Porträt

„A G’spür“ fürs Handwerk

11.12.2025

Die Tischlerei Moser in Grieskirchen ist Ansprechpartnerin für die Realisierung von Apotheken. Lisa Maria Aschl bringt dort mit viel Liebe zum Detail ihr Knowhow als Tischlermeisterin ein.

Seit 1966 ist die Tischlerei Moser mit rund zwanzig Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern weit über die Grenzen des Hausruckviertels hinaus aktiv. In ganz Österreich bis ins bayrische Hügelland ist der Betrieb vor allem für sein Komplettangebot im Bereich Apothekeneinrichtung bekannt – von der ersten Planung bis hin zur Baustellenleitung und Koordinierung aller Gewerke vor Ort. Aber auch im privaten Bereich setzen Kund*innen auf das handwerkliche Können der Tischlerei Moser, schließlich sind dort nicht nur Tischler*innen und Planer*innen am Werk – die zusätzliche Kompetenz als Architekt von Tischlermeister und Inhaber Franz Moser schafft eine weitere wesentliche Perspektive in Sachen Realisierung hochwertiger Projekte.

Geballte Kompetenz

Im Team der Tischlerei sind mehrere Frauen am Werk: Neben einer Bootsbaumeisterin auch Fach- und Hilfsarbeiterinnen, zwei Architektinnen und nicht zuletzt Tischlermeisterin Lisa Maria Aschl, die als Führungskraft in den Bereichen Projektleitung, Arbeitsvorbereitung und Lehrlingsausbildung unterwegs ist. Der Weg zum Beruf der Tischlerin war für sie bereits früh geebnet: „Ich habe – schon als ich recht jung war – oft zu meiner Mama gesagt, dass ich Tischlerin werden will“, so Aschl. Auf einem Bauernhof aufgewachsen und mit einem Vater als Landmaschinen- und Kfz-Techniker, hat sie schon als Kind viel Gespür für Natur und Handwerk – und genau das setzt die heute 28-Jährige mit viel Herzblut in ihrer täglichen Arbeit in der Tischlerei Moser um. Auf der Suche nach einem Lehrplatz schnupperte sie schon dort, während sie noch die Schulbank drückte – und es wurde ihr schnell klar: Hier will sie nicht mehr weg. „Ich habe mich im Betrieb sofort wohlgefühlt und durfte schon beim Schnuppern in vielen Bereichen anpacken – da habe ich gleich gemerkt, dass das einfach ein guter Platz für mich ist“, so Aschl weiter. Nach dem neunten Schuljahr an der Fachschule für Tischlerei in der HTBLA Hallstatt startete sie im Sommer 2013 ihre Lehre: „Neben der Ausbildung und dem Tagesgeschäft habe ich die Lehre mit Matura gemacht und vor zwei Jahren schließlich den Meisterkurs am Wifi Oberösterreich absolviert.“ Letzteres „schupfte“ Aschl sprichwörtlich meisterlich, nämlich mit Auszeichnung.

Advertorial
Bis weit über die Grenzen des Hausruckviertels hinaus ist die Tischlerei Moser für die Realisierung von Apothekeneinrichtung bekannt.  (C) Paul Eis
Bis weit über die Grenzen des Hausruckviertels hinaus ist die Tischlerei Moser für die Realisierung von Apothekeneinrichtung bekannt. (C) Paul Eis

Vorurteile lösen sich auf

Die Tischlermeisterin ist schon seit längerer Zeit für die Bereiche Projektleitung und Arbeitsvorbereitung in der Werkstatt verantwortlich. Stolpersteine am Weg zu ihrer Tätigkeit habe sie glücklicherweise relativ wenige zu überwinden gehabt – ganz im Gegenteil: „Auch wenn einmal große Herausforderungen daherkommen, läuft im Wesentlichen alles gut dahin“, erzählt sie. Nur selten sei es auf der Baustelle schwierig, ihre Frau zu stehen. „Aber sobald diese Personen merken, dass auch Frauen ordentlich anpacken können, lösen sich eventuelle Vorurteile schnell in Luft auf.“ Mittlerweile sei es auch für männliche Kollegen viel üblicher, mit Tischlerinnen auf der Baustelle zusammenzuarbeiten – hier merkt man, dass sich das Berufsbild in den vergangenen Jahren angereichert hat und Frauen in Handwerksberufen einen festen Stellenwert haben, an dem es nichts zu rütteln gibt.

Voller Zusammenhalt

Neben ihrer Tätigkeit in den Bereichen Projektleitung und Arbeitsvorbereitung ist Lisa Maria Aschl auch für die Organisation rund um die Lehrlingsausbildung verantwortlich. Hier würde sie sich tatsächlich – genau wie Chef Franz Moser – über Zuwachs freuen, denn wie in der gesamten Branche sei auch hier der Facharbeitermangel ein Thema: „Aktuell sind wir auf der Suche nach Facharbeiter*innen und solchen, die es werden wollen und bei uns die Lehrlingsausbildung machen wollen – gerade, weil uns die Ausbildung von Personal so wichtig ist“, so Aschl. Zwar ist es schwierig, Lehrlinge zu finden, dennoch ist der Betrieb personell glücklicherweise gut aufgestellt. Das liegt wohl auch an der guten Zusammenarbeit und dem Zusammenhalt im gesamten Team – nicht ohne Grund sind viele der Mitarbeitenden seit vielen Jahren im Unternehmen. Auch für Lisa Maria Aschl ist das ein wesentlicher Punkt, warum sie sich seit mittlerweile mehr als zehn Jahren so wohl fühlt. „Wir pflegen einen sehr familiären Austausch, arbeiten bereichsübergreifend eng und gut zusammen und vor allem: Wir halten auch zusammen – das ist nicht selbstverständlich.“

Bedürfnisse erkennen

Am meisten Freude bereitet Lisa Maria Aschl, wenn sie das Ergebnis ihrer Arbeit sieht. Und das ganz unabhängig davon, ob es sich um einen fertigen Plan oder die komplette Umsetzung vor Ort handelt: „Tischlerin ist ein wunderschöner Handwerksberuf – ich sehe am Ende des Tages, was ich gemacht habe. Auch wenn ich einen Plan zeichne, habe ich schlussendlich etwas Schönes am Papier.“ Oder am Bildschirm: Der Betrieb ist nämlich abseits vom Maschinenpark in der Werkstatt auch in den Bereichen Büro, Planung und Arbeitsvorbereitung modern ausgestattet. Für die Tischlermeisterin bedeutet das die bestmögliche Verbindung von handwerklichem Wissen und planerischem Knowhow, wenn sie mit Hilfe einer Software ihre Pläne zeichnet.
www.tischlerei-moser.at