Im Porträt

Zu Besuch bei: Bernhard Bugkel

06.10.2025

Die Farbe liegt ihm im Blut: Bernhard Bugkel ist bereits die sechste Generation im 1878 von Karl Bugkel in Wien Hernals gegründeten Unternehmen. Schon als Schüler hat er immer wieder mitgearbeitet, als er eines Tages beschloss, selbst das Handwerk richtig zu erlernen, um später in die familiären Fußstapfen zu treten. Aus „Später“ wurde „Jetzt“: Mit frischen Ideen und viel Leidenschaft führt er den Betrieb nun in die Zukunft.

Er hat definitiv einen Plan, und zwar einen sehr guten. Aufgewachsen in einem traditionellen Familienbetrieb, gibt der junge Unternehmer Bernhard Bugkel diesem voller Tatendrang einen neuen „Anstrich“, ohne dabei auf seine Wurzeln zu vergessen. Sein Ansatz – eine Mischung aus Bewährtem und Innovativem, kombiniert mit persönlichem Feuer für das Handwerk selbst – scheint erfolgreich aufzugehen. Ein Blick hinter die Kulissen.

Berhard Bugkel in der Werkstatt.© Barbara Jahn
Berhard Bugkel in der Werkstatt.
© Barbara Jahn

Die Philosophie

Bernhard Bugkel sieht seinen Beruf holistisch und hat sein Unternehmen ganz in diesem Sinne stetig erweitert. Schließlich haben die einzelnen Gewerke viele Schnittpunkte. Bereits sein Vater, der in seiner Ausbildung traditionell der Malermeister-Dynastie folgte, war einer der ersten Bodenlegermeister Wiens, die das als Vollhandwerk erlernt haben. Bernhard Bugkel hat ebenfalls beide Ausbildungen absolviert und schließlich noch den Stuckateur- und Trockenbaumeister dazugemacht. „Kunden schätzen es sehr, wenn es einen Ansprechpartner für alle Gewerke gibt“, ist der dreifache Meister überzeugt.

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Der Standort

Tief verwurzelt im Herzen von Wien Hernals war die Familie, zunächst verzweigt mit eigenen Unternehmen, immer schon hier ansässig. Es gab einen Malerbetrieb, eine Schuhpasta-Fabrik und eine Bodenwachsherstellung. Bernhard Bugkels Großvater hat schließlich alles an die Standorte Rötzergasse und Kalvarienberggasse zusammengeführt. Heute ist die Rötzergasse der Hauptsitz des Betriebes, ein mehrstöckiges Gründerzeithaus mit Werkstätte, Lackier- und Lagerräumen, ergänzt durch weitere einzelne Lager- und Arbeitsstätten, die alle im Umkreis von ein paar hundert Metern fußläufig zu erreichen sind. Auch viele Mitarbeiter wohnen in der Nähe, vom Chef bis zum Lehrling ein großer Vorteil. Denn: Kurze Wege und alles in Greifweite zu haben ist Teil des Erfolgskonzepts. „Es ist eine Herausforderung, diese Flächen zu finden – einfacher wäre es, irgendwo eine neue Halle hinzustellen. Aber das ist nicht unsere Philosophie. Wir wollen nah an den Kunden sein und kurze Anfahrtszeiten haben. Das wird von beiden Seiten sehr geschätzt“, sagt Bernhard Bugkel, der ein glühender Fan von Regionalität ist.

