EU-Entwaldungsregeln müssen praxisgerecht gestaltet werden!
Bürokratie-Alarm aus Brüssel: Die geplanten EU-Entwaldungsregeln drohen zum echten "Bürokratiemonster" zu werden. Österreichs Gewerbe und Handwerk fordern ein sofortiges Umdenken. Obmann Manfred Denk warnt: „Dieses Regelwerk bringt riesigen Aufwand – ohne jeden Nutzen.“

Naturschutz im Visier großer Politik: Die EU will mit neuen Regeln entwaldungsfreie Lieferketten sicherstellen – doch das Vorhaben gerät zum Bumerang. Jetzt schlägt Österreichs Gewerbe- und Handwerkssparte Alarm und fordert eine radikale Kurskorrektur der EU-Entwaldungsregeln.
Reißleine ziehen statt Flickwerk
Der Vorschlag von EU-Umweltkommissarin Jessika Roswall, die Verordnung für entwaldungsfreie Lieferketten für ein weiteres Jahr hintanzustellen, wird im Gewerbe und Handwerk begrüßt. Allerdings dürfe die Kommission dabei nicht stehen bleiben, fordert Manfred Denk, Obmann der Bundessparte in der Wirtschaftskammer Österreich.
„Es reicht nicht, das Inkrafttreten ein weiteres Mal zu verschieben. Die EU-Kommission muss jetzt endlich anerkennen, dass die angestrebten Regeln untauglich sind, um die gewünschten Ziele zu erreichen. Jetzt gilt es, die Vorschläge substanziell so abzuändern, dass die Probleme dort angegangen werden, wo sie entstehen. Und nicht, indem unsere Klein- und Mittelbetriebe mit Sinnlos-Bürokratie überfrachtet werden.“ Manfred Denk
Scheinlösungen und Datenflut
Im Gewerbe und Handwerk in Österreich wären zahlreiche überwiegend kleinere Betriebe betroffen, die entsprechende Rohstoffe importieren: vom Fleischer (Rindfleisch) bis zum Futtermittelhersteller (Soja), vom Chocolatier und von der Konditorei (Kaffee, Kakao), über den Tischler (Holz) bis zum KFZ-Betrieb (Kautschuk).
„Diese Betriebe sind weder verantwortlich für die Entwaldungsprobleme in den Herkunftsländern der Rohstoffe, noch können sie effektiv Einfluss auf globale Lieferketten nehmen. Deshalb ist es völlig unsinnig, sie mit Scheinlösungen und Dokumentationspflichten zu belästigen.“ Manfred Denk
Entwaldungsregeln umdenken
Die Sparte schlägt deshalb vor, dass Dokumentationspflichten – so wie bisher in der EU seit Jahrzehnten üblich und erprobt – nur bei demjenigen anfallen, der die Waren in der EU erstmals in Verkehr bringt. Die Sorgen der EU-Kommission, dass IT-Systeme aufgrund zu großer Datenmengen überlastet werden könnten, sei für Denk der beste Beweis: “Dieses Regelwerk erzeugt nur riesigen Aufwand ohne jeglichen Mehrwert.“