Swisspearl

Mit Sanierung durch die Baukrise

Dachbranche
26.09.2023

Nach einem kurzen Abstecher ist Michael Foisel im Juni wieder zu Swisspearl, vormals Eternit, zurückgekehrt. Im Interview dem Marketing- und Vertriebsleiter haben wir die Hintergründe für die Umfirmierung erörtert und nachgefragt, wie Swisspearl die aktuelle Baukrise meistert.

Sie sind nach einem mehrjährigen Abstecher in die Fertighaus-Branche wieder zurück bei Swisspearl und seit  Junineuer Vertriebs- und Marketingleiter der Swisspearl Österreich GmbH. Was hat sich im Unternehmen während Ihrer Abwesenheit verändert?

Michael Foisel ist Marketing- und Vertriebsleiter von Swisspearl Österreich.
Michael Foisel ist Marketing- und Vertriebsleiter von Swisspearl Österreich.

Einiges, und das ist auch gut so. Denn Veränderung bedeutet schließlich immer auch Fortschritt. Die größte Neuerung während meiner Abwesenheit war sicherlich, dass sich das Unternehmen umbenannt hat – von Eternit zu Swisspearl – und die Swisspearl Unternehmensgruppe zu einem der führenden Faserzementhersteller in ganz Europa geworden ist. In Österreich konnten Synergieeffekte zwischen den Ländern der Gruppe perfekt genutzt werden, was dazu geführt hat, dass wir auch unsere Marktposition weiter stärken konnten. Nicht verändert hat sich die großartige Partnerschaft zwischen dem Unternehmen und den Verarbeitern in ganz Österreich.

Seit April 2023 firmiert Eternit also unter dem Namen Swisspearl. Eternit hat der Firmengruppe ja schon seit 2009 angehört. Warum nun die Änderung des Markennamens?

Wir sind bereits seit 14 Jahren Teil der Schweizer Swisspearl Group. Mit dem Kauf der dänischen Cembrit im Juni 2022 hatten wir in unserer Unternehmensgruppe plötzlich drei Marken: Swisspearl, Eternit und Cembrit. Aus strategischen Gründen haben wir uns für eine gemeinsame Marke entschieden – auf allen Märkten. Da der Name Eternit leider aus patentrechtlichen Gründen nicht in allen Ländern dieser Welt verwendet werden darf, fiel die Entscheidung auf Swisspearl. Denn dieser Name hat sich weltweit bereits als Hersteller für hochwertige Faserzement-Produkte etabliert.

Bei bekannten Produkten wie Wellplatten oder Dachplatten besteht der Name Eternit nach wie vor. Wird das so bleiben?

Ganz genau. Der Name Eternit ist bei vielen unserer Produkte weiterhin Programm und wird von uns hochgehalten. Sie haben die Eternit Wellplatte und die Eternit Dachplatte bereits angesprochen. Auch unser Eternit Dachstein behält seinen traditionsreichen Namen. Das ist uns sehr, sehr wichtig.

Hat sich für die Kund*innen aus dem Dachhandwerk durch die Umfirmierung etwas geändert, wie Ansprechpartner*innen oder Lieferbedingungen?

Unser Produktionsstandort in Österreich, unsere Services, Dienstleistungen und Lieferbedingungen: Hier ist alles gleichgeblieben. Und natürlich auch, was unsere Belegschaft betrifft. Wir sind übrigens sehr stolz darauf, dass wir so viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu unserem Team zählen dürfen, die seit mehr als 30 Jahren und sogar noch länger im Unternehmen sind.

Die Baubranche klagt über teils massive Konjunktureinbrüche, vor allem im Neubau. Eternit Dach- und Fassadenprodukte eignen sich durch ihr geringes Gewicht sehr gut für die Sanierung. Werden Sie die Baukrise damit übertauchen können?

Michael Foisel, Marketing- und Vertriebsleiter von Swisspearl Österreich.

Die letzten Monate haben in der Baubranche ihre Spuren hinterlassen. Das spüren natürlich auch wir. Während vor allem der Neubausektor stark unter den Turbulenzen gelitten hat, erweist sich die Sanierungsbranche, in der wir mit unseren vielen, leicht verlegbaren Dach- und Fassadenprodukten unsere absolute Stärke haben, aber als erstaunlich widerstandsfähig. Warum die Sanierung in diesen schwierigen Zeiten nicht ganz so stark betroffen ist? Ganz klar, weil bestehende Gebäude nunmal instandgehalten und auf den neuesten Stand gebracht werden müssen, vor allem aus Gründen der Energieeffizienz und Sicherheit – zwei aktuell besonders wichtige Themen. Hinzu kommt: Die Renovierung von Bestandsgebäuden, etwa durch Nachverdichten, ist nachhaltiger, als neu zu bauen.

Wie läuft die diesjährige "Dach-zurück-Aktion"? Spüren Sie hier einen Rückgang?

Keineswegs. Ganz im Gegenteil. Unsere Gratis-Entsorgung von alten Dächern ist heuer so gut angekommen, dass wir die Aktion sogar um weitere 1.000 weitere Dächer verlängert haben, um der starken Nachfrage gerecht zu werden.

Photovoltaik erlebt durch die massiv gestiegenen Energiekosten einen noch nie dagewesenen Boom. Swisspearl bietet mit "Sunskin Roof Lap" ein Indach-Photovoltaiksystem. Welche Vorteile bietet es? Wie montagefreundlich ist es für Dachhandwerker*innen?

Wir sind unglaublich stolz auf unsere Photovoltaikprodukte. Unser Indachsystem "Sunskin Roof Lap", das wir in Kooperation mit einem österreichischen Hersteller anbieten, ist eine attraktive Lösung für Hausbesitzer und Bauherren. Damit kann auf erneuerbare Energie gesetzt werden, ohne auf das ästhetische Erscheinungsbild des Daches zu verzichten. Und auch die Verarbeiter haben große Freude mit unserem System. Denn "Sunskin Roof Lap" wurde mit Blick auf eine einfache Installation entwickelt. Die Integration in das Dachmaterial erfolgt reibungslos und ohne großen Zeitaufwand.

Zum Abschluss ein Ausblick auf das Jahr 2024. Wie wird sich die Baukonjunktur, und speziell die Geschäftslage im Dachhandwerk, entwickeln? Gibt es Produktneuheiten von Swisspearl?

Der große Boom, den wir während und unmittelbar nach der Corona-Zeit sehen konnten, ist aktuell vorbei. Die Inflation, der Russland-Ukraine-Krieg, die Schwierigkeiten bei der Kreditvergabe und die gestiegenen Preise für Öl, Gas und Strom werden uns auch im nächsten Jahr beschäftigen. Trotz dieser Herausforderungen gibt es jedoch einen Lichtblick: Wir haben eine Reihe von neuen, innovativen Produkten für das Dach und die Fassade am Start, die nicht nur Sachen Nachhaltigkeit und Energieeffizienz interessant sind, sondern sich auch perfekt für Sanierungsprojekte aller Art eignen. Somit sind wir für das Jahr 2024 gut aufgestellt

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