Endzeitstimmung schnell verflogen

Baumaschinenhersteller
04.08.2020

Bei Rubble Master zeigt man sich zuversichtlich, dass der eigene Weg krisensicher ist und die ­richtigen Schlüsse aus der aktuellen Situation gezogen wurden.  
Gerald ­Hanisch und Günther ­Weissenberger blicken zuversichtlich in die Zukunft von Rubble Master.
Gerald ­Hanisch und Günther ­Weissenberger blicken zuversichtlich in die Zukunft von Rubble Master.

Lieferketten aufrechterhalten, für Kundenanfragen präsent sein und Weiterentwicklung vorantreiben – bei Rubble Master zeigt man sich zuversichtlich, einen guten Weg eingeschlagen zu haben. Das berichten beiden Geschäftsführer Gerald ­Hanisch und Günther ­Weissenberger.

Sie waren Mitte März noch auf der Conexpo in Las Vegas, als Corona die Welt übernahm. Wie war die Situation vor Ort?

Gerald Hanisch: Wir hatten eigentlich eine äußerst erfolgreiche Messe, alles lief glatt. Plötzlich mussten wir Mitarbeiter nach Hause schicken, Tag für Tag auf die neue Lage reagieren. Es war eine sehr ­dynamische Situation. Zurück zu Hause hatten wir kurzfristig ein wenig Endzeitstimmung, die zum Glück schnell wieder verflogen ist. Wir haben uns auf unsere Grundwerte besonnen, versucht, alle Liefer- sowie Serviceketten aufrechtzuerhalten – egal ob national oder international – und für unsere Kunden da zu sein. Wir haben gemerkt, wie wir auch ohne direkten Kundenkontakt zusätzliche Kundennähe aufbauen konnten. Das größte Kompliment, das wir von vielen Seiten bekommen haben, ist: „Ihr wart immer erreichbar, wart immer da, wenn man etwas gebraucht hat.“

Haben sich Prozesse im Unternehmen verändert oder wurden Bestrebungen beschleunigt?

Hanisch: Sehr viele Ein- bzw. Schulungen haben bei uns auch schon vor Corona im virtuellen Raum stattgefunden. Diesen Service haben wir natürlich weiter geführt und ausgebaut. Hinzu kommt, dass sich ­unser Go!-Prinzip zusätzlich bewährt hat. Wir haben in dieser Hinsicht eigentlich nur das weitergeführt und -entwickelt, was wir seit über zehn Jahren machen.

Günther Weissenberger: Wir haben einiges aus der Krise gelernt, woraus sich direkte Auswirkungen ergeben. Zum Beispiel fanden nicht alle unsere Mitarbeiter Homeoffice ganz so angenehm wie die Idee davon. Hingegen war man natürlich froh ­darüber, keine zwei Stunden im Frühverkehr von Linz verbringen zu müssen. Deswegen haben wir den Vorschlag aufgegriffen, eine Mischung aus Homeoffice und flexiblen Arbeitszeiten zu etablieren. Zudem ist eine Viertagewoche unter Aufrechterhaltung der RM-­Services geplant und bereits teilweise umgesetzt.

Wie ist die aktuelle Lage auf den Heimatmärkten, und kann man schon eine Prognose für das restliche Jahr wagen?

Weissenberger: Die komplette D-A-CH-Region hat sich während der Krise eigentlich weiterhin gut entwickelt, da es ja keinen richtigen Lockdown gab. Zusätzlich konnten wir aufgrund der gestaffelten Öffnungen von Ländern auch Leuchtturmprojekte in Märkten ­lukrieren, die wir noch nicht so auf der Landkarte hatten, wie China, Mexiko, Thailand. Aber eines ist klar: Einfach ist es aktuell nirgends. Das ist aber auch nicht unbedingt etwas Neues. Der Ausblick auf das Gesamtergebnis ist angesichts der Situation auch in Ordnung. Wir werden rund 15 bis 20 Prozent hinter dem Vorjahr abschließen und rechnen aktuell damit, dass sich die Lage 2021 wieder normalisieren wird.

Aber auch abseits von Corona gibt es Themen, die das Geschäft von Rubble Master beeinflussen, wie zum Beispiel der Brexit. Gehen Sie aktuell von einem harten Brexit aus?

Weissenberger: Wie die Situation mit dem Brexit ausgeht, kann man aktuell schwer einschätzen. Kommt es zu einer Einigung, können wir weiter­machen wie bisher. Kommt es zu einem harten Cut, werden wir noch dieses Jahr unsere Lager in Großbritannien auffüllen, damit wir zumindest den Markt 2021 auch problemlos beliefern können.

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