gange, und wir konnten bereits Gespräche über erste Folgeprojekte führen. In Österreich sind wir derzeit bei einigen Projekten in der Angebotsphase und zuversichtlich, auch hier bald das erste Projekt präsentieren zu können.

Im Vergleich zu anderen Ländern ist Österreich ein sehr kleines Land mit relativ wenigen Infrastrukturprojekten. Wie groß ist das Potenzial am österreichischen Markt?

Österreich ist flächenmäßig ein kleines Land, dennoch ein Markt, in dem der Infrastrukturbereich eine wesentliche Rolle spielt und zunehmend an Bedeutung gewinnt. Deshalb sehen wir hier durchaus sehr großes Potenzial, insbesondere da wir mit
unseren Produkten in einigen Bereichen ein Alleinstellungsmerkmal haben, das unseren Kunden wesentliche Vorteile bietet.

Planen Sie in diesem Bereich weitere Produktneuheiten?

An Produkterweiterungen und Ergänzungen arbeiten wir stetig. Allerdings werden wir Neuheiten erst bei der jeweiligen Präsentation bekanntgeben.

Neben dem Infrastrukturbau sind auch der Hochhausbau und die Arbeitssicherheit Themen, auf die Hünnebeck künftig schwerpunktmäßig setzen wird. Warum haben Sie diese ­Themen als Fokusthemen für sich definiert?

Infrastruktur haben wir ja bereits vorhin erläutert, hier sprechen alle Wirtschaftsprognosen eine klare Sprache, und das Wachstum ist über Jahre hinweg prognostiziert. Im Hochhausbau ist es ähnlich: Die städtische Besiedelung wird zunehmen, der Bedarf an Wohn- und Geschäftsräumen weiter steigen, die Flächen jedoch werden immer geringer. Der Trend, in die Höhe zu bauen, ist somit unaufhaltsam. Und der Arbeitssicherheit beziehungsweise der ­Sicherheit am Bau im Generellen muss ein besonderer ­Fokus zuteil werden. Wir müssen alles dafür tun, dass jeder Mensch am Ende eines Arbeitstages wieder gesund bei seiner Familie zuhause ankommt und seine tägliche Arbeit in einem sicheren Umfeld stattfinden kann.

Stichwort Sicherheit: In Deutschland gibt es die Diskussion, dass die Deutschen in puncto Arbeitssicherheit hinterherhinken. Bemerken Sie in Österreich ein ähnliches Problem?

Ja, wir sehen hier im Vergleich zu anderen ­Ländern einen Aufholbedarf. Großbritannien ist ein Land, das man sich diesbezüglich zum Vorbild nehmen kann. Aber auch in Frankreich ist man wesentlich weiter. In den beiden Ländern wird dem Thema Sicherheit einfach eine größere Bedeutung zuteil. Deshalb arbeiten wir aktuell auch an Konzepten und Lösungen, die dem ­Sicherheitsgedanken Rechnung tragen.

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