Der Preis des Zögerns: Solarenergie richtig planen
Heutige Kund*innen wünschen sich Gebäude, die im Einklang mit der Umwelt stehen. Obwohl Solarenergie ein wichtiger Bestandteil für grünes Bauen ist, wird es aber oft erst nachträglich berücksichtigt. Die Integration von Photovoltaik in einen fertigen Entwurf führt oft zu unbefriedigenden Kompromissen, die Überarbeitungen und bauliche Anpassungen erforderlich machen.

Angesichts der steigenden Nachfrage nach energieeffizienten Häusern und der Integration erneuerbarer Energien, wird von Architekt*innen weltweit zunehmend erwartet, dass sie sich nicht nur auf die Gestaltung schöner Gebäude beschränken. Eine aktuelle Studie zeigt, dass sich mittlerweile 45 Prozent aller neuen Architekturprojekte weltweit auf Nachhaltigkeit konzentrieren. Axel Jetter, Geschäftsführer des Solardach-Herstellers SunStyle, erklärt, dass Solarenergie nur dann ihren vollen Wert entfalten kann, wenn sie Teil des Entwurfsprozesses ist.
Später, teurer, schlechter?
Wer die Auswirkungen einer späten Integration unterschätzt, kann damit sogar das Energiepotenzial beeinträchtigen. In einigen Fällen könnte bereits eine Verbreiterung des Daches um 10 bis 20 Zentimeter eine zusätzliche Reihe von Solarmodulen ermöglichen. Es sind diese kleinen, frühzeitig getroffenen Entscheidungen, die den Unterschied zwischen einer funktionalen und einer optimierten Solaranlage ausmachen können.
Die Integration in der Planungsphase spart nicht nur Zeit und Geld, sondern gibt allen Beteiligten auch Sicherheit. Es ermöglicht eine intelligentere Planung in Bezug auf strukturelle Belastungen, elektrische Auslegungen und ästhetische Einheitlichkeit und vermeidet gleichzeitig kostspielige Nachrüstungen, die aufgrund lokaler Bauvorschriften möglicherweise abgelehnt werden.
Zusammenarbeit von Anfang an

Durch die frühzeitige Einbindung von Solarenergie sind alle auf dem gleichen Stand. Wenn Architekt*innen ein klares Verständnis der Abmessungen, Anforderungen und Optionen ihres Anbieters von Solartechnologie haben, können sie mit Zuversicht planen und unliebsame Überraschungen vermeiden.
Eine enge Zusammenarbeit mit Bauunternehmen als auch Solarhersteller*innen öffnet die Tür für kreative Problemlösungen. Wenn ein Entwurf ungewöhnliche Geometrien oder strenge Vorgaben enthält, können durch die frühzeitige Einbeziehung von Solarexperten potenzielle Hürden proaktiv gemeistert werden.
Harmonie im Solardesign
Ein Unterschied zwischen gebäudeintegrierten Photovoltaikanlagen (BIPV) und herkömmlichen PV-Anlagen besteht darin, dass keine Kompromisse hinsichtlich Aussehens, Form oder Belastung eingegangen werden müssen. Im Gegensatz zu aufgeschraubten Produkten kann das Dach selbst Teil der Solaranlage werden.
Manche Solardächer verwenden modulare Schindeln, die sich nahtlos in architektonische Entwürfe einfügen. Ohne die künstlerische Freiheit einzuschränken, entsteht ein Dach, das das Gebäude ergänzt, anstatt davon abzulenken. Auch Flachdächer lassen sich durch Spezial-Solardächer realisieren. Das gibt Architekt*innen mehr Spielraum bei der Gestaltung der Dachlinien, ohne vom ursprünglichen Konzept abzuweichen zu müssen
Solar im besten Licht
In der Vergangenheit galten Solarmodule als notwendig, aber unattraktiv und für Architekturschaffende als lästig bei der Gestaltung. Die umweltbewussten Kund*innen im heutigen Marktumfeld schätzen jedoch den ästhetischen Wert von Solaranlagen. Mit einer Auswahl an Farben und Blendschutzoptionen sind Solaranlagen nicht mehr etwas, das man verstecken muss. Heute sind designorientierte BIPVs etwas, auf das man stolz sein kann.
Fazit
Wird Solarenergie bereits in der Entwurfsphase berücksichtigt, verbessert dies nicht nur der Arbeitsablauf, sondern auch das Erscheinungsbild des Projekts kann sich verbessern. So können Architekt*innen die Nachfrage der Kundschaft nach erneuerbaren Energien erfüllen, ohne Kompromisse bei der Vision oder der Bauqualität eingehen zu müssen.