KI macht die Arbeit sicherer

Künstliche Intelligenz
15.02.2020

 
Der steirische Forschungsverbund „Digital Material Valley Styria“ will mithilfe von Digitalisierung und künstlicher Intelligenz (KI) die Sicherheit am Arbeitsplatz erhöhen. 
Für metallverarbeitende Unternehmen ist es wichtig zu erkennen, in welchen speziellen Bereichen die Präventionsarbeit hinsichtlich Arbeitssicherheit vorangetrieben werden soll. Hier setzt das Forschungsnetzwerk „Digital Material Valley Styria" an, das mithilfe von KI die Sicherheit am Arbeitsplatz erhöhen will.
Für metallverarbeitende Unternehmen ist es wichtig zu erkennen, in welchen speziellen Bereichen die Präventionsarbeit hinsichtlich Arbeitssicherheit vorangetrieben werden soll. Hier setzt das Forschungsnetzwerk „Digital Material Valley Styria" an, das mithilfe von KI die Sicherheit am Arbeitsplatz erhöhen will.

Heißer Stahl, tonnenschwere Metallteile, große Maschinen, elektrische Anlagen – es wird geschweißt, gelötet, gefräst, lackiert, verladen. Meistens geht alles gut, manchmal aber auch nicht. Viele Arbeitsschritte in metallverarbeitenden Betrieben bergen ein hohes Unfallrisiko. Technische Unfallursachen können durch bessere Sicherheitsausrüstungen immer stärker reduziert werden, Eile, Unachtsamkeit oder Unwissen sorgen aber auch dafür, dass ein Teil der Arbeitsunfälle weiterhin auf „menschliches Versagen“ zurückzuführen ist. Jedenfalls ist es für metallverarbeitende Unternehmen wichtig zu erkennen, in welchen speziellen Bereichen die Präventionsarbeit weiter vorangetrieben werden soll. 
Hier setzt das Forschungsnetzwerk „Digital Material Valley Styria“ an. Im dem von der FH Joanneum geleiteten, interdisziplinären Projekt „Sichere und intelligente Arbeitsplätze“ will man mit der Nutzung empirischer Daten österreichischer Industrieunternehmen sowie den neuesten Methoden aus den Bereichen Statistik, Machine Learning und Künstliche Intelligenz die Unfalldaten und Informationen aus kritischen Situationen auf unfalltypische Auffälligkeiten und Muster untersuchen. Dabei können die Forscher auch auf Informationen aus Situationen von zwei voestalpine-Standorten zurückgreifen. Die Erkenntnisse werden mit computergestützter Simulation visualisiert und anschließend unter die Lupe genommen. 

Prävention durch KI

Besondere Beachtung schenkt man den ­„Beinahe-Unfällen“ und den vorausgehenden „unsicheren Handlungen“. Von Letzteren sei bekannt, dass bei 3.000 solcher Fälle 30 zu tatsächlichen Unfällen und einem schweren Unfall führen. Mit einer App setzt man in diesem Zusammenhang bereits auf Digitalisierung: Sie ermöglicht das direkte Melden von gefährlichen Situationen samt Foto.
„Mithilfe von Künstlicher Intelligenz und Digitalisierung erwarten wir uns Warn- und Prognosesysteme, die Unfälle vermeiden“, erklärte Franz Rotter, Vorstandsmitglied der voestalpine AG und Präsident der ASMET (Austrian Society for Metallurgy and Materials), die den Forschungsverbund initiiert und gemeinsam mit dem Wirtschafts- und Forschungsressort des Landes ins Leben gerufen hat. Das Netzwerk kooperiert eng mit Unternehmen der Metallurgie und Werkstofftechnik.
Für die Steiermark hat die metallverarbeitende Industrie (MIT) einen herausragenden Stellenwert – sie ist nach dem Fahrzeugbau der zweitgrößte Industriesektor des Landes mit rund 230 Unternehmen, die 900 Lehrlingen und weiteren rund 25.000 Beschäftigten Arbeit bieten. Das Land Steiermark unterstützt die ersten drei großen Projekte im Bereich der Digitalisierung und künstlichen Intelligenz mit jeweils 500.000 Euro. Neben dem erwähnten Projekt für eine sichere Arbeitsumgebung beschäftigen sich zwei weitere Projekte mit innovativen Messtechnologien zur Vermeidung von Produktionsfehlern sowie der Entwicklung einer auf künstlicher Intelligenz basierenden, weitgehend automatisierten metallografischen Analyse von Metalllegierungen.

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