Holz als Sprache des Weiterbauens
In ganz Niederösterreich finden sich Zeugen vergangener Bau-Epochen – vielfach untergenutzt und energetisch veraltet: Einfamilienhäuser, Gewerbebauten, Industriehallen, Wohnbauten, Bauernhöfe und viele mehr. ORTE lenkt nun in Kooperation mit pro:Holz NÖ den Blick auf diese Bauten und stellt die Rolle des Holzbaus beim nachhaltigen Weiterbauen zur Diskussion.

Rückbau oder Transformation? Diese Frage steht im Zentrum der Veranstaltung, die ORTE gemeinsam mit pro:Holz Niederösterreich am 23. Oktober organisiert. Im Mittelpunkt steht die Frage, wie bestehende Bausubstanz transformiert statt rückgebaut werden kann. Dabei rückt Holz als Baustoff mit geringem CO₂-Fußabdruck, hoher Präzision und Reversibilität in den Fokus.
Für einen verantwortungsvollen Umgang mit Raum, Ressource und Geschichte
Wie lässt sich mit Holz weiterbauen, sanieren, verdichten – ohne den Charakter des Bestehenden zu verlieren, sondern ihn sogar zu stärken? Architektonische Beispiele des Gelingens gebe es laut ORTE zu genüge. Hier sind vier davon:
Wir InHAUSer
Das “Wir InHAUSer” in Salzburg von cs-architektur zeigt geschickt, wie der Rohstoff Holz für den Weiterbau verwendet werden kann: Eine Wohnsiedlung aus den 1980ern wird durch einen Holzhybridbau aufgestockt und energetisch saniert.
Stadthaus

Das “Stadthaus” in Linz von den Architekt*innen bei mia2 Architektur vereint historisches Mauerwerk mit zeitgemäßer Holzarchitektur – ein Dialog zwischen Alt und Neu, der den Bestand weiterschreibt.
Weinhof Locknbauer

Weiteres Beispiel ist der in der Steiermark gelegene “Weinhof Locknbauer”. Mascha Ritter Architektur entwarf eine feinfühlige Weiterentwicklung des traditionellen Hofensembles – Holz wird als Medium kultureller Kontinuität eingesetzt.
Holzhütte auf Betonbunker

Eine radikale Geste irgendwo im Nirgendwo: Die “Holzhütte auf Betonbunker” in Tschechien von Jan Tyrpek ist ein minimalistische Manifest des Weiterdenkens – mit einfachsten Mitteln.
Bauen im Kreislauf: Ein Praxisbericht über Systeme, Strategien, Skalierbarkeit
Auch die Praxis des Holzbaus kommt bei der Veranstaltung zu Wort. Graf-Holztechnik berichtet über neue Konstruktionsmethoden, modulare Systeme, wirtschaftliche Rahmenbedingungen und vor allem über die Rolle des Holzbaus im Kontext zirkulärer Architektur – als nachwachsender Rohstoff, als CO₂-Speicher, als wandelbarer Werkstoff in verändertem Lebensumfeld.
Die Veranstaltung am 23. Oktober 2025 richtet sich an Architektinnen, Bauunternehmerinnen, Studierende sowie interessierte Besucher*innen und bietet Raum für Austausch und gemeinsame Visionen. Moderiert wird der Abend von Architekturjournalistin Anne Isopp.