„BAU 2021“ erhält erste Absagen

Fenster
12.05.2020

 
Schüco International, Jansen Steel Systems und Roto Frank Fenster- und Türtechnologie (FTT) bleiben der Münchner Leitmesse fern.
Ein Bild aus vergangenen Zeiten: Die früher üblichen Menschenansammlungen am Messeeingang müssen zur BAU 2021 vermieden werden.
Ein Bild aus vergangenen Zeiten: Die früher üblichen Menschenansammlungen am Messeeingang müssen zur BAU 2021 vermieden werden.
Nach der abgesagten „Fensterbau Frontale“ ist für Roto-Chef Marcus Sander nun die Münchner Baumesse der zweite Messeverzicht binnen kurzer Zeit.

Als einer der wichtigsten Aussteller der Fenster-, Türen und Fassadenbranche hat der Bielefelder Systemlieferant Schüco Ende April seinen Rückzug von der Münchner Weltleitmesse BAU 2021 kundgetan. „In dieser schwer berechenbaren Zeit konzentriert das Unternehmen seine Kapazitäten auf Projekte und Themen, die benötigt werden, um gemeinsam mit den Partnerbetrieben in und nach der Krise gut aufgestellt zu sein“, erklärt der Hersteller auf seiner Webseite. Mit zuletzt mehr als 2.400 m² Ausstellungsfläche und über 20.000 Besuchern war Schüco Jahrzehnte lang einer der erfolgreichsten Besuchermagneten der BAU. Ob angesichts der Corona-Pandemie die Situation im Januar 2021 einen eindrucksvollen Messeauftritt wieder zulassen wird, könne heute nicht hinreichend sicher beantwortet werden. Deshalb habe man sich schweren Herzens gegen einen Messeauftritt auf der BAU 2021 entschieden, so Schüco.

Seit Jahren präsentiert auch die Jansen AG regelmäßig ihre Neuheiten im Bereich der eigenen Stahlprofilsysteme für Fenster, Türen und Fassaden an der BAU München. Angesichts der Corona-Pandemie hat das Schweizer Systemhaus nun neun Monate vor der Messe seine Teilnahme für 2021 abgesagt. Selbst wenn die BAU 2021 regulär durchgeführt werde, würde die Corona-Situation voraussichtlich keine „normale“ Messe zulassen und das Erlebnis für Kunden, Partner, Interessenten und Mitarbeitende nicht dasselbe sein, erklärt Jansen in einer Aussendung. Darum hat sich das Schweizer Familienunternehmen nach sorgfältigen Überlegungen schweren Herzens dazu entschlossen, nicht an der BAU 2021 teilzunehmen. Damit will das Unternehmen bei seinen Vertriebspartnern frühzeitig für Planungssicherheit sorgen. Momentan würden alternative Plattformen geprüft, um 2021 mit Kunden und Partnern in Kontakt zu treten und ihnen Neuheiten bei Produkten und Services vorzustellen, erklärt Jansen.

Abgesagt hat auch die deutsche Roto Frank Fenster- und Türtechnologie (FTT) ihre Teilnahme an der BAU 2021. Im Fokus des Messeauftrittes sollten objektspezifische Beschlaglösungen für Aluminiumfassaden, -fenster und -türen stehen. Der Verzicht hängt vor allem mit der „derzeit nach wie vor nicht absehbaren weiteren Entwicklung des Corona-Pandemieverlaufes und den ungewissen tatsächlichen Gegebenheiten im Januar 2021“ zusammen, betont der Vorsitzende der Geschäftsführung, Marcus Sander. Als Global Player mache Roto den Erfolg der „BAU“ primär an der Internationalität fest, erläutert Sander, ob und in welchem Umfang internationales Publikum im Januar nach München reisen könne, sei heute nicht einschätzbar. Ebenso wenig könne verlässlich vorausgesagt werden, dass eine Messepräsenz für Mitarbeiter und Besucher gesundheitlich vollkommen unbedenklich und daher uneingeschränkt möglich sei.

Kosten/Nutzen

Zugleich hebt Sander mit Blick auf die künftige Geschäftsentwicklung die aktuell weltweit spürbare, große Unsicherheit hervor. „Eine internationale Leitmesse wie die ‚BAU‘ ist für uns mit erheblichem Aufwand verbunden. Er muss in vernünftiger Relation zum angestrebten erfolgreichen Messeresultat stehen. Da wir dieses in der jetzigen Situation nicht seriös einschätzen können, basiert unsere Entscheidung auch auf ökonomischer Verantwortung für das Unternehmen, seine Eigentümer und unsere Mitarbeiter.“ Für die übernächste „BAU“ im Jahr 2023 stehe laut Sander eine Messebeteiligung von Roto wieder auf dem Programm.

Bei der Messe München herrscht indes noch Zuversicht. Die BAU stemme sich erfolgreich gegen die Auswirkungen der Covid-19 Epidemie, versichern die Veranstalter. Per Ende April 2020 seien bereits drei Viertel der verfügbaren Netto-Ausstellungsfläche fest gebucht.

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