Qualität für Generationen
Eine langjährige Partnerschaft, viel Freude an der Arbeit, fundiertes handwerkliches Können und eine akkurate Planung sind die Basis für das erfolgreiche Schaffen der Tiroler Tischlerei Lüth. Unterstützt wird das Team dabei seit über 20 Jahren von Maschinen aus dem Sortiment der Felder Group.

Zwei Tischlermeister, die grundsätzlich überall anpacken können, leiten seit über 25 Jahren die Geschicke der Tischlerei Lüth, spezialisiert auf die Produktion kompletter Innenausstattungen: Von Möbeln über Holzböden und -decken, Terrassen und Zäune entsteht alles in der zweistöckigen Werkstatt mitten im Ortskern von Zirl in Tirol. Hans Hampl und Robert Kleissl, beide seit mehr als 40 Jahren Tischler aus Leidenschaft, verfügen gemeinsam über Stärken in allen entscheidenden Bereichen: individuelle Beratung, maßgeschneiderte Planung, aktuelles Design und erstklassige Umsetzung in allen Holzarten, Größen, Oberflächen und Farben, auch in Verbindung mit Glas, Stein oder Metall.
Halbe-halbe
„Als der Gründer der Werkstatt Hans Lüth mit 60 Jahren beschloss, sich zur Ruhe zu setzen und es innerhalb der Familie keinen Nachfolger gab, hat er Robert Kleissl und mir angeboten, den Betrieb zu übernehmen. Wir habe es zuerst als Einzelkämpfer probiert, uns dann aber für eine Partnerschaft entschieden“, berichtet Hans Hampl über den Schritt in die quasi geteilte Selbständigkeit. Das ist nun über 25 Jahre her und es funktioniert – nach wie vor unter dem gut etablierten Namen – bestens. „Wir haben beide sehr hohe Ansprüche an unsere Arbeit und machen sie einfach gerne. Besser könnten wir uns nicht ergänzen“, so Hampl. Er selbst ist vor allem für die Werkstatt, die Arbeitsvorbereitung und die Montage zuständig, Robert Kleissl verantwortet den Verkauf, die Planung und die Kundenberatung. Marion Kleissl, die sich um alles Administrative kümmert und vier weitere Tischler*innen komplettieren das siebenköpfige Team, allesamt gefragt Universalisten: „Wir haben keine Serienfertigung, bei uns muss jeder Werkstatt-Mitarbeiter alles beherrschen: Sei es das Arbeiten an den Sägen, an der Kantenanleimmaschine, das Schleifen, Lackieren sowie die Furnierverarbeitung. Und genau das ist es, was den Leuten Spaß macht: Die Arbeit ist abwechslungsreich und vielfältig und jeder kann nach wie vor jeden Tag Neues dazulernen“, so der Tischlermeister weiter.
Qualität für Generationen
Der Betrieb ist vor allem im privaten Sektor aktiv, neue Aufträge lukriert man fast ausschließlich über Mundpropaganda. „Viele unserer Stammkunden kommen immer wieder zu uns und empfehlen uns gerne weiter. Mittlerweile bestellen bereits deren jetzt erwachsene Kinder bei uns. Sie erinnern sich an die hohe Qualität der Möbel ihrer Kindheit, die schon von uns stammten – und solche möchten sie nun auch im eigenen Heim haben“, berichtet Hans Hampl über einen der Gründe für eine durchgehend hohe Auslastung.
Massivholz im Fokus
Das traditionelle handwerkliche Können des Tiroler Betriebs ist u.a. bei der Produktion massiver Zirbenstuben gefragt. © Tischlerei Lüth

Für eine Nutzung über Generationen hinweg spielt die Materialauswahl eine entscheidende Rolle. Natürlich kommen auch Plattenmaterialien zum Einsatz, der Fokus liegt jedoch auf der Massivholzverarbeitung. Auch bei den Verbindungen setzt man auf „Klassiker“, die zwar einen höheren Arbeitsaufwand bedeuten – dafür aber lange halten und noch Jahre später einfach nachzujustieren sind.
Ob für Küchen, Möbel, Decken oder Böden – man produziert alle Holz-Komponenten selbst, auf Zukauf von z. B. Korpussen wird verzichtet. „Wir verarbeiten auch im Innenbereich Echtholz bzw. verarbeiten Furniere ebenso dort, wo es der Kunde gar nicht sieht. Wie haben unser Handwerk einfach so gelernt und wollen unseren Stil nicht aufgeben“, so Hampl.
„Das ist unser Beruf“
Für die Planung, die gesondert von der Produktion erfolgt, ist Robert Kleissl zuständig. Der zweite Tischlermeister, der in der Leitung des Unternehmens mit an Bord ist, weiß, was er planen kann, damit die Umsetzung perfekt ist: „Wir tüfteln oft gemeinsam, wie sich ein bestimmtes Teil am besten umsetzen, eine Kante am besten fräsen lässt. Das macht uns beiden Spaß, das ist unser Beruf und gemeinsam finden wir stets eine Lösung – auch wenn wir einiges an Zeit investieren müssen.“ Die Planungen erfolgen per Computer in 2D, teilweise skizziert Robert Kleissl per Hand in 3D.
Kundenbindungsinstrument Montage
Die hohe Kundenorientiertheit der Tiroler Tischlerei schlägt sich auch in der Montagequalität nieder. Einer der Chefs ist immer vor Ort mit dabei bzw. kontrolliert den laufenden Fortschritt. Ebenso wichtig ist es dem Team, bei der Montage alles in einem Zug abzuschließen. So nimmt man zur Küchenmontage fertige Glasrückwände oder die vom Steinmetz hergestellten Steinplatte direkt mit und bringt sie vor Ort an. „Durch die Montage von Fremdkomponenten übernehmen wir zwar mehr Verantwortung, das wird aber sehr hoch geschätzt“, berichtet Hans Hampl über ein wichtiges Kundenbindungsinstrument. Zudem spielt man auf der Baustelle schon mal „Feuerwehr“: Fällt hier ein Maler, dort ein Elektriker aus, findet man den passenden Support durch versierte Partnerfirmen.
Lange Maschinen-Partnerschaft

