Design & Funktion stilvoll vereint
Die neuen Suiten im Hotel Alpenhof Naturglück vereinen eine moderne Optik mit traditionellen Materialien. Referenzen an die Region wie ein stilisiertes Bergpanorama fungieren als besondere Hingucker.

Bergerlebnis, Behaglichkeit, Genuss und Gastfreundschaft: All diese Ansprüche vereint die Familie Walchhofer mit ihrem Angebot im Hotel Alpenhof Naturglück in Filzmoos – und das schon seit vielen Jahren, feiert das 1966 als einfache Pension gegründete Haus doch nächstes Jahr seinen 60sten Geburtstag. Julia und Michael Walchhofer leiten das Hotel in dritter Generation und werden dabei von Sohn Markus Walchhofer und Schwiegertochter Victoria Mayrhofer tatkräftig unterstützt. So tragen das neue Kleeblatt-Logo, die neue Webseite und die Gestaltung der unlängst renovierten Zimmer bereits die Handschrift „der Jungen“. Auch Oma Agnes Walchhofer sitzt mit über 90 Jahren noch mitten im Geschehen und genießt den Besuch vieler Stammgäste.

Haus mit Geschichte
Ursprünglich stand am Platz des heutigen Hotels ein Bauernhof mit dem Hofnamen „Saghaus“. Dieser wiederum erinnerte an ein kleines Sägewerk, das hier – angetrieben vom durch das Grundstücke führenden Bach – betrieben wurde. Um den Namen in Ehren zu halten, heißt eine der Stuben im Alpenhof Saghausstube.1966 entstand die Pension Alpenhof, passend zum in Filzmoos sanft beginnenden Tourismus.
Bei Vollbelegung konnte man schon in den Anfängen 55 Gäste beherbergen – heute zählt das Haus 94 Betten. Zu den Highlight der abwechslungsreiche Geschichte mit vielen Um- und Erweiterungsbauten zählt der Wellnessbereich, der heute u.a. aus einer großzügigen Saunalandschaft, einem In- und ganzjährig nutzbarem Outdoorpool sowie einem vollbiologischem Badebiotop besteht.

Ein frisches Gesicht
Im Zuge des „jüngsten Umbau-Streichs“ nahm man sich die Fassade, die Fenster und die dreizehn Edelweißzimmer vor. Auch wenn es Michael Walchhofer schwer fiel, die hochwertige, zum Großteil aus Massivholz gefertigte Einrichtung, auszutauschen – die Möblierung war einfach nicht mehr zeitgemäß. „Die Zimmer Edelweiß, unsere großen Zimmer mit Südbalkon, waren – trotz eines zwischenzeitlichen „Faceliftings“ – endgültig in die Jahre gekommen. Daher haben wir im Herbst 2024 mit der Generalrenovierung begonnen – inklusive einer passiven Klimatisierung, Modernisierung der Gänge, Fenstertausch, Verbreiterung der Balkone und einem Fassaden-Update“, erzählt Michael Walchhofer.
Sportlicher Zeitplan
„Ich mache die Bauplanung immer selbst und bisher ist alles reibungslos abgelaufen. Ich muss allerdings zugeben, diesmal habe ich den Aufwand unterschätzt. Und ein Ereignis war einfach nicht vorherzusehen“, berichtet Michael Walchhofer über eine der herausforderndsten Bauetappen mit „äußerst knackiger“ Bauzeit: Am 13. Oktober 2024 schlossen sich für eine verlängerte Herbst-Pause die Tore, am 14. Dezember war die Wiedereröffnung zur Wintersaison fixiert. Daran gab es nichts zu rütteln, das war allein schon den guten Vorbuchungen geschuldet. Das erwähnte Ereignis war die Insolvenz des Fensterlieferanten, die die Bauherren völlig unerwartet traf: „Der Anruf kam drei Tage vor Baubeginn. So waren zahlreiche Umplanungen, Ersatzbeschaffungen und Mehrkosten nötig, um den Zeitplan einzuhalten. Dank der anderen, verlässlichen Firmen hat aber alles geklappt.“
Für alle etwas dabei
Alle Zimmer im gleichen Stil zu restaurieren, sei nicht das Ziel, so Walchhofer: „Wir halten die unterschiedlichen Kategorien, um allen Gästeansprüchen und -budgets gerecht zu bleiben. Jeder hat die Wahl: mit oder ohne Balkon, mit den Wirkstoffen der Zirbe, mit viel Platz für Familien. Oder eben im neuen Design mit integrierter Infrarotkabine.“ Mit den modernen Suiten lockt man auch neue Gäste in das Traditionshaus mit hohem Stammgästeanteil. „Der Anteil der Gäste, die aktiv nach diesen Zimmern fragen, ist erfreulich hoch“, berichtet der Hotelier. Damit habe sich der aufwändige Umbau schon gelohnt – denn die Investition muss über die Auslastung „hereingeholt“ werden. Die Preissteigerungen in den Bereichen Energie, Lebensmittel und Lohnkosten könne man nicht im gleichen Ausmaß an die Gäste weitergeben.
Modernes Holz-Design

