CEOs for Future

Unternehmen machen sich für CO2-Preis stark

CO2
28.09.2021

Von: Redaktion Bauzeitung
"CEOs for Future", ein Verein zur Förderung und Beschleunigung einer nachhaltigen Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft, präsentiert ein Positionspapier zur Bepreisung von CO2.
(v.l.n.r.): Berthold Kren (CEO LAFARGE Zementwerke GmbH), Christiane Brunner (Vorständin CEOs FOR FUTURE), Birgit Kraft-Kinz (Vorständin CEOs FOR FUTURE), Wolfgang Anzengruber (Vorstand CEOs FOR FUTURE).
C4F Pressegespräch am 28.09.2021 in Wien zum CO2-Paper. Im Bild (v.l.n.r.): Berthold Kren (CEO Lafarge Zementwerke GmbH), Christiane Brunner (Vorständin CEOs for Future), Birgit Kraft-Kinz (Vorständin CEOs for Future), Wolfgang Anzengruber (Vorstand CEOs for Future).

Die Diskussion rund um die Schaffung von Rahmenbedingungen für eine nachhaltige Zukunft ist kontroversiell. Oft werden Unternehmen als Gegner einer CO2-Bepreisung angeführt. Ein Preis für CO2 kann aber auch aus wirtschaftlicher Sicht Sinn machen. Das hat sich der gemeinnützige Verein CEOs for Future zum Thema gemacht und gemeinsam ein Positionspapier erarbeitet. "Die Klimakrise ist eine enorme Chance, unser Wirtschaftssystem auf neue Beine zu stellen“, sagt Wolfgang Anzengruber, Vorstand des Vereins und meint weiter: "Wir wollen uns als Wirtschaftsinitiative dieser Verantwortung stellen und vor allem auch die wirtschaftlichen Chancen der Dekarbonisierung aktiv nutzen!“ 

CO2-Bepreisung als zentrale Maßnahme

Die Bepreisung von CO2 wird seit Jahrzehnten von Klimaökonom*innen als eine zentrale Maßnahme gesehen, um die Klimakrise zu managen. Während ca. 35 Prozent der nationalen CO2-Emissionen aus den energieintensiven Wirtschaftssektoren vom Europäischen Emissionshandel (Emission Trading System – EU-ETS) bereits umfasst sind und damit auch einen Preis für CO2 haben, ist der überwiegende Teil der Emissionen in Österreich von einer CO2-Bepreisung ausgenommen. "Wir wollen einen fairen Wettbewerb für Unternehmen, die auf die Chancen der Dekarbonisierung setzen. Und kein CO2-Preis heißt nicht, dass keine Kosten anfallen – das Nicht-Handeln wird deutlich teurer sein!", sagt Wolfgang Anzengruber.

Fehlender CO2-Preis bringt Wettbewerbsnachteil

Christiane Brunner, Vorständin des Vereins ist überzeugt: "Ein fehlender oder unzureichender CO2-Preis bedeutet einen massiven Wettbewerbsnachteil für Unternehmen, die in die Dekarbonisierung investieren oder Projekte entwickeln können. Deswegen sprechen wir uns für einen wirksamen CO2-Preis in allen Sektoren aus!" Berthold Kren, CEO Lafarge Zementwerke GmbH, führt dazu aus: "Österreich nimmt in vielen Bereichen eine führende Rolle ein, diese Position ermöglicht es uns, ja verpflichtet uns, die Entwicklung weiter voranzutreiben. Jetzt müssen Lösungen implementiert und auf den Weg gebracht werden. Die Umsetzung von Dekarbonisierungs-Lösungen bedarf enormer Investitionen, das birgt Risiken und Chancen. Daher ist es wichtig, dass es einen Preis für CO2 gibt, aber auch einen Rückführungsmechanismus, um solche Lösungen auch marktfähig machen zu können."

CO2-Preis in Österreich schon ab 2022

Der Verein CEOs for Future bezieht ganz klar Position: "Wir halten eine Bepreisung von CO2 für alle Bereiche der Wirtschaft und der Gesellschaft aus wirtschaftlicher Sicht für unumgänglich", erläutert Wolfgang Anzengruber. Man begrüßt die Vorschläge der EU-Kommission separate Emissionshandelssysteme für die Sektoren Gebäude und Verkehr und damit ein europaweites CO2 -Preis-Signal zu etablieren und spricht sich auch für ein CO2-Bepreisungssystem in Österreich ab 2022 aus - mit einem starken CO2-Preis-Signal auch in den Non-ETS Sektoren. Dabei sind mehrere begleitende Aspekte unbedingt notwendig:

  • Verwendung der Einnahmen (Recycling) für Investitionen in die Dekarbonisierung, die Entlastung des Faktors Arbeit und Akzeptanz durch die Gesellschaft.
  • Berücksichtigung des Marktumfelds von Unternehmen (Carbon Border Adjustment Mechanism).
  • Abschaffung klimaschädlich wirkender Subventionen.

Zu diesen Themen wird der Dialog mit den Unternehmen weiter verstärkt und das Gespräch mit der Politik gesucht. "Wir sind neben der Wirtschaftsplattform auch eine Generationenplattform, die die Anliegen der Jugend nicht nur ernst nimmt - unser Auftrag ist es, Rahmenbedingungen für die Dekarbonisierung voranzutreiben und diese umzusetzen!", so Christiane Brunner, Vorstand von CEOs for Future abschließend. (uw)

Das Positionspapier wird unterstützt von:

Asfinag I BearingPoint Austria I Ista Österreich GmbH I Lafarge I ÖBB Holding GmbH I oekostrom AG I Österreichische Hoteliervereinigung (ÖHV) I ProSiebenSat.1 PULS 4 – the Company 4 Gamechangers | PÜSPÖK Group I Salzburg AG I Saubermacher Dienstleistungs AG I Umweltbundesamt GmbH I VELLO GmbH I Wien Energie GmbH I Wiener Stadtwerke GmbH

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