Schützendes Dach

Metalldach
30.03.2015

Von: Redaktion Dach Wand
Das runde Dach in Form einer schützenden Hand verleiht dem evangelischen Kinderhaus Landau einen unverwechselbaren Charakter. Die Leistung der Zimmerer war komplex: Mit einer Dampfsperre auf der ersten Holzschalung und einer diffusionsoffenen Unterdachbahn auf der zweiten Holzschalung entstand unter dem Metalldach ein regensicherer Dachaufbau.

Der Neubau des evangelischen Kindergartens am Bayerwaldring fällt sofort auf – durch seine Größe und die ungewöhnliche Architektur. „Die Dachform entspringt dem Geländeverlauf am Hang und dem Wunsch, den Kindern größtmögliche Freiheit bei optimalem Schutz zu geben“, erklärt Architekt Joachim Wagner von Wagner Architekten die Idee. „Von oben gesehen einem Bumerang gleich, passt sich die Form genau dem Gelände an und gibt den Kindern Geborgenheit.“ Durch die große, elliptische Dachhülle in der Symbolik der schützenden Hand ist das Haus zur Straße hin maximal geschlossen, nach hinten öffnet es sich einem Dreiseithof ähnlich zum Spielraum im Freien, zweiseitig geschützt durch das Gebäude, die dritte Seite wird durch den gegenüberliegenden Wald geschlossen.
Die Beteiligten kannten sich bereits von anderen erfolgreichen Projekten. Bauder-Fachberater Thomas Schauber hatte das Architekturbüro Wagner bereits in der Planungsphase zum Dachaufbau der 1.440 Quadratmeter großen Dachflächen beraten. Und die Zimmerer sind nicht nur in der Holzkonstruktion Meister, sondern gehen auch mit den Bauder-Produkten fürs Dach geübt und fachgerecht um. Der einzigartige Entwurf war in guten Händen: Bogenförmige Holzbinder tragen den Dachaufbau, einen doppelten Dachstuhl aus einer ersten Holzschalung mit Dampfsperre, einer Mineralfaserdämmung, einer zweiten Holzschalung mit einer diffusionsoffenen Unterdachbahn unter einer runden Metalleindeckung.

Gebäudeumfassendes Dach

Nachdem bereits im August mit dem Bau begonnen worden ist, konnten die Zimmerer im November mit dem Dach anfangen. Mit der Tragkonstruktion aus Leimholz hatte man zwar die Konterlatten mitverleimen lassen, doch mussten die aufgedoppelten Sparren ausgesägt und viele Latten an die Rundungen angepasst werden. Fünf bis zehn Mitarbeiter der 30 Mann starken Belegschaft arbeiteten ständig auf der Baustelle.
„Die riesige Dachhülle mit mehreren elliptischen Radien war eine Herausforderung“, erinnert sich Richard Obermeier, Zimmermeister und Inhaber der Landauer Zimmerei Obermeier. „Umso erfreulicher waren die einfach zu verarbeitenden funktionsgerechten Dachbahnen von Bauder.“ 
Zunächst verlegten die Zimmerer als Dampfsperre die kaltselbstklebende Elastomerbitumenbahn, die das Eindringen von Feuchtigkeit von innen in den Dachaufbau verhindert. Bahn für Bahn arbeiteten sie sich rund um die Dachkonstruktion. Die variable Nahtverklebung der „BauderTEC KSD Duo“ erlaubte bei sehr kaltem, aber beständig gutem Novemberwetter über 10 °C die kurzfristige Entscheidung für eine schnelle Kaltverklebung der Nähte – blaue Naht auf roter Naht. Nur die Kopfstöße wurden heiß verschweißt. Aufgrund der Dachrundungen wurde auf der Dampfsperre eine flexible Wärmedämmung aus Mineral aufgebracht, die zwischen entsprechend stark bemessenen, kreuzweise befestigten Dachsparren geklemmt wurde.

Wasserdicht in jeder Bauphase

Auf der folgenden zweiten Schalung wurde die diffusionsoffene Unterdachbahn „BauderTop Difuplus“ verlegt. Mit ihrem sd-Wert von ≤ 0,1 m kann die Restfeuchte des Holzes sicher nach außen abgeleitet werden. Die dünne Bahn ist laut Hersteller wasserdicht, leicht und dabei besonders robust und reißfest – und ideal für große Dachflächen. Mit drei Metern Breite konnte schnell verlegt werden, da viel weniger Nähte geschlossen werden mussten als bei schmalen Bahnen. Die Rutschsicherheit der „Difuplus“ war bei den allgegenwärtigen Rundungen ein absolutes Muss. Die variable Nahtfügtechnik ließ dem Obermeier-Team wieder freie Wahl. Auch hier zogen die Handwerker die kalte Variante mit Quellschweißmittel der Heißverklebung mit dem Föhn vor: Die breiten Bahnen wurden ausgerollt und im Überlappungsbereich verdeckt mechanisch fixiert. Mit der Pinselflasche wurde das Bauder-Quellschweißmittel in die zehn Zentimeter breite Überlappung der Nähte eingebracht und die Naht mit der Andrückrolle zusammengefügt. Durchnagelungen im Lattenbereich wurden zuverlässig mit Nageldichtstreifen dichtgemacht, Anschlüsse und alle Details mit „BauderTop Difuplus“-Zuschnitten geschlossen. Das Dach war jetzt bereits ohne Bedachung sicher gegen Regen und Schnee.

Wohlfühldesign und Sicherheit

„Das Kinderhaus ist innen wie außen ein futuristischer, sehr außergewöhnlicher Wohlfühlbau“, so Bauder-Fachberater Schauber, „und ich freue mich immer, dass wir mit kompetenter Beratung und unserer Produktvielfalt für Flach- und Steildacher für jedes noch so schwierige Dach und für jede noch so ausgefallene Form eine dauerhafte Lösung bieten können“. Als im September 2013 der neue Kindergarten den Betrieb aufgenommen hat, konnten nicht nur die Landauer Wartelisten gelöscht werden, sondern es war viel wertvoller Spielraum für gute Kinderbetreuung in einem großartigen Gebäude geschaffen worden.

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