Design

„A runde G‘schicht“

12.11.2025

In Mühlbach am Hochkönig lädt das Design-Boutique-Hotel Stieg’nhaus zur Ruhe und Einkehr. Die Architektur des Gebäudes sowie das Interior-Design werden von natürlichen Materialien bestimmt.

Am Fuße des Hochkönigs mit Blick auf die beeindruckende Bergkulisse und die grünen Hügel von Mühlbach ist ein ganz besonderer Ort entstanden: Das Design-Boutique-Hotel Stieg’nhaus. Die Eigentümer Maria und Tom Heidenreich haben mit viel Gespür für das Besondere das Haus liebevoll und einzigartig revitalisiert. Der Name leitet sich übrigens vom Herzstück des Hotels ab: Einer wunderschön-historischen und geschwungenen Stiege, die die Besucher*innen sprichwörtlich auf eine neue (Entspannungs-)Ebene bringt. Gut erhalten und aufwändig revitalisiert, ist die Stiege durch die abgerundeten und verputzen Wände nicht nur formschöne Aufstiegshilfe, sondern auch ein wesentliches atmosphärisches Element im Gesamtkonzept. Gemeinsam mit einem Interior-Design, das auf durchdachte Details, natürliche Materialien und atmosphärische Wärme setzt, ist so ein Raum entstanden, der Entspannung und Inspiration gleichermaßen ermöglichen soll.

Stiller Luxus

Verantwortlich für die stimmige Architektur im Innen- sowie Außenbereich ist Architektin Carolyn Sarah Herzog – Gründerin von „H kollektive . studio für architektur & design“. Die gebürtige Pinzgauerin lernte das Hotelierspaar in ihrem Restaurant kennen, als der Entwurf für den Umbau des Hotels eigentlich schon stand. Beeindruckt vom Interieur des Restaurants warfen Maria und Tom Heidenreich ihre Pläne nochmal komplett über den Haufen und übergaben das Zepter an Carolyn Sarah Herzog: „Rein zeittechnisch war das schon eine riesige Herausforderung, schließlich bin ich eine Woche vor Beginn des Abbruchs eingestiegen. Aber eine, die ich gerne angenommen habe – schließlich ist das Stieg’nhaus etwas ganz Besonderes.“ Organisch und rund – angelehnt an die Architektur der bestehenden Stiege – soll die Einrichtung anmuten – und damit dem „Quiet Luxury“-Ansatz gerecht werden: Die Gäste sollen durch die minimalistisch und gleichzeitig gemütlich-natürliche Einrichtung mit jeder Zelle zur Ruhe kommen. Hochwertig, aber nicht übertrieben – eine ruhige Qualität der Räume mit Elementen, die durch natürliche Materialien das ihrige zum Konzept beitragen.

Advertorial
Sanfte Rundungen und natürliche Materialien ziehen sich wie ein roter Faden durchs Stieg’nhaus-Interieur. (C) Karin Pasterer Fotografie
Sanfte Rundungen und natürliche Materialien ziehen sich wie ein roter Faden durchs Stieg’nhaus-Interieur. (C) Karin Pasterer Fotografie

Holz ist wesentlich

Innerhalb nur weniger Monate wurde das alte Gebäude entkernt und Räume zum Teil komplett neu verbunden, um auf zwei Ebenen sechs individuell gestaltete Suiten zu realisieren. Bei der Materialität setzt Herzog einerseits auf hellbeigen Naturstein, dessen Farbe sich nicht nur in der Stiege, sondern auch in anderen Teilen des Hauses wiederfindet. Wie ein roter Faden zieht sich auch der natürliche Werkstoff Holz durch das Hotel. „Mir ist die Haptik enorm wichtig – genau deshalb realisiere ich alle meine Projekte ausschließlich mit Echtholzfurnieren oder Massivholz und verzichte auf Dekore.“ Holz sei immer präsent und wesentlich – nicht nur wegen der optischen und haptischen Qualität, sondern auch wegen der Langlebigkeit und seiner optimalen Pflegeeigenschaften. Darüber hinaus sei Holz als Material perfekt, um das Farbkonzept zu ergänzen. Apropos Farbkonzept: Allen aus Holz gefertigten Möbeln oder Elementen liegt dasselbe Beizmuster zugrunde – so zieht sich auch beim Holz eine vertraute Wärme durchgängig durchs ganze Haus, genauso wie die langen und breiten Eichendielen in Cappuccinobraun.

Geballte Tischler-Kompetenz

Die Planung der Möbelstücke kommt aus Herzogs Feder, bei der Umsetzung holte sie sich drei versierte Tischlereien ins Boot: Die Rundbogen-Haustür inklusive Hotel-Logo produzierte die Tischlerei Lechner in Wald im Pinzgau. Die raumhohen Innentüren mit Schattenfuge, die in sich flächenbündig sind, fertigte Tischler Josef Haussteiner aus Großarl, der auch die eleganten Eichendielen verlegte. Im Bereich Möbel und Vertäfelungen setzt Herzog auf die Tischlerei Haigl in Großarl. „Die Zusammenarbeit mit den Betrieben war sehr gut – und das, obwohl wir wirklich einige Herausforderungen zu meistern hatten“, lacht Herzog. Vor allem die Rundungen, die sich als Konzept im ganzen Haus wiederfinden, seien nicht leicht zu realisieren. „Da muss man schon sehr genau und fein arbeiten und gekonnt koordinieren, um das so gut hinzubekommen.“