Höchste Präzision
Moderne Turmkrane wandeln sich von mechanischen Hebewerkzeugen zu intelligenten, vernetzten Systemen, die nicht nur die Effizienz steigern, sondern auch völlig neue Ansätze in der Baustellenorganisation ermöglichen. Das sind die Highlights am Markt.

Wolffkran Wolff 8038 Clear: Unkomplizierte Montage

Mit dem „Wolff 8038 Clear“ bringt Wolffkran einen spitzenlosen Kran ins Rennen, der in Sachen Tragkraft überzeugen und bei Aufbau und Transport mit Leichtigkeit punkten soll. 8038 Clear tritt in der 560 mt Klasse an und ist damit der bisher größte spitzenlose WOLFF Kran im Portfolio. „Große Krane sind gefragt“, betont Mohamed Abouelezz, Head of Business Development und Product Management bei Wolffkran. „Wir sehen weltweit einen Trend zum Bauen mit Fertigbauteilen und vorgefertigten Modulen. Gleichzeitig achten Kunden mehr denn je auf eine unkomplizierte Montage. Der Wolff 8038 Clear vereint die Leistungsfähigkeit eines Turmspitzenkrans mit den Montagevorteilen der spitzenlosen Bauweise.“
Mit 80 Metern Auslegerlänge und 20 Tonnen maximaler Tragfähigkeit steht der 8038 Clear den Modellen mit Turmspitze in nichts nach. Seine Spitzentragfähigkeit liegt bei 3,8 Tonnen bei 80 Metern Ausladung. Mit einem optionalen Erweiterungsstück lässt sich der Ausleger auf 85 Meter verlängern, wobei er dann noch 2,1 Tonnen an der Spitze hebt.
Liebherr Crane Configurator: BIM-optimierte Kransuche

