Windhager

Windhager ist insolvent

Insolvenz
08.01.2024

Von: Redaktion Gebäudeinstallation
Die Windhager Logistik GmbH (AWL) hat beim Landesgericht Salzburg die Eröffnung eines Konkursverfahrens beantragt, die Windhager Zentralheizung Technik GmbH (AWP) und die Windhager Zentralheizung GmbH (AWO) haben die Eröffnung eines Sanierungsverfahrens ohne Eigenverwaltung beantragt.

Das neue Jahr beginnt mit denkbar schlechten Nachrichten für die Branche. Ein Traditionsunternehmen mit Sitz in Seekirchen (Salzburg) ist in große Schwierigkeiten geraten: Die Windhager Logistik GmbH (AWL) hat beim Landesgericht Salzburg die Eröffnung eines Konkursverfahrens beantragt, die Windhager Zentralheizung Technik GmbH (AWP) und die Windhager Zentralheizung GmbH (AWO) haben jeweils beim Landesgericht Salzburg die Eröffnung eines Sanierungsverfahrens ohne Eigenverwaltung beantragt. 

Laut Kreditschutzverband (KSV) liegen die Ursachen in "Marktkverwerfungen im bisherigen primären Geschäftszweig Biomasse im Jahr 2023" sowie "seit 2021 Aufbau eines zweiten Standbeins betreffend die Herstellung und dem Vertrieb von Wärmepumpen, welcher bis Juni 2024 fertiggestellt werden sollte." Die Finanzierung der Erweiterung seien durch die Unsicherheiten am Fördermarkt für erneuerbare Energien erschwert worden. Ein Finanzierungskonzept unter Einbindung von Investoren wurde daher angestrebt, konnte allerdings nicht finalisiert werden. "Die Schuldnerinnen mussten dann letztlich ihre Zahlungsunfähigkeit eingestehen", so der KSV. Betroffen sind bei Windhager Zentralheizung rund 150
, bei der Windhager Zentralheizung Technik rund 354 und bei der Windhager Logistik rund 6 Gläubiger.

Über 80 Millionen Euro Passiva

In einer Aussendung des Unternehmens meldete sich Windhager Geschäftsführer Stefan Gubi zur derzeitigen Situation zu Wort: „Wir setzen die Gespräche mit möglichen Investoren fort, um damit die Weiterführung der Unternehmen zu sichern. Wir bemühen uns, den weiteren Betrieb im Rahmen der insolvenzrechtlichen Gegebenheiten bestmöglich sicherzustellen.“

Die Auslandsbeteiligungen Windhager Schweiz, Deutschland und Italien sind von dem Antrag nicht betroffen. Bereits laufende intensive Verhandlungen mit Investoren konnten bis zum heutigen Tag nicht erfolgreich abgeschlossen werden, so das Unternehmen in der Aussendung.

Laut KSV 1870 belaufen sich die Passiva der Windhager Zentralheizung GmbH auf rund 8,2 Mio. Euro, jene der Windhager Zentralheizung Technik GmbH auf rund 78,2 Mio. Euro. Die Passiva der Windhager Logistik GmbH sind laut KSV "noch zu eruieren". Den Passiva stehen Aktiva der Windhager Zentralheizung von rund 2,2 Mio. Euro, der Windhager Zentralheizung Technik von rund 21,4 Mio Euro gegenüber. Die Aktiva der Windhager Logistik seien ebenfalls "noch zu eruieren".

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