Live Stream: Das Ars Electronica Festival lädt zur virtuellen Reise

Ars Electronica
27.08.2020

Von: Redaktion Architektur & Bau Forum
Als Premiere ermöglicht das Ars Electronica Festival eine virtuelle interaktive 3D-Reise im Deep Space 8K durch den Wiener Stephansdom.
Immersify: The translucent St. Stephens Cathedral / Der transluzente Wiener Stephansdom
Immersify: The translucent St. Stephens Cathedral / Der transluzente Wiener Stephansdom

Nicht zuletzt seit der Covid19-Pandemie sind Virtual-Reality-Anwendungen sehr beliebt. Neue Kommunikationskanäle und interaktive, individuelle sowie besonders intensive Erlebnisse zu schaffen, wird auch in Zeiten des Post-Lockdowns immer wichtiger. Diese sollen es ermöglichen, sich mit entfernten Welten zu vernetzen, in diese eintauchen zu können, als wären sie real – seien es Museumsführungen, Konzertbesuche oder Vorträge an Hochschulen. Interaktive Erlebnisse dieser Art entstehen durch Kombination aus hochqualitativem Video und räumlichem Audio zusammen mit der (Fern-)Übertragung von Inhalten über ein Großbild.
Das Ars Electronica Center mit seinem Deep Space 8K bietet derartige Erlebnisse seit 2009. Das Ars Electronica Center bietet seinen Besuchern damit etwas, das es sonst nirgendwo auf der Welt gibt: Eine 16 mal 9 Meter große Wandprojektion, eine ebenso große Bodenprojektion, Lasertracking und 3D-Animationen machen den Deep Space 8K zu etwas ganz Besonderem.
Die jüngste Produktion, eine virtuelle interaktive 3D-Tour durch den aus 21 Milliarden Laserpunkten zusammengesetzten Wiener Stephansdom, wird beim diesjährigen Ars Electronica Festival am 12. September 2020, um 16:00 Uhr (MESZ), erstmals auch live präsentiert.

21 Milliarden Laserpunkte für ein spektakuläres Erlebnis

The Translucent St. Stephen’s Cathedral – zu Deutsch in etwa „Der durchleuchtete Stephansdom“ – macht es Besuchern möglich, durch eine in Echtzeit gerenderte Punktwolke zu fliegen und festgelegte Stellen zu erkunden. An diesen werden die hochaufgelösten 360°-Bilder des gesamten Sets von mehr als 21 Milliarden Laserpunkten eingeblendet und entfalten so das volle Potenzial des wunderschönen Sakralbaus. In dieser einzigartigen Detailebene entsprechen die Laserpunkte, die auf dem Punktwolken-Scan des Wiener Stephansdoms von Riegl Laser Measurement basieren, einem Datenvolumen von fast 400 Gigabyte. Die Scandatenaufnahme erfolgte im Rahmen der bereits bewährten jahrelangen Zusammenarbeit von Riegl mit der Dombauhütte St. Stephan. Während nur vier Scantagen wurden insgesamt über 1.000 Scanpositionen mit einem Riegl VZ-400i Laserscanner aufgenommen – im Kirchenraum, in den Katakomben, am Dachboden und am Stephansplatz. Dieser innovative Ansatz bietet den Zuschauern eine interaktive Reise durch das „durchleuchtete“ heilige Gebäude in stereoskopischem 8K.

Interaktive Inhalte höchster Qualität

Beim Betrachten können Echtzeit- und interaktive Inhalte in höchster Qualität erlebt werden – ein Rendering, das mit heutigen Technologiestandards eigentlich nicht in Echtzeit möglich ist. Zwei Arten von Inhalten wurden hierzu kombiniert: Eine high-resolution Punktwolke, die von ScanLab Projects aus verschiedenen Perspektiven in 360°-Bilder vorgerendert wurde, sowie eine low-resolution Punktwolke, die in Echtzeit gerendert wird. Die außergewöhnliche Ansicht des Wiener Stephansdoms mit mehreren Transparenzebenen wird im Deep Space 8K des Ars Electronica Center in Stereo zu sehen sein.

Die Live-Premiere dieser virtuellen Reise findet während des Ars Electronica Festivals 2020 am 12. September 2020 um 16:00 Uhr statt. Festivalbesucher können darüber hinaus an jedem Festivaltag (von 9. bis 13. September 2020) an einer Kurzdemonstration im Deep Space 8K teilnehmen.

Forschung und Entwicklung

Die einzigartigen Einblicke in die Ebenen des Stephansdoms entstanden im Rahmen des F&E-Projekts Immersify, das durch das EU-Programm Horizon 2020 finanziert wurde und der Entwicklung der nächsten Generation immersiver Medien gewidmet war. Drei Jahre lang entwickelten die Projektpartner PSNC – Poznan Supercomputing and Networking Center (Polen), Spin Digital Video Technologies GmbH (Deutschland), Marché du Film – Festival de Cannes (Frankreich), Visualization Center C (Schweden) und Ars Electronica Futurelab (Österreich) mit verschiedenen Techniken Inhalte für hochgradig immersive Umgebungen und Tools zur Verarbeitung der dabei produzierten Daten.

Live-Stream am 12. September, 16:00 Uhr, auf: https://youtu.be/gbHq1k1LS5E

http://www.ars.electronica.art

Branchen
Architektur