Neue ParkAnsicht

Redaktion Dach Wand
12.08.2013

Im Rahmen von Sanierungsmaßnahmen der Hamburger Deichtorhallen wurden Abdichtung, Isolierung und energetische Sanierung der gesamten Tiefgarage durchgeführt.

Die 1989 restaurierten Hamburger Deichtorhallen genießen nicht nur in der Hansestadt hohes Ansehen. Die beiden ehemaligen Großmarkthallen mit ihrer eindrucksvollen Industriearchitektur zählen zu den größten und schönsten Ausstellungsräumen in Deutschland und sind international bekannt. Neben dem „Haus der Photographie“ befindet sich in der nördlichen Deichtorhalle die größte zusammenhängende Ausstellungsfläche für zeitgenössische Kunst in ganz Europa.

Im Rahmen von Sanierungsmaßnahmen wurden Abdichtung, Isolierung und energetische Sanierung der gesamten Tiefgarage durchgeführt. Dabei wurde der Parkplatz vor dem „Haus der Photographie“ mit „Kemperol BR“ abgedichtet. Die 2.500 Quadratmeter große Betonfläche fungiert auch als Dach der Tiefgarage.

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Doppeldecke mit Dehnfuge
Da sich unter der oberirdischen Parkfläche die Stellplätze der Tiefgarage befinden, sollte unterbunden werden, dass von oben Feuchtigkeit in die Bausubstanz gelangen kann. Die Zerstörung an der circa 100 Jahre alten Betondecke der Tiefgarage war so weitgehend, dass eine neue Betondecke mit Gefälle aufgebracht werden musste. Diese 20 Zentimeter dicke Schicht wurde direkt auf die vorhandene Betondecke gegossen. Frischbeton verbindet sich nachträglich nicht mit ausgehärtetem Beton. Um potentielle Schubspannungen aufzunehmen, wurde die obere Platte außenseitig zweilagig als Dehnfuge mit eingelegter Schlaufe ausgebildet. Und um Feuchtigkeit jeden Weg nach unten zu versperren, wurde die gesamte Konstruktion auch an den Seiten fast 50 Zentimeter tief abgedichtet.

Das zuständige Architekturbüro hatte eine Flüssigabdichtung ausgeschrieben. Den Auftrag für die Abdichtungsarbeiten vor den Deichtorhallen erhielt die Rolf Könsen Bedachung GmbH aus Bremen. Als verschleißfeste Nutzschicht kam zweilagig Gussasphalt zur Ausführung, deshalb entschied man sich für Kemperol BR. Diese hochhitzebeständige Flüssigabdichtung kann ohne Funktionseinbuße mit 250 Grad Celsius heißem Gussasphalt kombiniert werden und empfiehlt sich für Parkdecks mit starker Verkehrsbelastung.

Gussasphalt allein ist in den Überlappungsbereichen nicht wasserdicht.
Zu Beginn der Arbeiten wurden der neue Betonuntergrund kugelgestrahlt und vorhandene Ausbrüche mit Kempertec-Kratzspachtel, ein Gemisch aus „Kempertec EP-Grundierung“ und „Kempertec KR Quarzsandmischung“, egalisiert. Der gesamte Untergrund erhielt eine haftvermittelnde Grundierung mit der „Kempertec EP-Grundierung“ mit „Kempertec NQ 0408“ Naturquarzeinstreuung, bevor die „Kemperol BR M“-Abdichtung aufgebracht wurde. Kemperol BR M heißt die zweikomponentige, vorbeschleunigte Produktvariante, die sich für die maschinelle Verarbeitung mit dem „Kemperator“ eignet.

„Kemperator“ ante portas
Der Parkplatz bot ein ideales Einsatzfeld für den „Kemperator“, der speziell auf größeren Flächen die „Kemperol“-Verarbeitung rationalisiert. Die Verlegemaschine von Kemper System schafft in kürzerer Zeit mehr Fläche als einzelne Mitarbeiter. Ein Vorteil, der sich auch in der Kalkulation niederschlägt. Die Bedienung ist einfach und unkompliziert: Die Vliesrolle wird eingespannt und Kemperol in die Wanne eingefüllt. Beim Durchlauf in der Maschine wird das Armierungsvlies vollflächig durchtränkt, durch ein Walzensystem geführt und faltenfrei auf der Fläche aufgebracht. Eventuell vorhandene Luftblasen werden mit der Perlonrolle ausgestrichen.

„Kemperol“ wurde auf der gesamte Fläche durchgehend einlagig verlegt und an den Rändern der Tiefgaragenplatte circa 50 cm nach unten gezogen. Den oberen Abschluss bildete die schleißfeste Nutzschicht, der zweilagig aufgebrachte Gussasphalt.

text Elvira Döscher