Baukonjunktur: Erholung in Aussicht?

Konjunktur
09.02.2021

Von: Redaktion Bauzeitung
Produktionsminus, aber Zuwachs im Auftragsbestand: Die Statistik Austria veröffentlicht die Baukonjunkturzahlen Jänner–Oktober 2020 und gibt eine Früheinschätzung für das Gesamtjahr.
Österreichische Baukonjunktur 2020: Es hätte schlimmer kommen können.

Im Bau wurden im Zeitraum Jänner bis Oktober 2020 von 36.719 Unternehmen rund 41,5 Milliarden Euro umgesetzt (–4,0 Prozent gegenüber Jänner bis Oktober 2019). Nach den starken Rückgängen im Frühjahr 2020 konsolidierten sich in den Folgemonaten die Indikatoren für den Bau im Vergleich zu den Vorjahres­monaten wieder etwas. Jedoch fiel im Oktober 2020 trotz stabiler Beschäftigung (305.976 bzw. +0,8 %) der Bauproduktionswert in diesem Kernbereich der österreichischen Wirtschaft im Vergleich zu Oktober 2019 mit –6,2 % doch wieder recht deutlich.

Schwächelnder Hochbau, Zuwachs im Tiefbau

In den Hochbausparten waren für den Zeitraum Jänner bis Oktober 2020 im Vergleich zum Vorjahr durchwegs rückläufige Produktionsentwicklungen zu beobachten (Erschließung von Grundstücken, Bauträger –14,0 %; Wohnungs- und Siedlungsbau –5,7 %; Sonstiger Hochbau –5,0%; Adaptierungsarbeiten im Hochbau –0,8%). Im Tiefbau entwickelten sich die Teilsparten „Kabelnetzleitungstiefbau“ mit +16,6 %, „Brücken- und Hochstraßenbau“ mit +7,1 % sowie „Sonstiger Tiefbau anderweitig nicht genannt“ mit +2,5 % sogar positiv. Die übrigen Tiefbausparten lagen hingegen im Minus.

Die abgesetzte Produktion der Bautätigkeit für den öffentlichen Sektor lag in den ersten zehn ­Monaten 2020 mit rund 6,6 Mrd. Euro um 5,8 % unter der Vorjahresperiode. Die (in absoluten Zahlen) höchsten öffentlichen Investitionen gab es dabei in den Teilsparten „Bau von Straßen“ (1,7 Mrd. Euro), „Sonstiger Hochbau“ (1,1 Mrd. Euro) sowie „Wohnungs- und Siedlungsbau“ (923,0 Mio. Euro).

Von den wirtschaftlich bedeutsamsten Bausparten verzeichneten lediglich die Teilsparten „Sonstige spezialisierte Bautätigkeiten“ mit +11,7 %, „Kabelnetzleitungstiefbau“ mit +10,3 % sowie „Adaptierungsarbeiten im Hochbau“ mit +0,5 % im Vergleich zur Vorjahresperiode nennenswerte Zuwächse im öffentlichen Bereich. Rückgänge beim öffentlichen Produktionsvolumen gab es u. a. in den sehr wichtigen Teilsparten „Bau von Straßen“ (–10,7 %) und „Tunnelbau“ (–8,1 %).

Regional betrachtet wiesen nur das Burgenland (+4,4 %) und ­Vorarlberg (+3,7 %) Produktionssteigerungen im Vergleich zur Vorjahresperiode auf. Die höchsten Rückgänge gab es in Kärnten (–8,0 %) und Wien (–7,0 %).

Positiver Dezember

Die Frühschätzungen für den Bereich Bau zeigen für Dezember 2020 mit einem Plus von 1,8 Prozent eine positive Entwicklung des Umsatz­indexes im Vergleich zum Vorjahr. Auch das Arbeitsvolumen weist im Vorjahresvergleich eine leichte Steigerung (+0,7 %) auf. Ebenso wie der Beschäftigungsindex (+2,5 %).

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