Richtiger Weg

Auf Sieben und Brechen: Rubble Master auf Kurs

Baumaschinen
11.05.2022

Von: Christoph Hauzenberger
Bei Rubble Master blickt man optimistisch in die nahe Zukunft. Elektrifizierung und neue Technologien spielen dabei eine zentrale Rolle.

Die Linzer Rubble Master Group hat sich in den letzten Jahren ein internationales Standing erarbeitet. Egal ob es um mobile Brecher oder Siebe geht, man bietet aufeinander abgestimmt Lösungen für beinahe jeder Herausforderung an. Dementsprechend gut verlief auch das abgeschlossene Geschäftsjahr.

Die 1.000 als jährliches Ziel

Mit einem Gesamtumsatz von 194 Millionen Euro im Jahr 2021 konnte die RM Group das Niveau von 2019 bereits wieder übertreffen. Die gute Auftragslage für 2022 sowie die steigende Nachfrage lassen den Hersteller kompakter Brechanlagen positiv nach vorne blicken und die Wachstumsstrategie fortführen. "Kreislaufwirtschaft gewinnt international zusehends an Bedeutung, das wirkt sich auch auf die Nachfrage nach mobilen Brechern und Sieben aus“, erklärt Günther Weissenberger, RM Managing Director und CFO. "Deshalb werden wir unsere Produktionskapazitäten anhand eines 3-Phasen-Plans in den nächsten fünf Jahren kontinuierlich erweitern und entsprechend der Auftragslage anpassen." Bis 2027 sollen so jährlich 1.000 RM Brecher und Siebe weltweit an die Kunden ausgeliefert werden.

Nach der Finanzkrise 2008 habe ich mir gedacht, gut das reicht jetzt für das restliche Leben. Dann kam Corona und ich dachte mir, gut eine Krise pro Jahrzehnt ist machbar. Mittlerweile bin ich froh, wenn wir nur im Monatstakt die nächste Hiobsbotschaft bekommen.

Gerald Hanisch, CEO Rubble Master

Wie herausfordernd die letzten Jahre aber trotzdem waren fasst Gerald Hanisch zusammen. "Nach der Finanzkrise 2008 habe ich mir gedacht, gut das reicht jetzt für das restliche Leben. Dann kam Corona und ich dachte mir, gut eine Krise pro Jahrzehnt ist machbar. Mittlerweile bin ich froh, wenn wir nur im Monatstakt die nächste Hiobsbotschaft bekommen", so der Rubble Master CEO. Dennoch zeigt er sich vom eingeschlagenen Weg überzeugt, man müsse das große Bild nicht aus den Augen verlieren und "einfach annehmen, was nicht veränderlich ist". Prinzipiell ist Hanisch überzeugt, dass die aktuell getätigten Investitionen eine hervorragende Basis für die Jahre nach der Krise bilden werden.

Stolz zeigt sich der CEO auf sein Team und die Leistungen, die in den letzten Jahren erbracht wurden. Vor allem die Aufrechterhaltung der Supply-Chain bei Ersatzteilen für die eigenen Maschinen die weltweit im Einsatz sind, war sehr wichtig. "Hier haben wir schnell ein Einkaufs-Controlling implementiert, um den Anfragen gerecht werden zu können", so Hanisch. Deswegen habe man zusätzlich in den letzten Monaten kontinuierlich den Lagerbestand an Ersatzteilen aufgestockt, um allen Kundenanfragen gerecht werden zu können.

Alles elektrisch

Ein wesentlicher Faktor in der aktuellen Strategie von Rubble Master ist der Fokus auf Elektrifizierung. Hier arbeite man mit Nachdruck daran, zukünftig nur noch elektrische Baumaschinen sowie zusätzliche Services anbieten zu können. Dafür wurden eigene Teams im Unternehmen geschaffen, die sich je den Themen Digitalisierung, Elektrifizierung sowie künstliche Intelligenz (KI) widmen. "Dabei gehen wir auch in die Grundlagenforschung, etwas das ich nicht erwartet hätte jemals zu machen", erklärt Hanisch. "Wir simulieren Siebeffizienzen, arbeiten an Partikelerkennung mittels KI und vieles mehr - alles aber mit immer mit dem Fokus daraus Umsetzungen in zeitgenössische, sinnstiftende Produkte generieren zu können."

Neues von Rubble Master wird es auch auf der Bauma geben. Im Oktober soll in München der erste Backenbrecher von Rubble Master vorgestellt werden.

Der Faktor Standort

Ein klares Bekenntnis zum Standort Linz und zur Nachhaltigkeit im Unternehmen gibt es auch von Rubble Master. So kaufte man 2021 ein Büro- und Produktionsgebäude im Linzer Südpark, um die bestehende Infrastruktur zu nutzen. Je nach Verlauf der Behördenverfahren könnte in den nächsten zwölf Monaten schon mit dem Bau des neuen Servicecenters sowie dem Ausbau der Produktion begonnen werden. Im nächsten Schritt sind dann ein Logistikzentrum und eine zusätzliche Erweiterung der Produktionskapazitäten geplant. Auch in der hauseigenen Nachhaltigkeitsstrategie setzte man sich ein konkretes Ziel: In drei Jahren will man am Standort Linz energieneutral sein. Bestehende Konzepte wie thermalaktive Bauelemente, die als Heizung genutzt werden, sowie die Niedrigenergie- und Passivbauweise werden erweitert. Außerdem produziert man in Linz zukünftig Strom durch eine Photovoltaik-Anlage.

Auch im Bereich der eigenen Mitarbeiter*innen investiert Rubble Master stetig. Um diese aufzubauen und zu halten, wird auf eine Mischung aus erfahrenen Kräften und Young Potentials geachtet. "Gerade im Hinblick auf den Facharbeitermangel bilden wir schon seit Jahrzehnten selbst Lehrlinge aus: So sind stets 10 Prozent unserer Mitarbeiter Lehrlinge", erklärt Weissenberger. "Aktuell sind das 19 junge Menschen, das Ziel ist heuer noch auf 22 Lehrlinge aufzustocken." Weiterer wichtiger Punkt sei die ständige Weiterbildung der Mitarbeiter*innen beispielsweise durch die eigene RM Academy, um sich so die Innovationskraft zu sichern und den Kunden*innen Maschinen, die den Anforderungen der digitalisierten Baustelle gerecht werden, gewährleisten zu können.

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