Kompakt gemietet

Kompaktmaschinen
23.08.2013

Von: Redaktion Bauzeitung
Kundennähe, Rundum-Service und Beratung: Wie die Vermieter von kompakten Baumaschinen bei ihren Kunden punkten wollen. 
Neue HKL-Filiale in Wolkersdorf: Kompaktmaschinen dominieren das ­Angebot der Vermieter.
Neue HKL-Filiale in Wolkersdorf: Kompaktmaschinen dominieren das ­Angebot der Vermieter.
„Unsere Mitarbeiter legen sich ins Zeug, um den Kunden eine optimale Dienstleistung  zu bieten.“ Christian Heigl, Geschäftsführer von Theisen Österreich

Ein großer Teil der Kompaktmaschinen auf den Baustellen sind gemietet: „Wir machen 90 Prozent unseres Geschäfts mit diesen Geräten“, berichtet Christian Heigl, Geschäftsführer von Theisen Österreich. Vor allem zur Abdeckung von Arbeitsspitzen oder bei einem Schaden an der eigenen Maschine werden die kompakten Bagger und Radlader gern angemietet. In solchen Fällen hört der Vermieter allerdings nur allzu oft vom Kunden, dass die Maschine „sofort“ gebraucht wird. Diesen Wunsch zu erfüllen fordert dem Vermieter einiges an Logistikleistung ab. Denn hohe Verfügbarkeit erfordert einen großen Maschinenpark, und der steht meist im Gegensatz zur Wirtschaftlichkeit – Maschinen, die auf Kunden warten, bringen schließlich kein Geld in die Kassa. 

Wer größer ist, tut sich naturgemäß leichter mit hoher Verfügbarkeit. Theisen etwa bietet mit acht über ganz Öster­reich verteilten Niederlassungen Kundennähe: „Das ist eine unserer Stärken“, sagt Christian Heigl. Und er verspricht dadurch auch hohe Verfügbarkeit: „Wir können selbst in Spitzenzeiten die meisten Anfragen umgehend erfüllen.“ Dem fügt er allerdings hinzu: „Natürlich ist es immer sinnvoll, die Maschine im Voraus zu reservieren.“ Theisen hat in diesem Fall die Möglichkeit, das Arbeitsgerät bei Bedarf aus einer anderen Filiale, von Theisen in Deutschland oder von der Cramo-Gruppe, zu besorgen. 

Ähnlich argumentiert Burkhard Winterfeld für HKL: „Unser Unternehmen verfügt in Europa insgesamt über 30.000 Miet­einheiten, auf die wir für unser Kunden in Österreich zugreifen können.“ Wobei Winterfeld auf ein weiteres Plus seiner eigenen Mietflotte hinweist: „Wir haben erst vergangenes Jahr in Öster­reich angefangen und deshalb die jüngste Mietflotte“, sagt er. Mittlerweile verfügt das in Deutschland seit 60 Jahren am Mietmarkt aktive Unternehmen über vier österreichische Filialen. Weitere dürften folgen.

Mithalten mit seinen Wettbewerbern punkto Verfügbarkeit will Peter Wolf von AMG. Das rein österreichische Unternehmen unterhält Niederlassungen in Wien, Graz und Linz: „An allen Standorten setzen wir eigene Transportfahrzeuge ein, mit denen die Maschinen zum Kunden transportiert werden, das bringt Zeit- und Kostenersparnis“, sagt er. Als weiteres Plus des firmeneigenen Transports streicht Wolf hervor, dass hinterm Steuer der Lkws ausgebildete Kfz-Techniker sitzen: „Sie können dem Kunden die Bedienung der Mietgeräte genau erklären.“

Die Qualität der Mitarbeiter ist überhaupt ein wesentliches Kriterium für den Erfolg des Vermieters. „Wir beschäftigen bei HKL ausschließlich erfahrene Miet­experten“, meint etwa Burkhard Winterfeld. Christian Heigl formuliert es für ­Theisen so: „Unsere Mitarbeiter legen sich ins Zeug, um den Kunden eine optimale Dienstleistung zu bieten.“ Kompetente Beratung sichert dem Kunden das für den Einsatz jeweils optimale Gerät betont Peter Wolf.

Ein Vorteil der herstellerunabhängigen Vermieter ist, dass sie beim Einkauf ihrer Maschinen an keine Marke gebunden sind: „Ich muss nicht auf Vorgaben des eigenen Hauses achten, sondern kann auf Premiumqualität zugreifen“, sagt Peter Wolf. Christian Heigl erläutert, dass bei der Maschinenwahl neben dem Preis-Leistungs-Verhältnis die Kundenanforderungen eine wesentliche Rolle spielen: „Wir haben eine eigene Abteilung in Deutschland, die den Maschinenpark auf Basis zahlreicher Kriterien auswählt.“ Mit ihrem Wissen über die Kundenbedürfnisse sind die Vermieter geschätzte Partner der Hersteller: „Wir geben unsere Erfahrungen an Lieferanten weiter, viele Anregungen von uns sind schon in die Entwicklung von Kompaktmaschinen eingeflossen“, berichtet Burkhard Winterfeld. 

Dass heute ein großer Teil der Hersteller von Kompaktmaschinen selbst oder über heimische Repräsentanten im Mietgeschäft tätig ist, hat aber vermutlich andere Gründe als den Wunsch, Marktkenntnisse zu erlangen: Die Vermietung ist eine gute Möglichkeit, um potenzielle Kunden von den guten Eigenschaften einer Maschine zu überzeugen. Das hat zumindest Huppenkothen mit seinen Takeuchi-Maschinen bewiesen: Die Nummer-eins-Position in Österreich ist nicht zuletzt darauf zurückzuführen, dass die Vorarlberger seit ihrem Markteintritt das Mietgeschäft forcieren.

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