Signa-Pleite

Die nächste bitte

BAI Bauträger Austria Immobilien GmbH
21.12.2023

Ein weiteres Unternehmen aus dem Signa-Imperium des Tiroler Investors René Benko hat Insolvenz angemeldet: Diesmal hat es die BAI Bauträger Austria Immobilien GmbH erwischt.

 „Ein tragfähiges Fundament für die Zukunft“ – die Website der „BAI Bauträger Austria Immobilien GmbH“ versprüht eine Zuversicht, die mittlerweile überholt ist. Denn am 21. Dezember 2023 hat die BAI die Eröffnung eines „Sanierungsverfahrens ohne Eigenverwaltung“ beantragt. Dies gaben die Kreditschutzorganisationen KSV1870 und Alpenländischer Kreditorenverband (AKV) bekannt.

Bei der BAI handelt es sich um eine Enkelin der Signa Development Selection AG, die wiederum eine Beteiligung der insolventen Signa Holding ist und zu den wichtigsten Gesellschaften des verschachtelten Imperiums gehört, dass der Tiroler Investor René Benko errichtet hat. Die BAI gehört nach eigenen Angaben „zu den größten Bauträgern Österreichs“. Ihre Geschäftstätigkeit umfasst laut AKV „die Planung und Entwicklung von Wohnbauprojekten, insbesondere von Miet- und Eigentumswohnungen, Gewerbeimmobilien und Bürogebäuden.“

Viele Gründe für die Insolvenz

Als Hauptursache für ihre Zahlungsunfähigkeit führt die BAI laut AKV „die aktuellen wirtschaftlichen und rechtlichen Rahmenbedingungen, nämlich die massive Anhebung des EZB-Leitzinses, die hohe Inflation sowie die KIM-Verordnung“, ins Treffen. Die BAI habe im Jahr 2023 einen Umsatzeinbruch von rund EUR 2,5 Mio. zu verzeichnen gehabt.  

Die BAI ist nicht die erste Beteiligung aus dem Signa-Imperium, dass Signa-Holding in die Insolvenz gefolgt ist. Mitte Dezember hatten bereits zwei österreichische Konzerngesellschaften diesen Weg einschlagen müssen: die SIGNA Informationstechnologie GmbH, sie stellt Hard- und Software her, und die Leiki Einrichtung Holding GmbH – sie wurde gegründet, um die Beteiligung an der Möbelhandels-Gruppe Leiner & kika zu halten. Laut einem Bericht des deutschen Manager Magazins wird zudem derzeit am Insolvenzantrag für die Signa Prime gearbeitet. Die Gesellschaft gilt als das Gustostückerl im Signa-Geflecht. In der Signa Prime sind prestigeträchtige Immobilien gebündelt. Dazu zählen in Wien das Kaufhaus „Lamarr“, das derzeit auf der Mariahilfer Straße errichtet wird, das Luxushotel Park Hyatt oder das Goldene Quartier – dazu kommen Top-Immobilien wie das KaDeWe in Berlin sowie die derzeit stillstehenden Bauprojekte Elbtower in Hamburg und Alte Akademie in München.

In den letzten Tagen haben sich Gerüchte verdichtet, dass die Arbeiten am Lamarr-Projekt ebenfalls – zumindest vorübergehend – auf Eis gelegt worden sind. Anrainer berichten von einer Baupause. Auf Anfrage des ORF gab es hierzu keine Stellungnahme der Signa Holding. Zuletzt wurde immer wieder beteuert, dass alles nach Plan laufe. Das Lamarr soll laut Zeitplan im Frühjahr 2025 eröffnet werden.

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