Impact Days: Lösungen für die effiziente Gebäudesanierung
Wie kann Österreich seine Sanierungsquote rasch steigern – und zwar sozial verträglich, leistbar und klimaneutral? Diese Frage stand im Zentrum der Impact Days, die Mitte November rund 300 Expert*innen aus Forschung, Praxis, Politik und Wirtschaft nach St. Pölten brachten.
In Keynotes, Workshops, Ausstellungen und Diskussionsformaten wurden im Rahmen der Impact Days 2025 innovative Ansätze wie serielle Sanierung, digitale Werkzeuge, nachwachsende Rohstoffe und klimaneutrale Quartiersentwicklung vorgestellt. Die dreitägige Veranstaltung zeigte eindrucksvoll, wie technologische Lösungen, politische Rahmenbedingungen und praktische Erfahrungen zusammenspielen müssen, um die Sanierungsquote deutlich zu steigern. Im Mittelpunkt stand die bessere Vernetzung der relevanten Akteur*innen – ein entscheidender Schritt, um die Energiewende im Gebäudebereich nachhaltig zu beschleunigen.
Ein gemeinsamer Raum für Lösungen
Vom 12. bis 14. November 2025 boten die Impact Days eine ungewöhnlich breite Plattform für Austausch und Kooperation. Die Abteilung für Wohnbauforschung des Landes Niederösterreich, die Energie- und Umweltagentur NÖ, ecoplus und die Universität für Weiterbildung Krems hatten ein Programm zusammengestellt, das von baukulturellen Fragen bis zu Hightech-Innovationen reichte. Immer ging es dabei um die zentrale Frage: Wie können Sanierungen schneller, effizienter und ressourcenschonender werden?Serielle Sanierung, klimaneutrale Quartiersentwicklung, digitale Tools, Kreislaufwirtschaft, Bodenfragen und der Einsatz nachwachsender Rohstoffe – all diese Themen wurden aus unterschiedlichen Blickwinkeln beleuchtet. Ergänzt wurde das Programm durch Einblicke in laufende Forschungsprojekte wie Renvelope, SeRenoWood oder GreenPlanout.
Tag 1: Orientierung in komplexen Rahmenbedingungen

Gleich zu Beginn wurde klar: Die Herausforderungen der Sanierung liegen nicht nur im technischen Bereich. In ihren Eröffnungs-Keynotes zeigten Susanne Formanek und Ulla Unzeitig vom Innovationslabor Renowave.at auf, wie rechtliche, finanzielle und organisatorische Rahmenbedingungen die Umsetzung bremsen – und an welchen Stellschrauben es zu drehen gilt.
Politische und baukulturelle Perspektiven brachte die zweite Keynote von Elias Molitschnig (BMWKMS) und Hannes Warmuth (BMIMI) ein, die den Gebäudebestand und die Klimaziele im Kontext des New European Bauhaus beleuchteten. Kurzimpulse zu Renovierungspass, Sanierungsmonitoring und der EED III rundeten den Orientierungstag ab.
Am Nachmittag rückte die NÖ Wohnbauforschung soziale Aspekte und neue Wohnmodelle in den Mittelpunkt.
Tag 2: Forschung, Innovation und serielle Lösungen
Der zweite Tag zeigte, wie viele technologische und architektonische Innovationen bereits heute verfügbar sind. In Sessions und parallelen Workshops wurden serielle Sanierung, Bauen ohne Boden, Wärmewende.jetzt! und Quartiersansätze diskutiert.
Eine große Ausstellung zur seriellen Sanierung machte modulare und serielle Systeme und Lösungen, sowie Pilotprojekte sichtbar. Währenddessen wurden im Atelier Innovationen präsentiert: zehn junge Unternehmen pitchten neue Lösungen für Sanierungsprozesse, Workshops zeigten Anwendungen aus Kreislaufwirtschaft und Digitalisierung, und ein Material-Workshop bot Einblicke in die Vielfalt nachwachsender Rohstoffe.

Tag 3: Praxis, Kooperation und Umsetzungswissen
Der dritte Tag war dem „Hands-on“-Ansatz gewidmet. Junge Unternehmen und Forschungspartner präsentierten in Tandemvorträgen Projekte, die durch enge Zusammenarbeit entstanden sind – ein Blick hinter die Kulissen, der zeigte, wie viele Innovationen erst durch Kooperation möglich werden.
Beim anschließenden World-Café diskutierten die Teilnehmer*innen praxisrelevante Themen wie die OIB-Richtlinie, kommunale Beratung oder Anforderungen öffentlicher Gebäude.
Am Nachmittag folgte ein kompakter Impulsblock: Unternehmen und Expert*innen der Qualitätsplattform Sanierung stellten Werkzeuge, Produkte und Verfahren vor, die Sanierungsprojekte effizienter machen sollen. Der Austausch über praktische Herausforderungen und Lösungswege stand dabei klar im Vordergrund.

Fazit: Geschwindigkeit braucht Vernetzung
Die Impact Days machten deutlich, dass die klimaneutrale Sanierung nur dann gelingt, wenn Forschung, Verwaltung, Wirtschaft und Kommunen eng zusammenarbeiten. Die Veranstaltung schuf dafür einen Raum – und zeigte zahlreiche Wege auf, wie Prozesse beschleunigt und Ressourcen effizienter eingesetzt werden können. Fest steht: Wenn Österreich seine Klimaziele erreichen will, muss die Sanierungswelle nicht nur starten, sondern nachhaltig ins Rollen kommen.
(bt)




