Virtual Welding

Ausbildung am Schweiß-Simulator

Schweißtechnik
05.05.2021

 
Beim „Virtual Welding“ wird weder Rauch noch Hitze produziert und der Materialeinsatz ist gleich Null. Die Schweißausbildung mit der VR-Brille steht so für große Effektivität bei geringem Ressourcenaufwand.
Der "Lehrer", auch Ghost genannt gibt Schritt für Schritt die richtige Schweißgeschwindigkeit, Abstand und Anstellwinkel des Brenners zum Werkstück vor.
Der sogenannte Ghost ist der virtuelle Trainer, der mittels Markierungen (im Bild grün) die richtige Schweißgeschwindigkeit sowie den Abstand und Anstellwinkel des Brenners und Zusatzwerksoffs zum Werkstück vorgibt.

Fronius setzt bei seinem Schweiß-Simulator auf ein durchdachtes Ausbildungskonzept. Unter anderem wird Theoriewissen über die Prozesse E-Hand, WIG und MIG/MAG vermittelt und auch in Wissensüberprüfungen abgefragt. Eine Rangliste spornt die Schulungsteilnehmer dabei an, sich spielerisch miteinander zu messen. Die praktischen Schweißaufgaben sind an die Ausbildung des International Institute of Welding angelehnt. Dadurch entsprechen sie dem internationalen Standard für die Ausbildung von Schweißern.

Ghost: Den Trainer immer an der Seite

Für das Erlernen der Handfertigkeiten übt der Auszubildende zunächst mit einem virtuellen Lehrer, auch Ghost genannt. Schritt für Schritt gibt dieser genau die richtige Schweißgeschwindigkeit, Abstand und Anstellwinkel des Brenners zum Werkstück vor. Durch den Ghost erhält der Auszubildende direktes Feedback. Der Schwierigkeitsgrad der Aufgabe steigert sich nach und nach, bis im realitätsnahen Simulationsmodus schließlich ohne Ghost geschweißt wird. Das Virtual Welding System zeichnet die Schweißungen auf – so können sie nachträglich abgespielt und gemeinsam mit dem realen Trainer analysiert werden.

Bessere Ausbildungs-Qualität

Das Schulungszentrum Fohnsdorf konnte mit Virtual Welding die Zeit, in der tatsächlich geschweißt wird, um 23 Prozent steigern. Somit können virtuell mehr als dreimal so viele Nähte gefertigt werden, wie im selben Zeitraum in der Schweißkabine. Doch nicht nur die Übungszeit wird gesteigert: „Wir sehen den Einsatz von Virtual Welding vor allem als wichtigen Beitrag, um die Trainingsqualität zu verbessern. Durch die Unterstützung des "Ghosts" erhält jeder Schulungsteilnehmer eine Einzelbetreuung und direktes visuelles Feedback – etwas, das ein realer Trainer einfach nicht leisten kann“, ist sich Hannes Krempl, Trainer im Bereich Schweißtechnik/Transport im SZF, sicher.

Berufsausbildung wird effizienter

Zusätzlich zur Qualität des Trainings steigert der Schweißsimulator auch die Kosteneffizienz: Die Einsparung von Verbrauchsmaterialien wie Gas, Draht und Blechen macht die Ausbildung deutlich wirtschaftlicher. „In Summe sparen wir uns durch den gezielten Einsatz von Virtual Welding etwa 230 Euro Materialkosten pro Teilnehmer – trotz der gesteigerten Lichtbogenbrenndauer“, rechnet Krempl vor. Virtuelles Training in der Schweißausbildung gewährleistet demnach enorme Effektivität bei geringem Ressourcenaufwand. [uw]

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