Mut zum Muster: Fassadentrends 2022
Die Fassade gilt als Visitenkarte eines Gebäudes und hat das Zeug zum selbstbewussten Statement. Ja, man muss sich trauen, aber der Sprung über den eigenen Schatten zahlt sich aus.

Gebäuden eine Hülle zu geben, ist eine Sache. Aus der Fassade einen Hingucker zu machen, eine ganz andere. Dass eine Fassade heute nicht einfach nur Schutz, sondern ein individuelles Gestaltungsmittel und Ausdruck der darin befindlichen Menschen und Unternehmen ist, liegt auf der Hand. Und es gibt starke Ansagen, etwa der erst kürzlich zum fünften Mal von Baumit vergebene Baumit Life Challenge Award. “Der Bereich Sanierung und Renovierung ist die zukünftige Wachstumsbranche, und kreative Fassadenstrukturen werden zunehmend zu einem Element, das eigene Haus in Kombination mit der richtigen Farbgebung in ein Unikat zu verwandeln”, betont Georg Bursik, Geschäftsführer der Baumit Österreich GmbH.
In Sachen Fassadenästhetik setzt Baumit unter anderem auf Beton. Der puristische Baustoff war bei Architekt*innen und Innenarchitekt*innen schon immer beliebt und wird auch bei Bauherr*innen immer mehr als Trend erkannt. Durch neue Entwicklungen und Verarbeitungstechniken ergeben sich noch mehr Gestaltungsmöglichkeiten, wie beispielsweise Baumit CreativTop zeigt, ein besonders modellier- und strukturierbarer Fassadenputz, der pastös, in der Wunschfarbe eingefärbt und bereits verarbeitungsfertig an die Baustelle kommt. Damit kann die Optik von Beton, aber natürlich auch vieler anderer Materialien täuschend echt nachempfunden werden. Zusätzlich kommen traditionelle Techniken des Handwerks wieder zum Zug: Mit Rolltechnik, Spachteltechnik, Schlämmtechnik, Vertiefungstechnik, Reibtechnik, Besenstrichtechnik oder Spritztechnik kann man sein Haus nach Sandstein, Holz, Rost oder Beton aussehen lassen.
Beton, wenn auch in ganz anderer Form, spielt bei Rieder eine der wesentlichen Hauptrollen in der Fassadengestaltung. Das Salzburger Unternehmen setzt auf nachhaltige Fassadenlösungen aus Glasfaserbeton, die den Anspruch an neue Gebäude aus Holz und Beton widerspiegeln. So setzt etwa CLT – “cross laminated timber” – neue Standards für die Zukunft des Hochbaus. Die Elemente sind ressourcenschonend, zeitsparend sowie ökologisch und lassen sich witterungsunabhängig inklusive der Fenster, Gebäudetechnik sowie Fassade vormontieren.
Selbstverständlich gehen die Entwicklungen immer weiter: Mit sich ändernden Anforderungen wird auch die Produktpalette von Rieder kontinuierlich erweitert. Im Fokus steht derzeit die Entwicklung einer zementreduzierten und in weiterer Folge zementfreien Betonmatrix. Im ersten Schritt wurden 50 Prozent substituiert, dadurch konnten 30 Prozent CO2 eingespart werden. Aber auch Kreislaufsysteme, Offsetting-Maßnahmen wie die Pflanzung von insgesamt einer halben Million Bäume und effizientere Prozesse sind bereits angestoßen. Dazu gehört auch die Entwicklung der Öko Skin Pixel, bei der der Verschnitt während der Produktion verringert wird. Die neue Ästhetik wirkt durch die Kleinteiligkeit nicht so perfekt, dafür können aber per Software erfasste Verschnittteile für neue Fassadenprojekte eingesetzt werden.

© Sigurd Steinprinz
Mit dem Original Meldorfer Verblender präsentiert Synthesa eine neue kreative Gestaltungsmöglichkeit. Als mineralisches Ausgangsmaterial lässt sich die Rohmasse in nahezu jede Form in jeder Farbe bringen, die von Architekt*innen gewünscht ist. Die zwischen vier bis sechs Millimeter starken Verblender überzeugen durch ihr geringes Eigengewicht und lassen sich zudem zeit- und kostensparend verarbeiten. Ursprünglich in traditioneller Handarbeit in der Meldorfer Manufaktur in Schleswig-Holstein hergestellt, gelten die Verblender als langlebig und widerstandsfähig und eignen sich sowohl für den Neubau als auch für Sanierungsprojekte sowie in Teilbereichen von Fassaden. Sie lassen sich auf Dämmsystemen – ganz gleich ob auf Hanf, Mineralwolle- und EPS-Systemen, auf vorgehängten hinterlüfteten Fassaden sowie auf allen anderen tragfähigen Untergründen im Außen- und Innenbereich – und unabhängig von der Dämmstoffstärke verarbeiten und ersetzen dabei den klassischen Oberputz. Zusätzlich entfallen Verdübelungen, die Klebefläche kann auf 40 Prozent reduziert werden. Vorteilhaft ist auch, dass die Verklebung und die Fugenausbildung in einem Arbeitsschritt mit einem Material erfolgen kann. „Das Sortiment bietet eine sehr große Vielfalt: Standardfarbtönen in traditioneller authentischer Klinkeroptik über moderne architektonische Holz-, Beton- und Natursteinoptiken bis hin zu individuellen Gestaltungskonzepten, die in Form und Farbe einzigartig sind“, erklärt Synthesa-Produktmanager Simon Haunschmid.

© Synthesa