Mit dem „Crane Configurator“ ermöglicht Liebherr eine medienbruchfreie Integration von Kraninformationsmodellen (Crane Information Model) in den BIM-basierten Planungsprozess. Dadurch entfällt das manuelle Suchen in PDF- oder Papierdokumenten – alle relevanten Planungsinformationen stehen direkt zur Verfügung. Das digitale Kranmodell kann als IFC-Datei exportiert und in jede gängige Planungssoftware mit IFC-Schnittstelle importiert werden.
Der erste Schritt zur Nutzung des Crane Configurators ist die Anmeldung bei „MyLiebherr“. MyLiebherr bietet eine zentrale Plattform für zahlreiche Online-Services der Liebherr-Firmengruppe. Mit „Smart Search“ lässt sich danach das passende Kranmodell suchen, intelligente Filter helfen dabei, schnell und präzise Krane zu finden, die den Anforderungen entsprechen. Ist der ideale Kran gefunden, kann das 3D-Kranmodell inklusive aller relevanten Informationen als IFC-Datei heruntergeladen werden. Die Datei lässt sich dann nahtlos ein digitales Planungssystem (Autorensoftware) integrieren und ermöglicht eine optimale Baustellenplanung.
Der entscheidende Vorteil des Crane Configurators liege Liebherr zufolge in der medienbruchfreien Integration digitaler Kranmodelle und der Bereitstellung krankonfigurationsbezogener Planungsinformationen. Die Möglichkeit, Krankonfigurationen webbasiert zu erstellen und relevante Informationen direkt abzurufen, spare Zeit und vermeide Fehler.
Im Rahmen der „bauma 2025“ präsentierte Liebherr zudem die jüngste Generation der Liebherr-Verstellauslegerkrane. Die überarbeiteten Modelle der „HC-L“-Baureihe zeigen demnach, wie „moderne Nadelausleger die immer anspruchsvolleren Aufgabenstellungen im Hochbau effizient unterstützen können“, wie der Hersteller betont. Durch die Leistungswerte der Krane und die geringe Außerbetriebsstellung würden sie sich ideal für Innenstadt-Baustellen oder Projekte mit begrenztem Raumangebot eignen. So könnten mehrere Krane auf engem Raum betrieben werden.
Der „440 HC-L“ wird beispielsweise in zwei Traglastausführungen als „440 HC-L 12/24“ und „440 HC-L 18/36“ angeboten. Der größere Bruder „620 HC-L“ zeigt sich mit der Traglastausführung mit 18/36 Tonnen für die großen Baustellen der Welt gewappnet. Beiden gemeinsam ist ein extrem schneller Lastumschlag in der Ein-Strang-Ausführung, was bei Gebäudehöhen von 100 Meter und oftmals mehr die Bauzeit positiv beeinflusst. Gleichzeitig ermöglicht die schnelle Umscherung in den Zwei-Strang-Betrieb das Heben von schweren Bauteilen.
Potain MR 309/MR 329: Schnellerer Aufbau
Auf der „bauma 2025“ feierte der Potain-Kran „MR 309“ mit Verstellausleger jüngst das internationale Fachmessedebüt. Besucher*innen hatten die Möglichkeit, den betriebsbereit aufgebauten Kran in Augenschein zu nehmen und sich seine innovativen Funktionen genauer anzusehen. Potain kündigte den MR 309 bereits im vergangenen Jahr an – er gehört ebenso wie sein Schwestermodell MR 329 zur neuesten Generation der Potain-Krane mit Verstellausleger. Basierend auf dem Feedback, das mit dem Manitowoc „Voice of the customer“-Prozess eingeholt wurde, entwickelte Potain mehrere Kranfunktionen. Zu den Vorteilen zählen ein schnellerer und einfacherer Kranaufbau sowie eine insgesamt verbesserte Nutzererfahrung.
Der MR 309 überzeuge dem Hersteller zufolge mit einem Leistungsvermögen, mit dem er in seiner Kategorie zur Topklasse gehöre: Dazu gehören eine maximale Tragfähigkeit von 16 Tonnen beziehungsweise 25 Tonnen, ein 60 Meter langer Ausleger und eine Spitzenlast von 3,4 Tonnen. Ein zwei Meter breiter Mastabschnitt ist mit dem Verstellausleger des Krans verbunden. Die freistehende Auslegeranlenkpunkthöhe beträgt bis zu 49,2 Meter; am 55-Meter-Punkt kann der Kran bis zu 4,3 Tonnen heben. Der Kran erfülle die Nachfrage nach einem deutlich reduzierten Außerbetriebsradius (9,5 bis zwölf Meter) und minimiert die Anforderungen an den Verankerungsrahmen. Diese Verbesserungen würden laut Potain die Effizienz und Produktivität beim Hochhausbau sowie auf Baustellen mit beengten Platzverhältnissen, wo Krane nicht über die Grundstücksgrenzen hinausragen dürfen, steigern.
Der MR 309 ist mit dem Telematiksystem „Potain Connect“ ausgestattet, das mithilfe einer Telematikplattform längere Betriebszeiten ermöglicht. Es erleichtert die schnelle Erkennung und Behebung von Problemen aus der Ferne und bietet darüber hinaus Zugriff auf Krandaten für eine effiziente Störungssuche und ein optimiertes Flottenmanagement. So können Potain-Kund*innen ihre Maschinen noch besser nutzen, verspricht der Hersteller.
Der Ausleger des MR 309 kann horizontal ein- oder zweiteilig montiert werden, sodass er beim Aufbau so wenig Platz wie möglich in Anspruch nimmt. Leicht zugängliche Plattformen und Stufen verbessern die Sicherheit und Effizienz auf der Baustelle. Eingebaute Anschlagpunkte und ein selbstzentrierendes System ermöglichen die Montage des Gegenausleger-Ballasts auf Arbeitshöhe.
Kammerlander Kran: Über Stock und Stein

Um bestmögliche Flexibilität auf Baustellen zu gewährleisten, hat Kammerlander Kran nun auch einen Raupenkran im Mietpark. Standortwechsel könnten damit in wenigen Minuten durchgeführt werden – voll ballastiert und mit stehenden Turm. Zudem sei der zum Einsatz kommende „LH 42 KR.1“ ein regelrechter Off-Road-Spezialist und könne mit seinen Ketten Steigungen bis 30 Prozent im Transportzustand und bis zehn Prozent im montiertem Zustand bewältigen. Auch eine Watttiefe von einem halben Meter sei laut Kammerlander kein Problem.
Teufelberger-Redaelli: Ein Seil für alle Fälle

Die Experten von Teufelberger-Redaelli entwickeln, produzieren und liefern innovative Hochleistungs-Stahlseillösungen für Krane in der Bauindustrie. Die direkte, intensive Zusammenarbeit mit System- und Kranherstellern bilde dabei die Grundlage für ein Stahlseil, das alle im Bau erforderlichen technischen Eigenschaften aufweise. Die Konstruktion eines Hochleistungsstahlseils erfordert detailliertes technologisches und produktionstechnisches Know-how. Die von Teufelberger-Redaelli entwickelte „Plastfill“-Technologie besteht darin, die geschmierte Stahleinlage mit einem kompakten Kunststoffmantel zu umhüllen. Bei der „Superfill“-Verdichtungstechnologie werden die einzelnen Litzen des Stahldrahtseils in einem speziellen Verfahren verdichtet.