Handwerkstalente gesichert
Jetzt darf von Tradition gesprochen werden: Bereits zum vierten Mal wurden Mitte November die besten Salzburger Gesellen-, Abschluss und Meisterstücke im Rahmen des Bewerbs „Best Tischler Stück Salzburg“ ausgezeichnet.
Die Veranstalter Holzcluster Salzburg, proHolz Salzburg und die Landesinnung der Tischler und Holzgestalter luden zum Wettbewerb „Best-Tischler-Stück 2025“, um die besonderen Stücke, die jedes Jahr entstehen, vor den Vorhang zu holen. Bewertet und prämiert wurden Salzburger Gesellen-, Abschluss- und Meisterstücke aus dem aktuellen Ausbildungsjahr. Teilgenommen haben Schüler*innen der Landesberufsschule Kuchl, des Werkschulheim Felbertal, des Holztechnikum Kuchl, der HTL-Hallein sowie Meisterprüfungsabsolventen der HTL-Hallein. Die insgesamt 32 eingereichten Projekte, von erfolgreich abgeschlossenen Salzburger Gesellen-, Abschluss- und Meisterprüfungen, wurden von 2024 bis 2025 gefertigt.
Vorhang auf für die Besten
Am 13. November 2025 luden die Initiatoren des Wettbewerbs zur feierlichen Preisverleihung in die Salzburg AG. Zahlreiche interessierte Teilnehmer*innen und Ehrengäste verfolgten gespannt die Prämierung des „Best Tischler Stück“ 2025. „Die Wertschöpfungskette Holz in Salzburg mit rund 23.000 Einkommensbeziehern ist leistungsstark. Wir können stolz auf diese Branche sein – vor allem aber auf die jungen, motivierten Menschen, die im Holzhandwerk ihre Berufung finden. Der heutige Wettbewerb zeigt eindrucksvoll, wie talentiert die Jugend mit dem Werkstoff Holz umzugehen weiß und daraus herausragende Möbelstücke schafft“, gratulierte proHolz Salzburg-Obmann Rudolf Rosenstatter.
Die Jury, bestehend aus Erich Gaffal, Clustermanager Building Innovation Cluster OÖ, dem Salzburger Innungsmeister der Tischler und Holzgestalter Rupert Thurner sowie Eva Krallinger-Gruber, Bloggerin und Co-Herausgeberin von fräuleinflora/Qwant), vergab in der Kategorie Gesellen zwei Auszeichnungen und zwei Anerkennungen. In der Kategorie Meister wurden eine Auszeichnung und zwei Anerkennungen verliehen. Die begehrte Trophäe aus Massivholz mit Steinsockel wurde wieder im Holztechnikum Kuchl im Rahmen der Unternehmerwerkstätte gefertigt. Erich Gaffal, der in diesem Jahr den Vorsitz der Jury übernahm, betonte: „Die Jury steht vor der verantwortungsvollen Aufgabe, aus allen Einreichungen jene Arbeiten auszuwählen, die durch besondere Qualität hervorstechen. In gemeinsamer Abstimmung haben wir grundlegende Beurteilungskriterien festgelegt – darunter das objektive Erscheinungsbild, die fachgerechte Ausführung, einen effiziente Materialeinsatz sowie eine durchgängige und klare Formensprache.“
Zwei Auszeichnungen in der Kategorie Gesellen

Manuel Moser von der Tischlerei Günther Lerchner in Mariapfarr wurde für seinen eleganten Schreibtisch „Zarter Kirschkern“ mit einer Auszeichnung gewürdigt. Das Stück überzeugte die Jury durch „zeitloses Design, präzise Verarbeitung und hochwertige Materialien. Konisch zulaufende Tischbeine, Schweizer Kante und Gratleisten verleihen dem Möbel Leichtigkeit. Schwebende Korpusse und eine elegante Ablage unterstreichen die gestalterische Balance. Kirschholz, kastanienbraunes Leder und gebeizte Messingdetails ergänzen sich harmonisch. Ein Gesellenstück, das Funktionalität, handwerkliche Sorgfalt und ästhetische Feinheit eindrucksvoll vereint.“

