Kunstevent

Ein Statement für den Wald

Kunst
14.08.2019

Von: Redaktion Architektur & Bau Forum
Das temporäre künstlerische Projekt "For Forest – Die ungebrochene Anziehungskraft der Natur" von Klaus Littmann hat das Klagenfurter Wörthersee-Fußballstadion in Österreichs bislang größte öffentliche Kunstinstallation verwandeln.
Max Peintner: Die ungebrochene Anziehungskraft der Natur, Bleistiftzeichnung 1970/71, handkoloriert von Klaus Littmann 2018, Unikat in Serie
Max Peintner: Die ungebrochene Anziehungskraft der Natur, Bleistiftzeichnung 1970/71, handkoloriert von Klaus Littmann 2018, Unikat in Serie

Angesichts der Meldungen über die Abholzung des brasilianischen Tropenwaldes und der noch herrschenden Ungläubigkeit in Bezug auf Ursachen bereits spürbarer Klimaveränderungen, erhält die vor Jahrzehnten entstandene Zeichnung Max Peintners, die in Littmanns Projekt kurzzeitig Realität wird, bedrückende Aktualität. Inspiriert von der dystopischen Bleistiftzeichnung des visionären, österreichischen Künstlers und Architekten Max Peintner (*1937), die der Initiator und Vermittler zeitgenössischer Kunst Klaus Littmann entdeckte, erweckte "For Forest" die Vision eines auf das Spielfeld eines Stadions gepflanzten Waldes zum Leben. Ziel dieser monumentalen Aktion: Unsere Wahrnehmung der Natur herauszufordern und den Blick auf die Zukunft der Mensch-Natur Beziehung zu schärfen.

Ein Mahnmal für die Natur

Das Projekt wurde zum Mahnmal einer für uns selbstverständlich präsenten Natur, die eines Tages nur noch in dieser speziell zugewiesenen Gefäßen zu bestaunen sein könnte – ganz wie heute die Tiere im Zoo. Ein für diesen Zweck reell gepflanzter, einheimischer, mitteleuropäischer Mischwald aus rund 300 Bäumen hat – gestaltet vom Landschaftsarchitekten Enzo Enea – das gesamte Spielfeld eingenommen. Das 30.000 Zuschauer fassende Wörthersee-Stadion wurde durch das internationale Kunstprojekt des Schweizers Klaus Littmann zum Schauplatz der Kunst. Von der Zuschauertribüne aus war die sich ausbreitende Waldfläche zu unterschiedlichen Tageszeiten bei freiem Eintritt zu betrachten und deren Veränderung zu beobachten. Die monumentale Intervention wollte eine neue Betrachtungsweise des scheinbar Gewohnten sowie unterschiedliche Wahrnehmungen und Reaktionen auslösen. Nach dem Ende der Kunstintervention wurde der Wald an einem öffentlichen Ort nahe des Stadions im Maßstab 1:1 verpflanzt und soll als lebendige "Waldskulptur" erhalten bleiben.

http://www.forforest.net

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Architektur