Österreichs erste 3D-gedruckte Betondecke im Wohnbau
Mit dem Projekt Reduce25 wird in Österreich erstmals ein mehrgeschoßiges Wohngebäude mit einer 3D-gedruckten Decke realisiert. Das Verfahren markiert einen Meilenstein für ressourcenschonendes Bauen.

Kern der Innovation sind digital modellierte Aussparungskörper, die mit dem BauMinator 3D-Betondrucksystem des österreichischen Baustoffspezialisten BauMit gefertigt und in die Ortbetondecke integriert werden. Die Hohlräume verringern das Deckenvolumen deutlich und reduzieren so den Einsatz von Beton und Bewehrungsstahl. Die Positionierung erfolgt mit millimetergenauer Präzision. Alle Schritte – von der 3D-Modellierung bis zum Einbau – sind digital vernetzt, was Bauzeiten verkürzt, Ressourcen spart und höchste Ausführungsqualität sicherstellt. „Rund zwei Drittel der Deckenfläche werden mit lediglich zwei unterschiedlichen Geometrien von Aussparungskörpern belegt, und insgesamt sind es sogar rund 90 Prozent der Fläche, die mit diesen Elementen in großen Stückzahlen umgesetzt werden können“, erläutert Eduard Artner, Leitung Baumit 3D-Betondruck.
Ein Drittel weniger Material
Der Materialverbrauch sinkt um 34 Prozent, was bei dem Pilot-Bauprojekt in Hallein der Salzburg Wohnbau rund 94 Kubikmetern Beton entspricht. Der Einsatz von Bewehrungsstahl reduziert sich um 26 Prozent, also um knapp zwölf Tonnen. Insgesamt werden so rund 21 Tonnen CO₂ eingespart. Auch der Baustellenverkehr wird spürbar reduziert, da anstelle von 30 herkömmlichen Betonlieferungen nur fünf LKW-Fahrten mit den 3D-gedruckten Elementen erforderlich sind.

© ÖWV/Tempelmayr
Grüner Zement spart CO2
Neben der innovativen Deckenlösung setzt Reduce25 auf klimafreundliche Baustoffe wie den Leube GreenTech Kombi Zement vom Typ CEM II/C, der pro Tonne bis zu 25 Prozent weniger CO₂ verursacht. Seit der Markteinführung 2022 hat Leube bereits über 150.000 Tonnen dieses Zements verkauft, was einer Einsparung von rund 13.000 Tonnen CO₂ entspricht. „Die Entwicklung klimafreundlicher Baustoffe ist bei Leube kein einmaliger Impuls, sondern Teil eines kontinuierlichen Innovationsprozesses. Nachhaltigkeit ist in unserer Unternehmens-DNA verankert und bildet die Grundlage für die strategische Ausrichtung. Dabei orientieren wir uns an der Roadmap der österreichischen Zementindustrie, die klare Ziele zur CO₂-Reduktion definiert hat. Ein Meilenstein auf diesem Weg war die Einführung des Leube GreenTech Kombi Zement im Jahr 2022“, erklärt Heimo Berger, Geschäftsführung der Leube Gruppe. Seitdem wurden bereits über 150.000 Tonnen verkauft – das entspricht einer CO₂-Einsparung von rund 13.000 Tonnen. Allein bei der ausgeschriebenen Betonmenge bei dem Bauvorhaben der Salzburg Wohnbau in Hallein wird eine CO₂-Einsparung von rund 50 Tonnen erzielt Der neue „grüne Zement“ ist für Berger der Grundstein für eine neue Generation umweltfreundlicherer Baustoffe. Inzwischen wurde das Sortiment unter anderem um einen speziell entwickelten Fertigteilzement für das Segment der Betonfertigteile erweitert.

© David Wedenig
Thomas Maierhofer, Geschäftsführer der Salzburg Wohnbau, ist vom 3D-Druckverfahren und der Wahl des GreenTech Zements überzeugt: „Durch dieses Projekt zeigen wir die Möglichkeiten auf, mit intelligenter Planung und – als zentrales Element – der 3D-gedruckten Decke im aufgehenden Rohbau eine Materialeinsparung von 25 Prozent zu realisieren.“
Berger betont zudem: „Die Entwicklung klimafreundlicher Baustoffe ist bei Leube kein einmaliger Impuls, sondern Teil eines kontinuierlichen Innovationsprozesses. Nachhaltigkeit ist in unserer Unternehmens-DNA verankert und bildet die Grundlage für die strategische Ausrichtung. Mit dem Leube GreenTech KOMBI ZEMENT wurde der Grundstein für eine neue Generation umweltfreundlicherer Baustoffe gelegt.“
3D-Druck ist serienreif
Das in Hallein entstehende Wohnbauprojekt mit Tiefgarage und 28 Wohnungen ist das erste Anwendungsbeispiel in Österreich. „Diese Technologie ist auf Mengenproduktion ausgerichtet. Mit einem 3D-Drucker lassen sich täglich bis zu 60 Elemente herstellen und diese Bauteile erfüllen die bestehenden Normen“, betont Artner.