Hochleistungswerkstoffe

Modernstes Edelstahlwerk

Technologie
26.11.2023

Mit dem hochmodernen Edelstahlwerk in Kapfenberg setzt die voestalpine einen technologischen Meilenstein in der Herstellung zukunftsweisender Hochleistungswerkstoffe.
Fabrikhalle Voest Alpine Kapfenberg

Das Mitte Oktober offiziell eröffnete Werk nimmt hinsichtlich Digitalisierung und Nachhaltigkeit eine weltweite Vorreiterrolle ein. Es ist das erste seiner Art, das in Europa seit vier Jahrzehnten errichtet wurde. Die Region profitiert durch die Investition in das Großprojekt von erheblichen wirtschaftlichen Effekten.
Im Vollbetrieb können an den neuen Anlagen jährlich 205.000 Tonnen Spezialstähle für anspruchsvollste Kundensegmente produziert werden. „Die Eröffnung des Edelstahlwerks in Kapfenberg ist ein historischer Moment und ein entscheidender technologischer Schritt für den voestalpine-Konzern, mit dem wir unsere globale Wettbewerbsfähigkeit weiter stärken können. Gleichzeitig trägt diese Großinvestition zum langfristigen Erhalt von Wohlstand und Arbeitsplätzen in der Region bei“, sagt Herbert Eibensteiner, CEO der voestalpine AG.
Durch die Neuerrichtung werden an den steirischen voestalpine-Standorten Kapfenberg und Mürzzuschlag (voestalpine Böhler Edelstahl, voestalpine Böhler Aerospace und voestalpine Böhler Bleche) rund 3.500 Arbeitsplätze abgesichert. Rund 150 Mitarbeiter*innen werden direkt im neuen Werk tätig sein.

Das Know-how unserer Expert:innen war der ausschlaggebende Grund für die Standortwahl.

Herbert Eibensteiner, CEO der voestalpine AG

Herbert Eibensteiner, CEO der voestalpine AG
Herbert Eibensteiner, CEO der voestalpine AG

„Das Know-how unserer Expert*innen vor Ort war der ausschlaggebende Grund, warum die Standortwahl für das neue Edelstahlwerk auf Kapfenberg gefallen ist. Mein besonderer Dank gilt allen Mitarbeiter*innen, die in den vergangenen Monaten und Jahren mit großem Engagement die heutige Eröffnung dieses Jahrhundertprojekts möglich gemacht haben, und in Zukunft mit ihrem täglichen Einsatz dazu beitragen, unsere führende Position im Bereich Werkzeug- und Spezialstähle weiter auszubauen“, sagt Franz Rotter, Vorstandsmitglied der voestalpine AG und Leiter der High Performance Metals Division.

Hoher Digitalisierungsgrad

Das neue Werk entspricht den fortschrittlich-sten Industrie-4.0-Standards: Rund 8.000 Prozessdaten werden laufend parallel erfasst, umgesetzt und ausgewertet. Die Steuerung sämtlicher Schmelzprozesse erfolgt über einen zentralen Steuerstand. Die dafür notwendige Qualifizierung der Mitarbeiter:innen in den Bereichen Robotik, Sensorik oder Datenanalyse erfolgt über ein hauseigenes Kompetenzzentrum für Digitalisierung. Bereits in der Ausbildung von zukünftigen Fachkräften im hochmodernen Ausbildungszentrum in Kapfenberg liegt der Fokus auf einer digitalisierten Arbeitswelt. Um die Fachkräfteausbildung am Standort auch weiterhin sicherzustellen, wird dort ein neuer Lehrlingscampus für 60 Lehrlinge errichtet. Der Baustart erfolgte im Sommer 2023, die Fertigstellung ist für Herbst 2025 geplant.

Benchmark bei Nachhaltigkeit

Nicht zuletzt liegt das Augenmerk beim neuen Edelstahlwerk auf der umwelt- und ressourcenschonenden Stahlproduktion: Eine Auskopplung der Wärme aus den Schmelzaggregaten in das Fernwärmenetz ist vorgesehen, die Kühlung erfolgt über einen geschlossenen Kreislauf und die Anlage arbeitet in hohem Maß energieeffizient. Der Elektrolichtbogenofen – das Kernstück der Anlage – wird zu 100 Prozent mit Strom aus erneuerbaren Energiequellen betrieben.

Maßgebliche wirtschaftliche Impulse

Der Spatenstich zum neuen Edelstahlwerk, welches das alte Stahlwerk ablöst, erfolgte 2018. Aktuell werden der Testbetrieb und der Zertifizierungsprozess des Produktspektrums an den neuen Anlagen durchgeführt. Bis das Zertifizierungsverfahren abgeschlossen ist, wird das neue Edelstahlwerk im Testmodus mit dem alten Werk parallel betrieben. Die Vollinbetriebnahme erfolgt noch im laufenden Geschäftsjahr 2023/24. Das Investitionsvolumen beläuft sich auf rund 467 Mio. Euro, wobei der ursprüngliche Investitionsplan von 350 Mio. Euro aufgrund der schwierigen Rahmenbedingungen während der Covid-19-Pandemie und Lieferschwierigkeiten von Schlüsselaggregaten, verursacht durch Zulieferunternehmen, wie bereits berichtet angepasst werden musste. //

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Metall