Dornbracht-Tochter Alape insolvent

Konkurs
10.07.2023

Von: Redaktion Gebäudeinstallation
Eiszeit in Goslar: Wie geht es weiter mit der einst so stolzen Tochter von Dornbracht?
Alape

Bild oben: Alapes Waschtische und Waschbecken aus glasiertem Stahl stehen seit Jahrzehnten für Formenvielfalt und Präzision. Im Bild:  Säulenwaschtisch Xcut.

Auch im malerischen Goslar in Deutschland hinterlässt die aktuelle wirtschaftliche Situation ihre Spuren: Waschtischproduzent Alape, ein hundertprozentiges Tochterunternehmen des renommierten Armaturenherstellers Dornbracht, hat beim örtlichen Amtsgericht die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens beantragt. Ein Riss in der glänzenden Unternehmensgeschichte, verursacht durch eine Vielzahl an Faktoren, die sich wie eine dunkle Wolke über die Industrielandschaft Deutschlands legen.

Alape stand jahrelang für Qualität und Innovation in der Branche, doch die jüngste wirtschaftliche Kälteperiode hat ein Loch in die Bilanzen gerissen, das derzeit nicht mehr zu stopfen ist.

Albtraum

Bodo Müller vom Hofe, Geschäftsführer von Alape, fasste den Albtraum jedes Unternehmers in klare Worte: "Für ein kleines Unternehmen wie die Alape GmbH ist das Geschäftsmodell mit seiner energieintensiven Produktion unter den neuen deutschen Rahmenbedingungen nach der Energiewende nicht mehr wirtschaftlich zu betreiben." Müller vom Hofe sprach von einem tragischen Schritt, der durch den Wettbewerbsdruck insbesondere aus Fernost und die sinkende Nachfrage in den Kernmärkten Europas, insbesondere in der DACH-Region, erzwungen wurde.

Alapes Schwierigkeiten sind ein Echo der größeren wirtschaftlichen Bedingungen, die auf dem Unternehmen lasten. Eine abkühlende Konjunktur, angeheizt durch weltpolitische Unruhen und Unsicherheiten auf dem Energiemarkt, haben laut Alape die Hauptlast getragen. 

Ein Rückgang der Baugenehmigungen um fast ein Drittel in den Kernmärkten Zentraleuropas ist ein deutlicher Hinweis auf die anhaltende Marktschwäche. Der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie prognostiziert für die Sanitärindustrie im Jahr 2023 sogar einen Abschwung um sechs Prozent.

In einer außerordentlichen Belegschaftsversammlung wurden die Mitarbeiter in der Vorwoche über die Insolvenz und die nächsten Schritte informiert. Während das Unternehmen nun den schwierigen Prozess der Insolvenzverwaltung durchläuft, steht das Schicksal der Mitarbeiter noch in den Sternen. (grü)

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Haustechnik