Ein arbeitsreiches Jahr der Bundesinnung

Bundesinnung
16.12.2016

 
Bericht von der Bundesinnungsausschuss-Sitzung der Metalltechniker im Herbst 2016 in Wien.
Konzentrierte Arbeitsatmosphäre bei der Herbstsitzung der Bundesinnung der Metalltechniker Anfang November im Haus der Bauwirtschaft in Wien.
Konzentrierte Arbeitsatmosphäre bei der Herbstsitzung der Bundesinnung der Metalltechniker Anfang November im Haus der Bauwirtschaft in Wien.
Das langjährige Bundesinnungsausschussmitglied Johann Scholl (li.) erhielt von  Bundesinnungsmeister Schinnerl die Silberne Ehrennadel der Bundesinnung überreicht.

Die Herbstsitzung der Bundesinnung der Metalltechniker fand von 3. bis 4. November im Haus der Bauwirtschaft in Wien statt. Bundesinnungsmeister Kommerzialrat Harald Schinnerl begrüßte die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sehr herzlich und stellte den neuen Geschäftsführer der Landesinnung ­Oberösterreich, Dipl.-Ing. Dr. Gerald Stöger vor. Stöger war viele Jahre im Servicebereich der Wirtschaftskammer Oberösterreich mit Fragen zu Technologie- und Innovationsmanagement befasst. Weiters wurde der designierte künftige Landesinnungsmeister Oberösterreich, Fritz Danner, vorgestellt und als Gast zur Sitzung zugelassen. Er führt die von ihm in den 1990er Jahren gegründete Firma FDM Metalltechnik in Laakirchen.

Bericht des Bundesinnungsvorstands

Schinnerl gibt einen Überblick über die Aktivitäten seit der letzten Sitzung und erwähnt einleitend die konjunkturelle Entwicklung, die sich für die Metalltechnik nach wie vor sehr verhalten darstellt. Er berichtet weiters von bürokratischen Hürden bei Erweiterungen von Betriebsanlagen, die sich investitionshemmend auswirken. Im Zuge der von der Bundessparte Gewerbe und Handwerk veranstalteten Gala „Sieger. Aus Leidenschaft“ wurden auch einige Metalltechnik-Betriebe ausgezeichnet. Breiten Raum nahmen Termine zu den Themen Normung, Ausschreibung und Vergabe, OIB-Richtlinien und dergleichen ein. Bei der Reform der Gewerbeordnung, die derzeit in Begutachtung steht, konnte Schinnerl im Zuge von „ORF-Eco“-Interviews die Gelegenheit wahrnehmen, die Wichtigkeit der Qualifizierung im Hinblick auf die Wettbewerbsfähigkeit zu betonen. Dass „Huf- und Klauenbeschlag“ nun vom Teil- zum Reglementierten Gewerbe werden soll, ist als großer Erfolg für die Bundesinnung zu sehen. 
Bundesinnungsmeisterstellvertreter Kommerzialrat Erich Urch, der Vorsitzender des Arbeitsausschusses Land- und Baumaschinen- sowie Fahrzeugbautechnik ist, berichtete über Marktentwicklungen in der Landtechnik, die bei eher schwachen Verkäufen eine relativ gute Auslastung in der Reparatur zeigen. Betreffend Lehrlingsausbildung wurde auf die neue Lehrlingsmappe und Unterlagen zur österreichweiten Verwendung hingewiesen.
Der Berufszweigobmann für Oberflächentechnik, Metalldesign und Guss, Kommerzialrat Andreas Lahner, berichtete über den aktuellen Stand betreffend REACH bzw. das Verbot von Chrom für diverse Anwendungen in der Oberflächentechnik. Das letzte Wort dürfte hier noch nicht gesprochen sein, im internationalen Schulterschluss laufen Bemühungen, diese ernsthafte Bedrohung für die Branche abzuwenden. Die Novelle der Giftverordnung 2000 brachte den Entfall der Verpflichtung zur Ablegung eines Sachkundekurses bei absolvierter Ausbildung Oberflächentechnik. Am Technikum Wien laufen Vorbereitungen für einen FH-Studiengang Oberflächentechnik (Bachelor/Master), bei dem es schon Firmenzusagen hinsichtlich Finanzierung von Studienplätzen gibt. Der AOT-Nachwuchswettbewerb soll in Zukunft verpflichtend in die Berufsschulausbildung eingebaut werden.

