Objektbericht Fassade

Aluminiumhaut für die Glasbläserei

18.06.2025

Das Studio Comploj vereint altes Handwerk und moderne Architektur. Mit einer Fassade und einem Dach aus Aluminium wurde die Glasbläserei zu einem architektonischen Highlight in Wien.

“Studio Comploj funktioniert wie ein kleines Dorf. Es bietet Raum für Lebensalltag, Handwerk und Gewerbe, Wohnen, Gäste, Gemeinschaft, Garten und Erholung”, meinen Alfred Berger und Tiina Parkkinen von Berger + Parkkinen Architekten. Studio Comploj beherbergt die Glasbläserei von Robert Comploj in Wien.

Ensemble mit drei Teilen

Seit fast 20 Jahren ist dieser mit seinem Team im Bereich der Glasgestaltung tätig und entwirft Designobjekte aus Glas. Für das Studio in Wien entwickelten die beiden Architekt*innen ein dreiteiliges Ensemble, bestehend aus dem Umbau einer benachbarten ehemaligen Autowerkstatt, einem Anbau als Verkaufs- und Galerieraum und dem Wiederaufbau eines kleinen Bestandsgebäudes, das als Wohnhaus genutzt wird. So entstanden auf 566 Quadratmeter Grundfläche beeindruckende 760 Quadratmeter Nutzfläche.

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Die Glasbläserei ist dabei der zentrale Kern des Gebäudes. “Die Esse der Glasbläserei – der große Brennofen mit ausladender Metallhaube – ist in der Mitte des Studios ein zentraler Ort der Begegnung”, so die Architekt*innen.

Die drei Gebäude des Studios sind durch eine gemeinsame Materialsprache verbunden. Bei der Ausführung von Fassaden und Dächern hat man sich für das Produkt Prefalz des Herstellers Prefa entschieden. Dabei handelt es sich um ein Dach- und Fassadensystem, das aus speziell beschichteten Aluminium-Bändern besteht. Diese werden auf Rollformern zu Bahnen – sogenannten „Scharen“ – verarbeitet und können sowohl für Dächer als auch für Fassaden eingesetzt werden. „Prefalz ist bekannt für seine Geschmeidigkeit, was eine leichte Verformbarkeit und vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten ermöglicht“, so der Hersteller.

Beim Studio Comploj werden die markanten Prefalz-Elemente an Fassaden und Dächern in verschiedenen Texturen und Ausmaßen eingesetzt. Die Fassade des Wohn- und Gästehauses ist vollständig mit Prefalz bekleidet. Die über Fassade und Dach laufenden Scharen bilden ein regelmäßiges, lineares Muster und wirken wie eine schützende Haut. Besonders die Details an der Giebelfassade lassen den Baukörper modern wirken, da auf Überstände oder markante Profilabschlüsse verzichtet wurde.

Die Bauspenglerei Alexander Pfeifer übernahm die Metallarbeiten und die Sanierung des Bestandsgebäudes. Hierbei wurde die Dach- und Fassadenfläche mit insgesamt rund 1.500 Quadratmeter Aluminium bekleidet. “Ein Gespür, ob ein Projekt gut und professionell ist, muss man schon mitbringen, wenn man beste Arbeit leisten will”, so Alfred Fritz, der die Projektkoordination sowie Detailplanung und Bauaufsicht verantwortete.

Besonders stolz ist Fritz auf die exakte Ausführung der hinterlüfteten Fassadenelemente: “An der Traufe ist das Zuluftgitter hinter der Rinne angebracht und die Luft wird über die Firstlüftung abgeleitet. Dass diese Details kaum ins Auge fallen, ist dem Montage- und Detailgeschick der Spengler*innen zu verdanken.”

Fritz, der sich für den Spenglerberuf entschied, weil die Kombination aus kreativem Denken und präzisem Handwerk täglich gefordert ist, weiter: “Für mich ist die technische Funktionalität entscheidend, da sie die Grundlage für die Langlebigkeit und Sicherheit bildet.“