Der Firmensitz in der Rötzergasse.© Barbara Jahn
Der Firmensitz in der Rötzergasse. © Barbara Jahn

Das Team

Im Unternehmen gibt es bewusst eine flache Struktur. Und das hat einen guten Grund, denn eine gute, persönliche Gesprächsbasis untereinander, die hier gepflegt wird, ist das Um und Auf. Knapp 50 Mitarbeiter arbeiten hier, davon sind acht Meister mit ihren jeweiligen Kompetenzen und drei Projektleiter, die alle interdisziplinär zusammenarbeiten. Jeder davon hat sein eigenes Team, jeweils spezialisiert auf den Objekt- oder auf den Privatkundenbereich, und bei komplexeren Projekten arbeitet man eng zusammen. So können auch ganz außergewöhnliche Projekte mit (Innen)-Architekt*innen reibungslos und ineinandergreifend abgewickelt werden. Selbstverständlich werden hier auch Lehrlinge ausgebildet. „Dieses Jahr haben vier neue Lehrlinge bei uns begonnen, insgesamt haben wir derzeit neun. Einer davon macht gerade seine Abschlussprüfung.“

Eine von vielen Kompetenzen: Die Besenstrichtechnik.© Bugkel
Eine von vielen Kompetenzen: Die Besenstrichtechnik.
© Bugkel

Die Kompetenzen

Das Leistungsspektrum ist so vielseitig und vielschichtig wie die Klientel selbst. Prinzipiell ist das Unternehmen auf die drei Kern-Gewerke Maler / Tapezierer, Bodenleger und Stuckateur / Trockenbauer fokussiert. Nicht immer kommen alle Leistungen gleichzeitig zum Einsatz. Doch die Strategie ist, sich möglichst breit aufzustellen, um Aufgaben, die über den Standard hinausgehen, mitanbieten zu können. „Wir lieben Herausforderungen und suchen beziehungsweise entwickeln gerne Speziallösungen, wenn diese nachgefragt werden. Dazu gehören zum Beispiel besondere Terrazzo-Böden oder spezielle Spachteltechniken an den Wänden, Stuckarbeiten und Bilderschienen oder Alt-Wien-Sockelleisten in einer bestimmten RAL-Farbe, wenn es gewünscht wird.“

Bernhard Bugkel in seinem Besprechungsraum.© Barbara Jahn
Bernhard Bugkel in seinem Besprechungsraum.
© Barbara Jahn

Die Zukunft

Auch als beständig gewachsener Mittelbetrieb gibt es kein Ausruhen auf den Lorbeeren. Bernhard Bugkel hat sich vorgenommen, das Unternehmen weiter auszubauen, um es noch attraktiver für verschiedene Auftraggeber zu machen. Um sich von einem klassischen Malerbetrieb abzuheben, hat er deshalb schon erste wichtige Schritte gesetzt. „Seit der Gründung 1878 hat der Betrieb immer nachhaltig gewirtschaftet, sonst würde es ihn heute vielleicht nicht mehr geben“, sagt Bernhard Bugkel. Insofern versteht er es auch als seine Aufgabe, nicht unbedingt immer den neuesten Trends zu folgen, sondern auch mit Leidenschaft wirklich im Handwerk zu bleiben und traditionelle Techniken mit neuen Methoden intelligent zu kombinieren, etwa durch den Einsatz von Naturbaustoffen. Seit diesem Jahr ist Bugkel als Unternehmen, das Nachhaltigkeit und Zertifizierungen sehr ernst nimmt, Ögni-Mitglied. Hinzu kommt ein neues Firmenlogo sowie eine neue Fahrzeugflotte mit modernen Diesel- und Elektro-Pkws, die den Betrieb mit einem frischen Auftritt nach außen repräsentieren. „Wir haben uns bewusst für ein farblich reduziertes, schlichtes Logo entschieden – weniger ist oft mehr. Es enthält einfach unseren Namen und das Gründungsjahr sowie ein paar „Kleckse“, die jeweils für eine unserer Tätigkeiten stehen.“ In Planung ist auch, aus dem Geschäftslokal im Erdgeschoss einen attraktiven Schauraum zu machen, in dem man sich informieren und inspirieren lassen kann. „Es ist für unser Unternehmen der nächste Schritt zu mehr Sichtbarkeit – hier können wir dann noch besser zeigen, was wir können“, freut sich Bernhard Bugkel schon auf sein nächstes Projekt.