20 Jahre Institut für Flachdachbau und Bauwerksabdichtung
Seit zwei Jahrzehnten widmet sich das Institut für Flachdachbau und Bauwerksabdichtung, kurz IFB, der Forschung, Schulung und Qualitätssicherung. Als unabhängige Institution mit Sitz in Österreich hat das IFB durch praxisnahe Ausbildungsangebote, technische Fachpublikationen und richtungsweisende Gutachtertätigkeit maßgeblich zur Professionalisierung der Branche beigetragen.

20 Jahre gelebte Qualität in der Abdichtungstechnik
Das IFB wurde mit dem Ziel gegründet, die Qualität und Nachhaltigkeit von Abdichtungslösungen in der Baupraxis zu erhöhen. Dabei stand von Beginn an die gesamtheitliche Betrachtung unterschiedlicher Anwendungsbereiche im Fokus:
- Flachdächer und Umkehrdächer: Beratung und Schulung zur korrekten Schichtenfolge, Vermeidung bauphysikalischer Mängel sowie zur Abdichtung mit Bitumen-, Kunststoff- und Flüssigkunststoffen.
- Fassaden und Sockelbereiche: Unterstützung bei der korrekten Integration von Fensteranschlüssen, Hinterlaufsicherheit und Toleranzausgleich zwischen Abdichtung und Wärmedämmung.
- Keller- und Fundamentabdichtungen: Entwicklung standardisierter Vorgehensweisen zur sicheren Planung, Ausführung und Sanierung erdberührter Bauteile – auch unter schwierigen Grundwasserbedingungen.
- Spezialanwendungen wie Parkdecks, Nassräume, Trinkwasserbecken, Sprinklertanks, Teiche und technische Wasseranlagen
Das IFB hat zahlreiche Systemlösungen mitentwickelt, begutachtet und dokumentiert, die mittlerweile als Best Practice in der Branche gelten.
Schwerpunktthema Ausbildung: Fachkräfte für die Zukunft
Ein zentrales Anliegen des IFB ist es, das Fachwissen rund um Abdichtungstechniken in die breite Baupraxis zu bringen. Aus diesem Grund wurden in den letzten Jahren umfassende, praxisnahe Schulungsformate entwickelt.
- IFB-Schulungen für Handwerker*innen und Bauleiter*innen: Die mehrtägigen Lehrgänge beinhalten Theorie, rechtliche Grundlagen (ÖNormen B 3691, B 3692, B 3693 u. a.), Praxiseinheiten mit Materialverarbeitung, sowie Prüfungen und Zertifikate.
- Train-the-Trainer-Programme: In enger Zusammenarbeit mit Ausbildungsstätten werden eigene Multiplikatoren ausgebildet, die die IFB-Standards weitervermitteln.
- Digitale Bildungsformate: E-Learning-Module und Videotutorials ermöglichen orts- und zeitunabhängiges Lernen – insbesondere wichtig für kleinere Handwerksbetriebe mit eingeschränkten Kapazitäten.
Der Erfolg zeigt sich auch in Zahlen: Über 3.000 Teilnehmer*innen haben bisher IFB-Zertifikate erworben, viele von ihnen in der gewerblichen Ausbildung, bei Bauträgern oder in der Bauleitung tätig.
Technische Weiterentwicklung und Vereinfachung von Bauweisen
Ein weiterer Arbeitsschwerpunkt des IFB liegt in der technischen Entwicklung und Dokumentation vereinfachter, normgerechter Abdichtungsbauweisen, mit dem Ziel, Planungs- und Ausführungsfehler zu minimieren.
Beispiele dafür sind:
- Standardisierte Anschlussdetails für Rand- und Hochzüge, Übergänge zu Lichtkuppeln oder Attika- und Türanschlüssen
- Richtlinien zur Kombination von Abdichtung und Photovoltaik
- Aktuell erarbeitet das IFB eine umfangreiche Richtlinie zum Thema „Photovoltaik auf Flachdächern“, mit Fokus auf Vermeidung mechanischer und thermischer Schäden durch Auflastsysteme.
- ÖNormB 3693 – Monitoring in Baukonstruktionen: Das IFB wirkt federführend an der Erarbeitung dieser neuen Norm mit, welche die Integration von Feuchte- und Temperaturmessungen in Abdichtungen (Flachdächer, Nassräume, Keller) regelt.
Zukunftsprojekte und Forschungsthemen
Das IFB plant für die kommenden Jahre folgende Initiativen:
- Forschungsprojekte mit Fachhochschulen und Universitäten, z. B. zu klimaresilienten Bauwerksabdichtungen oder Vereinfachung von Baudetails.
- Internationale Vernetzung durch Beteiligung an EU-Projekten zur Standardisierung von Abdichtungsnormen und Schulungsprogrammen.
- Weiterentwicklung von Qualitätssicherungs-Tools, etwa digitale Checklisten, Baustellen-QR-Codes zur Fehlervermeidung oder Cloudlösungen zur Dokumentation von Abdichtungslagen.
Zentrale Drehscheibe in der Bauwerksabdichtung
In den letzten 20 Jahren hat sich das IFB zu einer zentralen Drehscheibe für Qualität, Wissen und Innovation im Bereich der Bauwerksabdichtung entwickelt. Mit einem klaren Fokus auf praxisnahe Schulung, technische Weiterentwicklung und zukunftsfähige Bauweisen wird das IFB auch in den kommenden Jahrzehnten ein verlässlicher Partner für Handwerk, Planung und Bauaufsicht sein.
Mehr zum IFB und seinen Aktivitäten und Angeboten findet man unter ifb.co.at.
(bt)