Digitales Bauen studieren

Die Hochschule Luzern geht mit dem neuen Studiengang „Digital Construction“ neue Wege in der Bildung digitaler Baukompetenzen.
Arbeiten am digitalen Zwilling: Die Gebäudeplanung mittels BIM ermöglicht, alle Gebäudeinformationen digital abzubilden und am Modell gemeinsam zu planen.
Arbeiten am digitalen Zwilling: Die Gebäudeplanung mittels BIM ermöglicht, alle Gebäudeinformationen digital abzubilden und am Modell gemeinsam zu planen.

Die Bau- und Immobilienwirtschaft befindet sich an einem entscheidenden Übergangspunkt, an dem der Einfluss der Digitalisierung deutlich zunimmt. Doch wer Gebäude digital planen, bauen und betreiben will, braucht Kompetenzen, die heute in der Praxis noch weitgehend fehlen. Diesen Bedarf hat auch das Departement Technik und Architektur der Hochschule Luzern erkannt und startet diesen Herbst den komplett neuen, interdisziplinären Bachelor-Studiengang „Digital Construction“.

Weg beschreiten

„Wir sind auf dem Weg in eine digitale Zukunft, die zu einem tiefgreifenden Wechsel in vielen Bereichen des Bauwesens mit sich bringen wird“, stellt Urs Rieder, Vizedirektor der Hochschule Luzern – Technik & Architektur, fest. „Deswegen haben wir einen komplett neuen Studiengang entwickelt, der, stark mit bestehenden vernetzt mit bestehenden Lehrgängen, das notwendige Wissen vermitteln soll.“ Damit will man die Studierenden befähigen, die digitale Transformation in der Baubranche aktiv mit zu gestalten und nachhaltige Gebäude zu bauen.

Die Studierenden sollen im Studiengang  „Digital Construction“ lernen digitale Zwillinge von Gebäude zu erstellen sowie neueste Methoden und Technologien – wie beispielsweise BIM, parametrisches Modellieren, Internet of Things (IoT), Virtual- und Augmented Reality (VR/AR) – über den gesamten Lifecycle eines Gebäudes zu nutzen.  Hinzu kommt, dass man mit Mark Baldwin und Markus Weber als Co-Studiengangleiter ausgewiesene Fachleute im digitalen Planen, Bauen und Betreiben mit großer Projekterfahrung und einem starken Bezug zu den aktuellen Bedürfnissen auf dem Markt gewinnen konnte.

Spielwiese für Kreative

Noch bevor der Studiengang begonnen hat, zeigen sich auch schon Unternehmen begeistert von dem Ansatz und betonen die Notwendigkeit gerade in diesem Bereich die universitäre Bildung voranzutreiben. „Viele Technologien sind schon lange vorhanden, wir nutzen sie aber nicht“, stellt Markus Mettler, CEO von Halter, trocken fest. „Ich sehe den Studiengang als Spielfeld für kreative Köpfe mit interdisziplinärem Verständnis, der die Baubranche nachhaltig beeinflussen wird.“

Ähnlich sieht Andreas Jöhri. „Pläne sind nur das Abfallprodukt eines Lebenszyklusmodells, der Beruf des Architekten wird sich weiterentwickeln müssen, sowohl in breite als auch tiefe“, so der Partner & Leiter der Digitalisierung bei Itten Brechbühl. „Wenn wir uns als Architekten nicht anfangen zu bewegen werden wir links und rechts überholt und sind im besten Fall noch Designer.“

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