Eine weitere Auszeichnung räumte Nora Esta Ober aus Ebenau, Schülerin im Werkschulheim Felbertal für ihr Gesellenstück „Rollomöbel“ ab. Ihr Möbel überzeugte durch „geschwungene Linien, skandinavisch inspiriertes Design und präzise Verarbeitung. Die rollbaren Lamellenfronten ermöglichen flexible Ansichten und ersetzen platzsparend klassische Möbeltüren. Die hochwertige Rückseite erlaubt den Einsatz als freistehendes Möbel. Innen bieten Glasfächer und gezinkte Schubladen durchdachten Stauraum. Die Verbindung aus Funktionalität, Ästhetik und handwerklicher Feinheit macht dieses Möbel zu einem vielseitigen Blickfang im Wohn- oder Arbeitsbereich“.
Eine Auszeichnung in der Kategorie Meister

In der Kategorie Meister war das Niveau der Möbelstücke in diesem Jahr besonders hoch. Letztendlich hat eine Geschichte zur nachhaltigen Holzverwendung den feinen Unterschied zwischen Anerkennungen und Auszeichnung bestimmt. Jakob Junger, tätig bei der Tischlerei Steiner in Mattsee, überzeugte die Jury mit seiner „Eiffelbar“, die neben der perfekten handwerklichen Ausführung auch Eleganz und Charakter ausstrahlt: „Das Meisterstückvereint handwerkliche Präzision, gestalterische Eleganz und emotionale Tiefe. Die Kombination aus amerikanischer Nuss und Bubinga-Holz wurde mit großer Sorgfalt verarbeitet. Das zarte Fußgestell verleiht dem massiven Korpus Leichtigkeit und unterstreicht die feine Linienführung. Die freistehende Konstruktion verlangt höchste Genauigkeit – von den verleimten 3-Schichtplatten bis zur ausziehbaren Ablage. Die Verwendung von Bubinga aus altem Lagerbestand verleiht dem Möbel Geschichte und Charakter. Ein Meisterstück, das Design, Funktion und Handwerk eindrucksvoll vereint.“
Die Anerkennungen Gesellen & Meister

In der Kategorie Gesellen wurden insgesamt zwei Anerkennungen vergeben: Eine Anerkennung ging an Joy Gütermann aus München (Werkschulheim Felbertal) für ihr Gesellenstück „Sekretär“, der Design, Funktion und handwerkliche Qualität eindrucksvoll vereint. Die zweite Anerkennung holte sich David Schlick aus St. Johann i.P. (Werkschulheim Felbertal) für sein Möbel „Barschrank“, das mit klarer Formensprache und Eleganz überzeugt. In der Kategorie Meister gab es heuer zwei Anerkennungen. Tischlermeister Robert Hofer aus Tarsdorf (Meisterklasse HTL-Hallein) erhielt eine Anerkennung für sein Meisterstück „Zeitgeist“, für das er heuer bereits mit Platz drei im Rahmen des „LignoramAwards“ ausgezeichnet wurde. Das Möbel besticht mit zeitlosem Design, durchdachter Funktionalität, dem zarten Fußgestell und der hochwertigen Ausführung in Esche und Kirschholz. Die zweite Anerkennung hat sich Tischlermeister Christian Rieser aus Dienten (Meisterklasse HTL-Hallein) mit seinem Möbel „Clear Essence Lowboard“ verdient. Das Lowboard punktet in der Gesamtausstrahlung und Detailausführung. Die Rillenfräsungen der Korpusoberflächen verleihen dem Möbel eine spannende Haptik.
Handwerkstalente für die Zukunft gesichert
„Die Einreichungen haben aufgezeigt, wie Lehre und Praxis in Form eines Gesellen- oder Meisterstückes erfolgreich zusammengeführt werden. Besonders die anerkannten und ausgezeichneten Möbelstücke spiegeln das hohe Niveau der talentierten Gesellen und Meister wider. Wir freuen uns über die motivierten jungen Leute und bedanken uns bei den Ausbildungsbetrieben für deren Förderung und Unterstützung“, erklärte Landesinnungsmeister Rupert Thurner. Ein besonderer Dank gelte dem Sponsor Salzburg AG, allen Ausbildungsbetrieben, der Jury, den Einreichern, allen Teilnehmerinnen und vielen weiteren unterstützenden Partnern. „Durch sie alle wurde die Preisverleihung „Best Tischler Stück 2025“ wieder zu einem unvergesslichen Abend im Zeichen des Tischlerhandwerks“, so Thurner. (gh)




