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Von Ecken, Kanten und Ideen

11.12.2025

Seit 1982 steht der Name Nils Holger Moormann für reduzierte Gestaltung, präzise Details und eine Prise augenzwinkernden Humors. Die Möbelmanufaktur macht ob ihrer originellen Designs nicht nur in ihrer bayrischen Heimat von sich reden.

Am Fuße der bayrischen Berglandschaft liegt der idyllische Ort Aschau, der so manchen Prominenten schon inspiriert hat, hier seine Zelte aufzuschlagen. Doch die Gegend und die Gemeinde sind nicht das einzige hier, das Aufsehen erregt.

Dafür sorgt seit vielen Jahren die Möbelmanufaktur Nils Holger Moormann, die – benannt nach ihrem Gründer – mit witzigen Ideen und pfiffigen Sprüchen weit über die Grenzen hinaus von sich reden macht.
Aufbauend auf Einfachheit, Intelligenz und Innovation entstehen hier Möbel, die formal zurückhaltend, funktional durchdacht und oft in Zusammenarbeit mit jungen Gestalter*innen entwickelt werden. Nicht das Produzieren um jeden Preis, sondern das Erfinden sinnvoller Möbelkonzepte steht im Mittelpunkt, ergänzt durch Engagement in zahlreichen Kunst- und Kulturprojekten. Produziert wird ressourcenschonend in eigenen und nahegelegenen Werkstätten im bayerischen Chiemgau, oft begleitet durch lokale Partner; diese helfen, konstruktive Lösungen mit zu entwickeln oder bestimmte Elemente zuzuliefern. Keiner davon ist mehr als eine „die Radl-Distanz“ von Aschau entfernt. Darüber hinaus verbindet das Unternehmen handwerkliche Tradition mit zeitgemäßer Technologie und verfolgt das Ziel langlebiger, modularer Lösungen, die mit möglichst geringem Materialeinsatz auskommen und regionale Wertschöpfung fördern. Wichtig ist, dass Möbel lebendig bleiben und auch eine Art von Patina bekommen dürfen. Ebenso werden Spuren aus der Produktion – und damit sind keine Beschädigungen gemeint – sichtbar gelassen, denn sie schreiben die Geschichte des Möbels mit.

Advertorial
as Gästehaus „berge“ wurde kernsaniert und ist komplett mit Mobiliar und maßgeschneiderten Einbauten von Nils Holger Moormann ausgestattet. (C) Nils Holger Moormann
as Gästehaus „berge“ wurde kernsaniert und ist komplett mit Mobiliar und maßgeschneiderten Einbauten von Nils Holger Moormann ausgestattet. (C) Nils Holger Moormann

Reduktion als Freiheit sehen

Bei Moormann versteht man Möbel als experimentelle Denkmodelle, nicht als industrielles Produkt. Jede Entwicklung beginnt mit einer Idee, die zunächst Irritation auslöst und dann Beharrlichkeit erfordert. In den vergangenen Jahrzehnten entstand dabei ein eigenwilliger Werkstattkosmos, der Entwürfe nicht glättet, sondern schärft. Im ehemaligen Pferdestall der Aschauer Festhalle werden Konzepte überprüft, infrage gestellt und neu zusammengesetzt, bis sie ihre eigene Logik entwickeln.

Der Ort ist damit weit mehr als Arbeitsstätte: Er ist Filter, Prüfstand und Resonanzraum für gestalterische Ansätze, die sich bewusst vom Erwartbaren lösen. Die Nähe zwischen Entwicklung und Produktion schafft einen Austausch, der die Proportionen, Materialübergänge und die Funktionalität immer wieder neu justiert. Aus dieser Haltung heraus wuchs ein Portfolio, das durch konstruktive Klarheit, eigenständige Materialentscheidungen und eine direkte, unprätentiöse Sprache geprägt ist. Parallel dazu entstehen Projekte wie der „Salone di Aschau“, der ein unabhängiges Format für Austausch und Experimente jenseits der großen Designmessen darstellt. Weiters das legendäre Bookinisten-Rennen, das Gästehaus Berge in Aschau, das komplett mit Moormann-Möbeln und Einbauten ausgestattet wurde oder das multifunktionale Kammerspiel. Sie alle zeigen den experimentellen Geist des Unternehmens, der über den Möbelbereich hinausweist – vom spielerischen Ausprobieren bis zur strukturellen Intervention im Raum.

Sitz und Bibliothek in einem ist der „Bookinist“, der schon viel Aufsehen erregt hat - auch als fahrbarer Untersatz für das „Bookinisten-Rennen“. (C) Nils Holger Moormann
Sitz und Bibliothek in einem ist der „Bookinist“, der schon viel Aufsehen erregt hat – auch als fahrbarer Untersatz für das „Bookinisten-Rennen“. (C) Nils Holger Moormann

Regionale Verantwortung tragen

Aktuell setzt Moormann einen weiteren Schritt in der Weiterentwicklung des Unternehmens: In unmittelbarer Nähe zum Stammhaus entstand eine neue Tischlerei, die Konstruktion, Prototyping und Fertigung noch enger verzahnt. Sie erweitert nicht nur die Kapazitäten, sondern sichert ein Stück weit die Unabhängigkeit der handwerklichen Prozesse. Damit bleibt Aschau der Ort, an dem kreative Gedanken reifen, überprüft werden und schließlich Form annehmen – getragen von einer Haltung, die Gestaltungsfreiheit, technische Genauigkeit und Authentizität „made in Germany“ verbindet. Mit dieser neuen zusätzlichen Wirkungsstätte stärkt das Unternehmen seine Produktion vor Ort und vertieft seine Philosophie der handwerklichen Nähe: Denn Möbel sollen schließlich dort entstehen, wo sie als Idee geboren werden.