Innenraumklima

Beton braucht Putz

Wohnraum
24.10.2017

Von: Redaktion Color
Die Messergebnisse des Viva Forschungsparks von Baumit zeigen: Putz auf Beton verbessert das Innenraumklima spürbar.

Beton ist einer der gängigsten Baustoffe im Wohnbau. Er ist langlebig, verfügt über hohe Festigkeit, hat eine ausgeprägte Wärmespeicherfähigkeit, ein hohes Schalldämmmaß und schirmt gut gegen elektromagnetische Felder ab. Die Feuchtepufferfähigkeit von Beton im Vergleich zu anderen Baustoffen ist jedoch gering. Das hat markante Auswirkungen auf die Innenraumluftqualität. Denn die Pufferfähigkeit von Wandelementen hat einen entscheidenden Einfluss auf die Ausgewogenheit des Raumklimas und damit auf die Behaglichkeit und die Wohngesundheit. Wie sehr bereits eine dünne Schicht diffusionsoffener, mineralischer Putz auf Betonflächen das Innenraumklima verbessern kann, zeigen die aktuellen Messungen im Viva Forschungspark von Baumit.

Das Betonhaus mit KlimaPutz und Ionit (Haus 2) sorgt für eine konstante relative Luftfeuchtigkeit im optimalen Behaglichkeitsbereich. Das nur mit Innendispersion beschichtete Betonhaus (Haus 1) hingegen unter- und überschreitet die Behaglichkeitswerte immer wieder.

Betonhaus mit und ohne KlimaPutz

So wies das mit Baumit KlimaPutz und Ionit beschichte Forschungshaus eine konstante relative Luftfeuchtigkeit von 40 bis 60 Prozent auf – das entspricht genau dem Behaglichkeitsbereich. Das nur mit Innendispersion beschichtete Betonhaus hingegen über- und unterschritt die Behaglichkeitswerte immer wieder – das bedeutet die Luftfeuchtigkeit in diesem Gebäude wies weitaus stärkere Schwankungen auf und war immer wieder zu trocken oder zu feucht. "Dass bereits derart dünne Putzschichten einen deutlichen Unterschied bei der Feuchtepufferfähigkeit in der täglichen Nutzung zeigen, war überraschend", so Jürgen Lorenz, Leiter F&E bei Baumit Wopfinger. "Das Ergebnis macht deutlich, wie sehr eine gute Innenbeschichtung in Betonbauten das Raumklima und damit die Wohngesundheit beeinflussen und verbessern kann."

Bei einem plötzlichen Anstieg der relativen Luftfeuchtigkeit kann eine Betonwand mit nur zwei Zentimeter KlimaPutz in den folgenden zwei Stunden doppelt so viel an Feuchtigkeit zwischenspeichern wie eine nur mit Innendispersion beschichtete Betonwand.

Feuchtigkeitspuffer Putz

Diffusionsoffene, mineralische Putze wie der KlimaPutz können Luftfeuchte besonders gut aufnehmen und wieder an die Raumluft abgeben. Spezielle Feuchtigkeitspufferungs-Tests im Viva Forschungspark zeigen: Bei einem plötzlichen Anstieg der relativen Luftfeuchtigkeit von 40 Prozent auf 80 Prozent kann eine Betonwand mit nur zwei Zentimeter KlimaPutz in den folgenden zwei Stunden sogar doppelt so viel an Feuchtigkeit zwischenspeichern wie eine unverputzte Betonwand.

Ohne Putz entsteht auf Betonflächen an kritischen Wandstellen bei hoher Luftfeuchtigkeit Kondensation oder Wandfeuchten, die Schimmelbewuchs begünstigen. Werden diese Betonflächen verputzt, wirkt der Putz ausgleichend und kann kritische Wandfeuchten abpuffern. In Zeiten hoher Luftfeuchtigkeit wird so die Luftfeuchte aufgenommen, um in Zeiten niedriger Luftfeuchte wieder abgegeben zu werden. Beton allein verfügt über diese Fähigkeit nur minimal.

Putz hilft bei trockener Luft

Luftfeuchten von unter 20 bis 30 Prozent werden von Menschen als unbehaglich empfunden. Sie verursachen häufig Reizungen von Schleimhäuten. Auch bei solchen niedrigen Luftfeuchten, wie das in modernen Wohnungen mit mechanischer Belüftung oft der Fall ist, können Putze zu einem ausgeglichenen Innenraumklima beitragen. So können sie vorhandene Feuchtigkeit, die beispielsweise durch Kochen oder nasse Wäsche zugeführt wird, speichern und langsam wieder abgeben.