© J. Rakuschan
So wie im internen Zusammenarbeiten ist man auch in der Beziehung zum Maschinenlieferanten beständig: Seit 2003 ist man Kunde der Felder Group: „Wir sind zufrieden mit unseren Maschinen, auch der Support funktioniert reibungslos“, so Hampl. Aktuell stehen in der Werkstatt vier Maschinen der Marke Format4: Im Einsatz sind eine Abricht-Dickenhobelmaschine Dual51, eine Kantenanleimmaschine Tempora F600 60.06L sowie die Formatkreissäge Kappa 450, die die Felder Group zum 25jährigen Jubiläum der Marke aktuell auch in einer Sonderedition anbietet. An der Maschine schätzt Hans Hampl u.a. die Flexibilität in Sachen Schnittlänge, -breite und -höhe sowie die sichere Bedienbarkeit. Jüngster Neuzugang ist die Tischfräse Profil45M. In Ergänzung zur modernen Technik verwenden Hampl und Kleissl u.a. für den Massivholzzuschnitt oder für spezielle Schleifarbeiten nach wie vor Maschinen, die „bereits in den Werkstätten der Großeltern im Einsatz waren. Wir gehören definitiv zur alten Schule und tauschen bzw. erneuern die Maschinen dann, wenn es wirklich notwendig ist. Neuanschaffungen müssen wir uns auch direkt leisten können. Wenn nicht, wird mit der Investition noch gewartet.“
Die nächsten Schritte
„Wir überlegen durchaus, uns ein CNC-Bearbeitungszentrum als nächsten Schritt zuzulegen. Aktuell kommen wir aber noch gut ohne aus und behelfen uns im Fall der Fälle mit Auslagerungen zu Kollegen“, so Hampl, der zudem immer das Platzproblem vor Augen hat. Denn, „unsere Betriebsgröße ist aufgrund unserer Lage mitten im Ort definitiv festgeschrieben.“ Eine weitere Anschaffung, die man sich in näherer Zukunft vorstellen könnte, ist das „Aufrüsten“ in Sachen Kantenanleimen um die „Gluebox“. Durch dieses System wird anstelle des PUR-Klebers im Leimbecken der Maschine in der „Gluebox“ ein dünner PUR-Klebestreifen nahezu unsichtbar zwischen Kantenmaterial und Werkstück verschmolzen.
Nähe zählt
Neben der Maschinenauswahl und -qualität ist die räumliche Nähe ein durchaus ausschlaggebendes Argument pro Felder: Die Zentrale in Hall in Tirol ist bloß an die zwanzig Autominuten von der Tischlerei Lüth entfernt, im Fall der Fälle ist man in beide Richtungen schnell vor Ort.
Nichts von der Stange

Wie beim Maschinenpark hält man es auch bei den Projekten – von klassisch bis modern ist alles mit dabei: „Wir verarbeiten Zirbenholz für klassische Stuben, aber auch für Schlafzimmer in einem moderneren Stil. Wobei modern bei diesem Holz relativ ist. Durch die starke Astigkeit haben Zirbenmöbel eigentlich immer einen rustikalen Touch“, sagt Hans Hampl. Hauptholz war, ist und bleibt die Eiche – mit ihr sind alle Stile umsetzbar.
Neben großzügig kann man bei der Tischlerei Lüth auch klein und verwinkelt: „Wir richten viele Kleinwohnungen ein. In diesen Fällen ist es besonders wichtig, den Platz optimal auszunützen.“, so Hans Hampl darüber, wie man mit Ideen punkten kann.
Aktuell sind in der Werkstatt zahlreiche unterschiedliche Projekte im Entstehen: eine schlichte Sitzgelegenheiten aus massiver Eiche ebenso wie ein Plattenspielerregal mit Schleiflackfronten, ein Tor aus Altholz für den Alpenzoo in Innsbruck sowie eine Küche mit einer Arbeitsplatte aus Edelstahl – eher eine Besonderheit, so Hampl, sonst lägen vor allem Steinplatten im Trend. Auch eine ansehnliche Menge an Zirbenholz liegt im Lager, das in Kürze zu einem Schlafzimmer verarbeitet wird.