Der richtige Blickwinkel
Die Tischlerei Feldbaumer hat sich neben der Umsetzung von anspruchsvollen Wohnprojekten auf den Bereich Ladenbau spezialisiert. Im Zentrum steht dabei das „Innenleben“ von Apotheken, für welches das Unternehmen eine besondere Expertise entwickelt hat.
Im Herzen der steirischen Hauptstadt Graz entstehen seit 1958 Lebensräume mit dem Blick für das Besondere: In enger Zusammenarbeit mit Architekt*innen werden dort hochwertige Interior-Projekte geplant und realisiert, auch der Bereich Ladenbau steht beim Feldbaumer-Team im Fokus. In den 1950er-Jahren von Siegfried Feldbaumer gegründet, führt seit 2020 Fabian Feldbaumer den Betrieb. Zuerst gemeinsam mit Bruder Martin Feldbaumer, der sich seit 2024 aber ganz seiner Lehrtätigkeit an der Ortweinschule widmet. „Seit 2018 haben wir uns auf Innenarchitektur spezialisiert und kümmern uns um alles von der Planung bis zur Ausführung“, so Fabian Feldbaumer. Durch die Zusammenarbeit mit Architekt*innen kam bald auch der Bereich Ladenbau mit einer ganz speziellen Zielgruppe dazu. „Seit 2021 haben wir fünf Apotheken in der Steiermark und einen Omnibiotic-Shop in Wien geplant und realisiert.“ Und auch wenn Martin und Fabian Feldbaumer den Betrieb nicht mehr gemeinsam führen – sie ergänzen sich noch immer gut. Martin bringt durch sein Architekturstudium nach wie vor seine Expertise ein. Gemeinsam mit Fabian, der die Meisterschule an der Ortweinschule absolviert hat, werden die Projekte vom Erstkonzept bis zur gesamten Organisation inklusive Koordinierung der Gewerke abgewickelt.
Der Faktor Zeit
In und rund um Graz ist die Tischlerei Feldbaumer damit mittlerweile versierter Partner für Apotheken, die in neuen Glanz erstrahlen wollen. Gerade beim Apotheken-Umbau ist das Timing wesentlich – schließlich dürfen diese aufgrund ihrer Versorgungsaufgabe nicht geschlossen bleiben. In der Umsetzung eine Herausforderung: Wenn nicht gerade komplett neu gebaut wird, müssen die Projekte während des laufenden Betriebes realisiert werden. „Wir besprechen die Timeline sehr klar und es ist ratsam, wenn wir so früh wie möglich im Boot sind. Unserer Erfahrung nach werden Zeitkontingente oft zu knapp geplant – das kann dann zu starken Einschränkungen führen. “Die Termine müssen also gut sitzen, damit die Apotheken im Notbetrieb so effizient als möglich weiterarbeiten können. Aktuell arbeitet ein fünfköpfiges Team in diesem Segment – von der Konstruktionsplanung bis zur Umsetzung und Montage. „In der Zwischenfertigung arbeiten wir mit Partnerbetrieben zusammen – auch, weil unser Maschinenpark das nicht abfedern könnte“, so Feldbaumer. Trotzdem ist er quasi bei jedem wichtigen Arbeitsschritt dabei und oft auch vor Ort: „Uns ist eine engmaschige Betreuung enorm wichtig, auch, um schnell und lösungsorientiert reagieren zu können – und das Kund*innenfeedback zeigt uns, dass wir auf dem richtigen Weg sind.“

Bei laufendem Betrieb
Um genau erfassen zu können, was gebraucht wird, ist eine ganzheitliche Sicht gefragt. Ein wichtiges Element ist beispielsweise die Tara, das ist der Verkaufstresen und damit ein zentraler Kommunikationsknotenpunkt. Oft werden deshalb bei der Planung nicht nur Chef oder Chefin miteinbezogen, sondern auch die Mitarbeitenden. Schließlich sind es meistens sie, die tagtäglich hinter der Tara stehen. Wie eine komplette Umsetzung im laufenden Betrieb gelingen kann, zeigen zwei Beispiele: Zum einen die Realisierung der Jakomini-Apotheke in Graz und die der St. Josef-Aptoheke in Voitsberg. „Bei der Jakomini-Apotheke war die größte Herausforderung die Projektplanung – schließlich mussten wir aufgrund der innerstädtischen Lage die Umsetzung komplett während des laufenden Betriebs realisieren, weil das Aufstellen eines Containers für den Notbetrieb nicht möglich war“, erklärt Feldbaumer. Vier Monate wurden große Eingriffe in die bauliche Substanz durchgeführt – inklusive der Integration einer Wendeltreppe, die zwei Geschoße miteinander verbindet. Zuerst wurden etappenweise einzelne Bereiche im Untergeschoß realisiert, bis schließlich das Obergeschoß neu gebaut wurde und zum Schluss in einem Zug die alte Tara abgebaut und die neue aufgestellt wurde.
Hygiene im Blick
Auch behördliche Vorgaben sind wesentlich – gerade im Ladenbau für Apotheken sind auch hygienische Auflagen zu erfüllen. „Hier arbeiten wir gerne mit Mineralwerkstoffen, die fugenlos Stoß auf Stoß verklebt werden können. Durch ihre Materialeigenschaften sind sie langlebig und werden hygienischen Vorschriften gerecht.“ Und weil beim Team der Tischlerei wirklich alles aus einem Guss geliefert wird, kümmert sich Fabian Feldbaumer auch um die benötigte Betriebsstättengenehmigung.

Lagersystem integriert
Besonders am Herzen liegt dem Unternehmer der Umbau der St. Josef Apotheke in Voitsberg. Dort wurde ein automatisiertes Lagersystem integriert: „Das in ein bestehendes Projekt einzugliedern, war eine besondere Herausforderung, da es viel Raum benötigt.“ Architektonisch wurden die Jugendstilelemente dzum Teil erhalten und in das moderne Gesamtkonzept integriert. Dabei wurden alte Schränke abgebaut und im Betrieb detailgetreu restauriert – möglich wurde das durch die Expertise, die bereits Großvater Siegfried Feldbaumer ins Unternehmen eingebrachte: Schon vor über 50 Jahren restaurierte er für Kirchen und Ordinariate wertvolle Stücke. Damit nicht nur das automatisierte Lagermanagement funktioniert, sondern auch die Gewerke gut miteinander kommunizieren, war Feldbaumer viel vor Ort und hat auch selbst montiert.
Abläufe selbst erleben
Weil wir gerade vom Einsatz vor Ort sprechen: Fabian Feldbaumer in Bälde ein Praktikum in der Apotheke absolvieren, um die Abläufe im Betrieb hautnah zu erleben. Die Vorfreude ist groß: „Für mich ist das eine großartige Chance, um einen noch besseren Einblick in die täglichen Routinen des Apotheken-Alltags zu gewinnen. Und ich freue mich, die Erkenntnisse in zukünftige Planungen einfließen zu lassen“.


