Herausragend passiv

Befestigungstechnik
01.08.2017

Von: Redaktion Metall
Der Wasserturm von Radolfzell am Bodensee ist das erste Nullenergiehochhaus der Welt.
Mit dem neuen „aquaTurm“, der zugleich ein Energieturm ist, verwirklicht die Familie Räffle ein ehrgeiziges und eigenwilliges Bauprojekt.
Mit dem neuen „aquaTurm“, der zugleich ein Energieturm ist, verwirklicht die Familie Räffle ein ehrgeiziges und eigenwilliges Bauprojekt.
Am Rande der Erdbebenzone 2 muss der Turm mit seiner Höhe von 50,5 Metern auch stärksten Erschütterungen unbeschadet standhalten.

Das Hotel im „aquaTurm“ ist das neue städtebauliche Wahrzeichen von Radolfzell am Bodensee. Mit diesem neuen „aquaTurm“, der zugleich ein Energieturm ist, verwirklichte die ortsansässige Familie Räffle ein ehrgeiziges und eigenwilliges Bauprojekt. Es soll beweisen, dass ein Passivhaus mit integrierten Photovoltaik-Modulen, Hochleistungs-Verbundfenstern (erste fünffache Verglasung weltweit), Grundwasser-Wärmepumpen, dezentralen Lüftungsgeräten mit Wärmerückgewinnung, mit passiver Wärme- und Kältemassenspeicher für Nachtauskühlung und solare Wärmeeinstrahlung sowie Regenwasser- und Windenergienutzung funktionstüchtig und energiesparend sein kann.

Bauunternehmer Jürgen Räffle und seine Söhne, der Architekt Norman Räffle und der Bankbetriebswirt Thorsten Räffle, schufen aus dem alten Wasserturm das weltweit erste gewerblich genutzte Nullenergiehochhaus im Passivhausstandard. Kürzlich wurde das komplexe Projekt fertiggestellt. Bei der notwendigen, anspruchsvollen Befestigungstechnik setzte der Bauherr auf die Produkte von fischer. Sie erfüllen gleichermaßen die seismischen Anforderungen beim Bauen in Erdbebengebieten sowie den Wunsch bei der baubiologischen Innenausstattung nachhaltige Dübel aus überwiegend nachwachsenden Rohstoffen zu verwenden.

Während der Umbauphase von 2008 bis 2016 wurde der Turmkopf zunächst auf eine Schafthöhe von 21 Meter reduziert, anschließend um fünf neue Geschosse in Stahlbetonbauweise aufgestockt. Da sich Radolfzell am Rand der Erdbebenzone 2 befindet, muss der fertige Turm mit seiner Endhöhe von 50,5 Metern auch stärksten Erschütterungen unbeschadet standhalten. Das wiederum erforderte sowohl sichere statische Konstruktionen als auch hochwertige Befestigungssysteme.

Sichere Anker

„Je höher der Turm wächst“, so Planer Norman Räffle, „desto mehr Gewicht muss er aushalten. Am Ende sind es etwa 2.500 Tonnen! Deshalb brauchten wir beim Instandsetzen der alten Mauern und für den Betonneubau Befestigungssysteme, die höchsten qualitativen Anforderungen und allen seismischen Regelwerken entsprechen. Wir haben bislang in unserem Bauunternehmen sehr gute Erfahrung mit der Firma fischer aus unserer Region gemacht. Deshalb nutzten wir auch bei diesem Bauvorhaben deren Produkte. Sie sind garantiert sicher und innovativ.“ Rund 2.200 Injektionsanker wurden zur Instandsetzung der 39 Zentimeter dicken Turmschaftwand gesetzt. Diese Anker mussten der Steinfestigkeitsklasse 20 und der Mörtelgruppe III a des alten Ziegelmauerwerks genau angepasst werden. „Dabei zahlte sich aus“, betont Norman Räffle, „dass diese Anker problemlos durch den alten Putz ‘gingen‘, ohne dass der entfernt werden musste.“

Das eingesetzte fischer Injektionssystem, bestehend aus dem leistungsstarken Hybridmörtel FIS V, der Ankerhülse und der Gewindestange bzw. Innengewindehülse hat sich aus Sicht des Bauherrn bewährt. Als erstes Injektionsmörtelsystem, das für alle relevanten Baustoffe zugelassen ist, bietet es die notwendige Sicherheit für den gesamten Turm. Es kann die sehr hohen Lasten tragen, und dank optimierter Gitterstruktur der Ankerhülse ließ sich der Mörtelverbrauch um bis zu 80 Prozent reduzieren.

Schnelle Montage

Des Weiteren kamen bei der Montage der Metallunterkonstruktion für die vorgehängte hinterlüftete Fassade im Erschließungsturm sowie im Turmkopf etwa 1.200 fischer Bolzenanker FAZ II in unterschiedlichen Längen zum Einsatz. Die internationalen Zulassungen, die auch für Anwendungen in Erdbebengebieten (Seismik) gelten, garantieren Sicherheit und hohen Lastenausgleich; allein schon dadurch, dass die Verankerungstiefe in der Wand die maximale Leistungsfähigkeit des Ankers und des Betons ausschöpft. Nur wenige Hammerschläge genügen und der Anker sitzt fest. Angesichts der langen Bauzeit war diese spürbar schnelle Montage ein weiteres Entscheidungskriterium für den Bauherrn.

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