Die Planung sowie die Fertigung der Innenausstattung der neuen Hotelsuiten oblag zum Großteil M-Studio Reiter mit Sitz in Altenmarkt. Der Betrieb ist Tischlerei, Möbelstudio und Innenarchitekturbüro in einem und seit den 1960er-Jahren eines der Stammunternehmen, mit denen man im Alpenhof zusammenarbeitet. Grundsätzlich ließ man den Planenden freie Hand, dass Natürlichkeit und eine Kombination aus Moderne und Tradition im Fokus stehen, war jedoch eine zentrale Vorgabe. Das Farbkonzept setzt auf Erdtöne mit dezenten Akzenten und die Kombination unterschiedlicher Hölzer: Die Möblierung und die Wandverkleidung sind aus Rüster gefertigt, bei den Farbtönen wird variiert – zwischen hell bis rötlich-braun reicht das Farbspektrum. Bei den massiven Holzböden setzt man auf hell lasierte Eiche. Urige Elemente aus Stein und Altholz kommen ergänzend zum Einsatz: Dieses findet sich unter anderem in den Türen und in den Decken über den Betten wieder, die ein umlaufender, indirekt hinterleuchteter Altholz-Fries ziert.
Referenzen an die Region

Ein weiterer Hingucker ist das stilisierte Bergpanorama mit der markanten Bischofsmütze, davor der über die ganze Raumlänge verschiebbare Fernseher. So kann je nach Wunsch vom Bett oder von der Couch aus ferngesehen werden, ohne sich unbequem den Hals zu verrenken. „Wir haben in der Planungsphase einiges ausprobiert, um die beste Lösung für die langgezogenen Zimmer zu finden – unter anderem eine fixe Position mit der Möglichkeit zum Schrägstellen oder zwei Geräte pro Zimmer. Die Schiebevariante hat sich als die beste – und natürlich auch die teuerste – herausgestellt“, erzählt Michael Walchhofer mit einem Augenzwinkern und: „Im Endeffekt haben wir damit auch ein spannendes Designelement geschaffen.“ Eine besonders schöne und elegante Komponente sind die vom Boden bis zur Decke schräg laufenden Holz-Lamellen, die den Schlafbereich als halbtransparenter Raumteiler abgrenzen.
Gelungene Integration

Einen weiteren Diskussionspunkt in der Planungsphase stellten die vorhandenen Infrarotkabinen dar. Optisch sei die Lösung durch die Verkleidung aus Fichtenholz zwar nicht optimal – die Kabinen waren in einer alle behördlichen Auflagen erfüllenden Version nur in dieser Ausführung zu haben – dennoch bringen sie einen vielfachen Benefit: „Auch wenn die Gäste diese Kategorie nicht unbedingt wegen der Infrarotkabine buchen, sind sie doch im Nachhinein sehr angetan von diesem privaten Wellness-Angebot“, erklärt Michael Walchhofer. Zudem dienen sie als Trennelement zu dem halboffenen Badezimmer – für die Familie durchaus ein Experiment, dem sie anfangs mit gemischten Gefühlen gegenüberstand.
„Abenteuer“ offenes Badezimmer

Warum hat man sich dann doch für die offene Version entschieden? „Durch den langgestreckten Grundriss der Zimmer war es die beste Lösung, ein großes Bad mit einer bodengleichen Dusche, einem großzügigen Waschtisch und ausreichend Ablagefläche zu erhalten“, erzählt Walchhofer, der sich eine Anregung dafür auch während eines Aufenthalts in einem Stadthotel holte: „Hier gingen Vorraum und Bad optisch ineinander über – das hat mir gut gefallen.“ Die Glaselemente, die der Planer in der ersten Phase vorschlug, reklamierte man allerdings schnell wieder hinaus – erstens wäre der Putzaufwand ein enormer, zweitens soll es zu viel Transparenz dann doch nicht sein. Die Toilette ist selbstverständlich separat und mit einer Tür verschließbar. „Das Gästefeedback ist eindeutig positiv ob dieser super Lösung, die Offenheit und Freiraum spüren lässt. Wir haben ein stimmiges Konzept erreicht“, zeigt sich Michael Walchhofer mit dem Endergebnis zufrieden.
Weitere Pläne
„Vom Platz her sind wir an unseren Grenzen angelangt. Aber könnten wir von aktuell 94 auf 120 Betten aufstocken, könnten wir unsere Anlage noch besser auslasten“, antwortet Michael Walchhofer angesprochen auf Ausbaupläne in der Zukunft. Eine solche Erweiterung wäre zum Beispiel durch eine Tiefgarage unter dem jetzigen Parkplatz möglich, das Areal würde dann für den Bau zusätzlicher Zimmer frei werden. Ob und von wem diese und andere in der Schublade schlummernden Pläne umgesetzt werden, steht in den Sternen. Aber eines ist klar: Stillstand ist bei den Filzmooser Gastgebern mit Leidenschaft, egal welcher Generation sie angehören, keine Option.