Auf der “Kleinen Walz” in Wien
Der 19-jährige Spenglerlehrling Jamye Savoldelli aus der Schweiz absolvierte im Mai ein Praxismonat im Spengler- und Dachdecker-Betrieb Joh. Eppler KG in Wien. Lehrherr und Lehrling berichten von ihren Erfahrungen.

Jamye Savoldelli ist quasi erblich vorbelastet: “Ich habe den Beruf Spengler gewählt, weil mein Vater auch Spengler ist. Somit war der Beruf immer präsent und ich habe mich schon früh dafür interessiert. Aber eigentlich finde ich es immer toll, wenn ich am Feierabend sehen kann, was ich alles an einem Tag erreicht habe.” Der 19-jährige Lehrling aus der Schweiz befindet sich gerade im dritten Lehrjahr beim Spenglerbetrieb Zellweger + Spiess AG in Rorbas (Kanton Zürich). Und er hat große Pläne: “Nach der Lehre möchte ich gerne die Polierprüfung machen. Irgendwann möchte ich dann selbst einmal eine große Baustelle führen.”
“Tolle Arbeit und tolle Menschen!”
Warum hat er sich für das Praktikum in Österreich entschieden? “Ich finde, dass Wien eine sehr schöne Stadt ist. Ich wollte auch schon immer einmal hier arbeiten. Nach den drei Wochen, in denen ich hier war, kann ich nur Gutes sagen: Tolle Arbeit und tolle Menschen!” Von der Arbeitstechnik und den Aufgaben waren für den Jungspengler nur wenige Unterschiede im Vergleich zur Schweiz zu bemerken, außer: “Vielleicht ist es ein bisschen weniger stressig hier in Österreich.” Gut gefallen hat Jamye, dass er “einmal in einem anderen Land war”, und besonders, dass er an einem fast 150 Jahre alten Gebäude, dem Dach der Wiener Börse, arbeiten durfte.
Länderübergreifender Austausch
Auch für Lehrherr Alexander Eppler war die Erfahrung mit dem Schweizer Lehrling interessant: “Es ist sehr spannend, sich in dieser Form länderübergreifend auszutauschen.” Vom Engagement des 19-Jährigen zeigt sich Alexander Eppler ebenfalls begeistert: “Er hat sich von der ersten Minute an super eingefügt. Er ist sehr höflich, freundlich, engagiert und begeistert. Das hat die Arbeit auf der Baustelle unglaublich erleichtert.”
Der Firmeninhaber würde jederzeit wieder bei so einem Lehrlingsaustausch mitmachen, denn: “Hätte ich während meiner Ausbildungszeit so eine Gelegenheit gehabt, wäre ich sehr dankbar gewesen. Daher ist es für mich selbstverständlich, dass man hier unterstützt, wenn jemand diesen Schritt tun möchte.”
Wiener Lehrlingsaustausch-Programm
Für Wiener Lehrlinge gibt es ein Lehrlingsaustausch-Programm durch eine Kooperation der Wirtschaftskammer Wien (Sparte Gewerbe und Handwerk) mit der Deutschen Handwerkskammer Koblenz: Jährlich abwechselnd können einmal Wiener Lehrlinge in Koblenzer Betrieben arbeiten und Auszubildende aus Koblenz können in Wiener Unternehmen Praxisluft schnuppern.
Weitere Informationen:
Aus- und Weiterbildung der Sparte Gewerbe und Handwerk
T: +43 1 514 50-2229
E: bnm.ausbildung@wkw.at
(bt)