22. Januar 2025
In Deutschland wird derzeit die Einführung eines CO2-Schattenpreises bei öffentlichen Ausschreibungen diskutiert. Die Idee dahinter: Bei der Vergabe wird nicht nur der angebotene Preis, sondern auch der CO₂-Fußabdruck bewertet und bepreist. Was halten Sie davon? Gerald Beck: Aus Sicht eines Immobilienunternehmens kann ein CO2-Schattenpreis ein sinnvoller Hebel sein, um bereits in der Planungs- und Ausschreibungsphase den Fokus stärker auf emissionsarme Bauweisen und Materialien zu legen. Öffentliche Ausschreibungen haben oft eine Signalwirkung für die gesamte Branche: Wenn der Bund vorangeht und den CO₂-Fußabdruck bewertet und bepreist, kann das den Druck auf alle Marktteilnehmer erhöhen, nachhaltigere Lösungen zu entwickeln und anzubieten. „Ohne den CO2-Schattenpreis wird die Transformation scheitern”, meinen viele Befürworter*innen. Sind Sie auch dieser Meinung? Aus unserer Sicht wird eine erfolgreiche Transformation ohne CO₂-Schattenpreis nur schwer möglich sein. Denn es ist klar, dass die Bau- und Immobilienbranche einen großen Anteil an den CO₂-Emissionen hat. Ohne eine klare, einheitliche Bewertung und Einpreisung von Treibhausgasemissionen bleiben klimaschonende Alternativen womöglich zu teuer und finden im Preiswettbewerb kaum Gehör. Außerdem gilt es, das Bewusstsein zu stärken, mit welchen Maßnahmen man Hebel hat, um den CO₂-Fußabdruck zu senken. Ein CO₂-Schattenpreis könnte hierfür geeignet sein und die Attraktivität klimafreundlicher Lösungen erhöhen. Wie könnte der CO2-Schattenpreis in der …