Altbewährtes trifft Zukunft

Würden Sie uns zu Beginn unseres Gesprächs kurz Ihren beruflichen Werdegang schildern?

Helmut Panzenböck: Nach Abschluss des Studiums und des Zivildienstes bin ich wieder zurück an die Universität gegangen und habe dort drei Jahre als Assistent gearbeitet. Anschließend war ich dann im Schienenfahrzeugbau bei der Jenbacher Transportsysteme AG beschäftigt. Mein Aufgabenbereich umfasste dort die Qualitätssicherung – insgesamt vier Jahre. Jedoch spekulierte ich immer wieder damit, früher oder später zu unterrichten. Durch Zufall, und wie das Leben oft so spielt, bin ich einige Zeit später nach Kramsach gekommen. Die Schule hat bei mir Eindruck hinterlassen und im Nachhinein war es die absolut richtige Entscheidung, hier zu bleiben.

Was waren Ihre Beweggründe, sich für diese ehrwürdige Aufgabe als neuer Direktor der HTL Kramsach zur Verfügung zu stellen?

Zum einen würde ich sagen, dass diese Schule wirklich etwas Besonderes ist! Zum anderen, weil ich durch meine Erfahrungen und Erkenntnisse dieser damit auch etwas Gutes tun darf, was ich jedoch nur mit einem tollen Team umsetzen kann, welches hier definitiv vorhanden ist.

Wo sehen Sie persönlich das Potential der Schule bzw. was fasziniert Sie am meisten an ihr?

Bezüglich des Inhaltes finde ich die Vielfalt von technischer und kreativer Seite her faszinierend. Ebenso die integrierte chemische Abteilung, wo es stark in Zukunftsthemen hineingeht: Umgang mit Energie, Umwelt usw. Hier lassen sich meiner Meinung nach noch mehr Synergien herstellen, auch was z. B. Kreativität und Chemie betrifft. Weiters fasziniert mich das Thema Grünfassade sehr, wo wir bereits auf einem guten Weg sind. Stichwort Fassadentechnik – ich sehe dabei enormes Potential, und diese Wege gilt es, zu bestreiten.

Wie lautet Ihr Zugang zu Kunst im Allgemeinen und Glaskunst im Speziellen?

Grundsätzlich interessiert mich Kunst sehr. Ich bin vor allem aber ein Handwerker. Was mich extrem begeistert, ist die Technik, welche in der Glaskunst angewendet wird. Vor allem bewundere ich Ideen, die hierbei geboren und anschließend mit einer handwerklichen Konsequenz bis hin zum fertigen Glaskunstwerk umgesetzt werden. Ich beobachte jedes Schuljahr, wie unsere Schüler*innen vor Ort wirklich professionell und lange an einem Objekt arbeiten und im Anschluss versteht man erst, warum es die Zeit braucht.

Was möchten Sie dahingehend in Ihrer Amtszeit fokussieren und verstärken?

Hier geht es wieder um die Vernetzung. Wie vorher angedeutet, gilt es, gemeinsam mit der Chemie-Abteilung zukunfts- und umweltorientierte Themen verstärkt anzugehen. Ich denke dabei aber auch an die Restauration, wo enormes Potential nicht nur im Bereich des Glases liegt. Dieses müssen wir nutzen! Die Ausbildungsmöglichkeiten können in dieser Sparte von unserer Seite noch vertieft werden, weil die Vielfalt gegeben ist. Vor einigen Jahren haben wir an der Schule zum Beispiel einen Glasaltar zur Restauration bekommen. Die fertige Arbeit hat gezeigt, wie unser Alleinstellungsmerkmal hierbei deutlich wird.

Welche Projekte und Events sind in naher Zukunft geplant?

Natürlich erstmal unsere Routineveranstaltungen wie der Tag der offenen Tür sowie Info- bzw. Schnuppertage, wo die Jugendlichen aktiv in unsere Schule geholt werden sollen. Ein großer Wurf wird im Frühjahr 2024 dann auch die 75-Jahre-Fachschule- und 10-Jahre-HTL-Jubiläumsfeier. Zudem soll die fünfjährige HTL kommen, wo wir bereits intensiv daran arbeiten. Dafür ist von allen Seiten der Rückhalt gegeben, um österreichweit Leute an die Schule zu bekommen.
(bt)