Schnell, hart, effizient

Zeit ist Geld – erst recht auf der Baustelle. Damit die A1 nicht zu lange für den Verkehr gesperrt bleibt, kam bei der Sanierung der Betonfahrbahn ein Erhärtungsbeschleuniger zum Einsatz. 
Die Zugabe synthetischer C-S-H-Phasen führt zu einer beschleunigten Härtung des Betons.

Eine Fahrbahninstandsetzung in weniger als zehn Stunden? Wer regelmäßig auf Österreichs Autobahnen unterwegs ist, kann davon nur träumen. Aufgestellt wurde dieser Rekord Mitte September auf der A1 im Raum Salzburg. 

Um 20.00 Uhr wurde mit der Absperrung des Baustellenabschnitts und dem Setzen der Trennschnitte begonnen. Nach der Entfernung der schadhaften Fahrbahn sowie der Aufbereitung des Untergrunds konnte um Mitternacht mit dem Betoneinbau begonnen werden. Zum Einsatz kamen insgesamt 23 Kubikmeter Beton der Sorten XF4, GK8 und F52. 

Bereits um 5.00 Uhr morgens konnten schon die Fugen geschnitten und der Verdunstungsschutz aufgetragen werden. Eine halbe Stunde später wurde der Abschnitt wieder für den Verkehr freigegeben. Die notwendige Betondruckfestigkeit von 15 N/mm2 wurde mittels Rückprallhammers nachgewiesen. 

Gut fürs Geldbörsl

Möglich war diese Turbosanierung dank des Erhärtungsbeschleunigers X-Seed von Basf. „Die Technologie ist nicht neu, aber bislang konnte sie sich am österreichischen Markt noch nicht so richtig durchsetzen“, berichtet Markus Kroneder, Geschäftsleiter der Sparte Betonzusatzmittel bei Basf Österreich. Ein Grund dafür sei vor allem der Blick nur auf die Mehrkosten des Produkts.

„Das ist aber zu kurzfristig gedacht, denn durch die enorme Zeit- und Personalersparnis lassen sich die Zusatzkosten locker einspielen“, sagt Kroneder. Die Einsatzmöglichkeiten sind vielfältig. Interessant sei die Technologie unter anderem zur Optimierung der Produktionsabläufe, Effizienzsteigerung bestimmter Produktionsbereiche,flexiblen Vergrößerung der Produk­tionskapazität bei Nachfragespitzen, die sonst nur mit zusätzlichen Investitionen bedient werden könnten, zur raschen Verkehrsfreigabe bei Instandsetzungen. 

Und so funktioniert’s

X-Seed besteht aus synthetisch hergestellten CSH-Kristallen in einer wässrigen Lösung. Bei der konventionellen Zement­hydratation reagieren die Hauptklinkerphasen C3S und C2S mit Wasser zu Calciumsilikathydratkristallen (CSH) und Calciumhydroxid. Die Keimbildung der CSH-Kristalle ist eine exothermische Reaktion, die an der Oberfläche der Zementkörner stattfindet und für ein weiteres Wachstum einige Reaktionsbarrieren überwinden muss. 

Im Unterschied zu konventionellen Beschleunigungsmethoden wie z. B. Wär­me­zu­fuhr oder traditionelle Beschleuniger, die sich auf die Kosten und die Haltbarkeit des Betons auswirken, beschleunigt X-Seed die Betonhärtung und unterstützt gleichzeitig die natürliche Hydratation. Das Ergebnis sei eine mindestens doppelt so hohe Frühfestigkeitsentwicklung im Vergleich zum Ausgangsbeton. 

Da Wärmebehandlungen durch den Einsatz des Härtungsbeschleunigers überflüssig werden, kann auch das Energieeinsparpotenzial und die damit einhergehende Reduzierung der Kosten eine ausschlaggebende Rolle in der Anwendung spielen. 

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