Kostenexplosion

Energiekosten stiegen für Haushalte um 42 Prozent

Energie
12.05.2022

Von: Redaktion Gebäudeinstallation
Im von der Österreichischen Energieagentur berechneten Energiepreisindex (EPI) weisen die Energiepreise für österreichische Haushalte im Jahresvergleich derzeit mit einem Plus von 42,4 Prozent einen neuerlichen Rekordwert auf.
Chart

Die Inflation nahm in diesem Zeitraum um 6,8 Prozent zu. "Preissteigerungen, wie wir sie im März bei den Treibstoff- und Heizölpreisen beobachten mussten, sind in diesem Ausmaß neu", sagt Franz Angerer, Geschäftsführer der Österreichischen Energieagentur. "Einmal mehr zeigt sich, wie problematisch die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern wie Erdöl oder Erdgas ist. Sie sind Auslöser der Klimakrise, darüber hinaus stellen die enormen Preissteigerungen und die fragliche Versorgungssicherheit die heimische und auch die gesamte europäische Volkswirtschaft vor größte Probleme", betont Angerer weiter.

Zu erwähnen seien auch demokratiepolitische Bedenken: 80 Prozent des Erdgases in Österreich stammt aus Russland, bei den Rohölimporten liegt Kasachstan vor dem Irak und Russland. Wie Österreich bis 2027 unabhängig von russischen Gasimporten werden kann, zeigt eine aktuelle Analyse der Österreichischen Energieagentur. "Wesentlich ist es, mit Energieeffizienzmaßnahmen den Gesamtverbrauch drastisch um rund ein Drittel zu senken. Gleichzeitig gilt es, die heimische Erzeugung von erneuerbaren Gasen auf 14 Terawattstunden zu erhöhen", erläutert Angerer. Die inländischen Förderungen von zehn Terawattstunden Erdgas soll laut der Analyse auf gleichem Niveau bleiben. Die zusätzlich benötigten Mengen an Erdgas müssen von der Gaswirtschaft über neue Routen aus anderen Ländern importiert werden.

Hohe Preise für Heizöl und Treibstoffe

Die Preise für Heizöl stiegen im März angefeuert durch den Krieg Russlands in der Ukraine um 51,5 Prozent an. Damit lagen sie im Jahresvergleich um 118,5 Prozent über dem Vorjahreswert. Eine typische Tankfüllung von 3.000 Litern kostete im Jahresvergleich um fast 1.800 Euro mehr als im Februar 2022 und um etwa 2.500 Euro mehr als im März 2021.
Auch bei den Treibstoffpreisen gingen die Preissteigerungen weiter. Diesel kostete um 23,8 Prozent mehr als im Februar 2022 und um 55 Prozent mehr als vor einem Jahr. Eine Tankfüllung (50 Liter) belastete die Brieftasche damit um etwa 35 Euro mehr als im März 2021. Die Preise für Superbenzin stiegen im Monatsvergleich um 19,4 Prozent und lagen damit 45,3 Prozent über dem Niveau vom März 2021. Die Mehrkosten für eine Tankfüllung von 50 Litern lagen im Jahresvergleich bei etwa 30 Euro.

Auch Pellets und Brennholz teurer

Im Vergleich zum Februar 2022 stiegen die Preise für Holzpellets im März um 1,6 Prozent, im Jahresvergleich waren sie 17,3 Prozent teurer. Die Preise für Brennholz verzeichneten ein Plus von 1,9 Prozent im Vergleich zum Vormonat. Gegenüber dem März 2021 sind sie um 12,6 Prozent gestiegen.

Strom, Erdgas und Fernwärme mit deutlichen Preissteigerungen 

Die Preise für Fernwärme blieben gegenüber dem Vormonat unverändert. Im Jahresvergleich waren die Fernwärmepreise um 12,2 Prozent höher. Die Gaspreise stiegen im März 2022 im Vergleich zum Februar um 5,6 Prozent. Im Jahresvergleich lagen sie um 73,1 Prozent über dem Wert vom März 2021. Für Strom zahlten die heimischen Haushalte im Monatsvergleich um 1,3 Prozent mehr. Im Jahresvergleich war Strom um 16,6 Prozent teurer.

(ck)

Branchen
Haustechnik