Starker Zuwachs an Photovoltaik trotz weniger Förderungen
Trotzdem die staatliche Förderung im Jahr 2025 massiv zurückgefahren wurde, bleibt der Zubau an Photovoltaik-Anlagen in Österreich hoch, wie aktuelle Daten einer Marktstudie von Branchenradar.com zeigen.
Die Rahmenbedingungen für Investitionen in Photovoltaikanlagen sind heuer so ungünstig wie seit Langem nicht: Für Kleinanlagen ersetzt ein Investitionskostenzuschuss von zehn Prozent die bisherige Mehrwertsteuerbefreiung – de facto eine Halbierung der Förderung. Zudem stehen zunächst lediglich 30 Millionen Euro an Fördermitteln bereit, erst zur Jahresmitte wird der Topf auf 50 Millionen Euro aufgestockt. Zum Vergleich: Im vorherigen Förderprogramm wurden insgesamt 600 Millionen Euro für den Ausbau der Photovoltaik bereitgestellt.
Auch die Einspeisevergütungen stabilisieren sich auf einem relativ niedrigen Niveau von rund fünf Cent pro Kilowattstunde. In manchen Regionen ist die verfügbare Einspeisekapazität für private Anlagen so knapp, dass die Bundesregierung erwägt, Betreiber privater Photovoltaikanlagen künftig über Einspeisegebühren am Netzausbau zu beteiligen – zumindest jene mit einer Leistung von über 7 kWp.
Auswirkungen geringer als erwartet
Die Auswirkungen dieser Entwicklungen bleiben nicht aus: Laut dem aktuellen „Branchenradar Photovoltaik in Österreich“ wird die neu installierte Nennleistung im Jahr 2025 voraussichtlich um knapp 18 Prozent gegenüber dem Vorjahr zurückgehen. Der Rückgang betrifft vor allem den Wohnsektor, insbesondere Ein- und Zweifamilienhäuser. Dennoch werden mit rund 1.700 MWpeak fast 70 Prozent mehr Kapazität als 2022 installiert – und lediglich 27 Prozent weniger als im Rekordjahr 2023.
„Der Umstieg auf Solarenergie funktioniert offenbar auch mit deutlich geringeren staatlichen Subventionen sehr gut“, erklärt Andreas Kreutzer, Geschäftsführer von Branchenradar Marktanalyse. „Im Förderprogramm 2022 bis 2024 gab es zweifellos eine Überförderung, die Mitnahmeeffekte waren enorm.“
(bt)





