Nachruf

Trauer um BIM a.D. Josef Breiter

Bundesinnung der Tischler und Holzgestalter
06.09.2023

Von: Redaktion Tischler Journal
Die Tischlerfamilie trauert um den langjährigen Bundes- und Landesinnungsmeister Josef Breiter.

Josef Breiter war neben zahlreichen anderen Funktionen zwanzig Jahre Gemeindepolitiker in Neunkirchen und in verschiedenen Funktionen in der Landesinnung und in der Bundesinnung der Tischler vom 4. Juni 1985 bis zum 19. November 2020 tätig. Er stirbt am 24. August in den frühen Morgenstunden im 73. Lebensjahr. Unserer aufrichtiges Beileid gilt seiner Frau Karin und den beiden Töchtern.

Mit Sepp Breiter verlieren wir einen Freund und Wegbereiter des modernen Tischlerhandwerks, der viel für die Aus- und ­Weiterbildung getan hat.

BIM Gerhard Spitzbart

Großes Anliegen: Aus- und Weiterbildung

Die Ausbildung der Jugend, das Tischlerhandwerk und die Wirtschaft als Ganzes prägten ihn zeitlebens. Obendrein war er ein echter Familienmensch. Er strahlte über das ganze Gesicht, wenn er über seine Töchter und Enkelkinder erzählen konnte. Im Leben von Sepp, wie er von allen genannt wurde, gab es viele Stationen. Der Inhaber einer Tischlerei in Neunkirchen war Jahrzehnte als Interessensvertreter für die Tischler, die Region und die gesamte Wirtschaft aktiv. Von 1990 bis 2010 war Sepp Breiter Obmann der Bezirksstelle Neunkirchen, von 1995 bis 2000 Landesinnungsmeister und von 2000 bis 2015 Bundesinnungsmeister der Tischler. Von 2010 bis 2020 bekleidete er das Amt des Vizepräsidenten der Wirtschaftskammer. 2022 wurde Sepp Breiter für seine Verdienste zum Ehrenmitglied des WKNÖ-Wirtschaftsparlaments ernannt.

Erst kürzlich hatten wir Sepp Breiter bei den Feierlichkeiten für die 40 Jahre Meisterklasse Pöchlarn auf der Bühne. Keiner konnte zu diesem Zeitpunkt wissen, dass dies der letzte öffentliche Auftritt sein würde. Die niederösterreichischen Tischler sagen Danke für das Engagement über die ganzen Jahre hindurch.

LIM NÖ Helmut Mitsch

Voller Tatendrang

Hinter diesem beeindruckenden Lebenslauf steckt ein großartiger Mensch, der stets für seine Ziele kämpfte und der die Dinge offen beim Namen ansprach. Die Aus- und Weiterbildung war ihm bis zuletzt ein großes Anliegen. In seiner Zeit als Lehrer an der HTL in Mödling wollte er die Freude am Tischlerhandwerk weitergeben. Oft drückte er bei der Benotung ein paar Augen zu und mit einem Zwinkern meinte er, dass es ihm lieber sei, wenn die Schüler*innen gerade noch so durchrutschten und dafür die Freude am Handwerk bliebe. Er war immer wie ein väterlicher Freund für seine Schüler*innen da. Ein großes Fest war auch der Bundeslehrlingswettbewerb in Wiener Neustadt, welchen er in seiner Amtszeit ausrichtete. Mit seiner klaren Linie und seinem Tatendrang bewirkte er sehr viel. Nach einer überstandenen Coronakrankheit ging es für ihn sogar noch einmal nach Indonesien. Im Rahmen einer Kooperation zwischen Indonesien und dem WIFI International unterstützt Österreich den Aufbau einer Ausbildungsstätte für Holzberufe, inklusive einer modernen Tischlerwerkstatt in Medan auf Sumatra. Sepp Breiter fungierte hier als Ausbildner und lehrte den Umgang mit modernen Maschinen. Ein Unterfangen, das ihm viel Freude bereitete. Sepp Breiter war ein sehr geselliger Mensch, der das Reisen liebte. Ob Indien oder Südtirol, wenn die Kollegen das Fernweh packte, war er immer dabei. Nun hat er seine letzte Reise angetreten und wir können nur Danke sagen, dass er so viel für die Tischlerfamilie getan hat. (red/frischblut/wknoe)

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Tischlerei