Berichte aus den Arbeitsausschüssen

Die Berichterstattung über die Tätigkeit in den einzelnen Arbeitsausschüssen bildete wiederum einen zentralen Teil der Sitzung.
Der Ausschuss Normen und Zertifizierung unter Leitung von Helmut Muralter beschäftigte sich mit Abklärungsfragen im Zusammenhang mit der EN 1090, Aktivitäten in verschiedenen Normenkomitees sowie Überlegungen für einen Informationsdienst über neu erscheinende Normen.
Im Bereich Aus- und Weiterbildung zeigte sich Helmut Muralter als Vorsitzender des Arbeitsausschusses und Bundeslehr­lingswart sehr zufrieden über die erfolgreiche Abhaltung des Bundeslehrlingswettbewerbs 2016 in Linz, der im WIFI Linz sowie für die Schmiede in der VOEST Linz stattfand. Die Staatsmeisterschaften der Metalltechniker zur Auswahl der Euro- und Worldskills-Kandidaten wurden heuer im Zuge der Berufsinformationsmesse in Salzburg organisiert. Von 1. bis 4. Dezember wurden im schwedischen Göteborg die Euro­skills 2016 abgehalten. Die Landesinnung Wien berichtete von einem Video-Clip des „YouTubers“ „Venicraft“, der eine Figur des Spiels „Minecraft“ in Wiener Metalltechnikbetrieben bauen ließ und dabei Videoaufnahmen machte, die auf YouTube abrufbar sind und schon sehr viele Aufrufe verbuchen konnten. („MEIN MINECRAFT SKIN IN REALLIFE!“ https://www.youtube.com/watch?v=2C8MbVYS6pg )
Schmiedevorsitzender Hans Schmutz berichtete über die gelungenen Ausstellungen in Bad Hall und Kolbermoor. Hinsichtlich Lehrlingsausbildung wies er auf einen neuen Leitfaden des „ibw“ für Schmiedetechnik hin. Weiters regte er eine Überprüfung der Kombinationsmöglichkeiten von Hauptmodulen bei der modularen Lehre an, was bei einer Ausweitung zu mehr Attraktivität der Lehre führen könnte.
Sicherheitstechnik: Vorsitzender Chris­tian Adamovic erläuterte die Vorbereitungen zur Realisierung eines neuen Hauptmoduls „Sicherheitstechnik“ bei der modularen Metalltechnik-Lehre. Die Umsetzung der Endkonsumenten-App für seriöse Aufsperrdienste steht unmittelbar bevor. ­Schinnerl regt in diesem Zusammenhang eine breite Basis zur Bekanntmachung der App sowie der damit verbundenen begleitenden Maßnahmen vor.

Ehrung für Ausschussmitglied Johann Scholl

Im Zuge der Abendveranstaltung nach dem ersten Teil der Sitzung überreichte Bundesinnungsmeister Schinnerl dem langjährigen Bundesinnungsausschussmitglied Johann Scholl die Silberne Ehrennadel der Bundesinnung. Scholl, der einen Metallbaubetrieb in Tattendorf, Niederösterreich, geführt und mittlerweile familienintern an die Nachfolger übergeben und 25 Jahre in der Landesinnung Niederösterreich sowie 10 Jahre in der Bundesinnung mitgearbeitet hat, zeigte sich sehr erfreut und führte in seinen Dankesworten aus, dass es für ihn immer eine ehrenvolle Aufgabe gewesen sei, im Bundesinnungsausschuss tätig zu sein.

Abschluss der Bundesinnungsausschuss-Sitzung

Nach einer kurzen Runde, in der die Ländervertreter einen Überblick über wichtige Aktivitäten der Landesinnungen gaben, schloss Bundesinnungsmeister Schinnerl freitagmittags die Tagung mit der Ankündigung, dass die kommende Frühjahrssitzung im Burgenland stattfinden wird. OÖ Landesinnungsmeister Sommerlechner nahm die Schlussworte zum Anlass, sich offiziell vom Bundesinnungsausschuss zu verabschieden, da er seine Funktion zurücklegen und an Fritz Danner übergeben wird. Schinnerl dankte ihm für seinen konsequenten und kompetenten Einsatz, wie z. B. beim Thema Normen, und wünschte ihm alles Gute für die weitere Zukunft. Anschließend  bedankte er sich bei den Ausschussmitgliedern für die Teilnahme und die konstruktive Mitarbeit, wünschte noch kollegiale Gespräche beim abschließenden Mittagessen und einen sicheren Heimweg. [DI Christian Atzmüller] 

Branchen
Metall