Berechnungstool

Ermittlung des Produktivitätsverlusts bei Überstunden

Baukalkulation
08.02.2022

Von: Redaktion Handwerk + Bau
Für die Ermittlung der Mehrkosten bei angeordneter Beschleunigung der Bauausführung steht ab sofort ein kostenloses Berechnungstool zur Verfügung.
Das neue Berechnungstool erleichtert die Ermittlung der Mehrkosten bei angeordneter Beschleunigung der Bauausführung.
Das neue Berechnungstool erleichtert die Ermittlung der Mehrkosten bei angeordneter Beschleunigung der Bauausführung.

Andreas Kropik, Professor an der TU Wien, hat seine Sammlung hilfreicher Berechnungstools erneut erweitert. Neben einem Tool für die Mittellohnpreisberechnung (K3-Blatt) und dem erst kürzlich vorgestellten Tool zur Ermittlung des Festpreiszuschlags, lassen sich mit dem neuen Tool Nr. 07 nun auch die Mehrkosten bei Beschleunigung der Bauabwicklung durch Überstunden leicht ermitteln.

Mehrarbeit verursacht Produktivitätsverlust

Beschleunigung der Bauabwicklung bedeutet, pro Tag mehr an Output zu leisten, als im Bauvertrag vereinbart ist. Damit wird der zu leistende Arbeitsumfang früher beendet. Eine Beschleunigung der Bauabwicklung kann durch mehrere Maßnahmen, wie organisatorische Änderung bzw. Ablaufänderungen, quantitative Änderung der Produktionsfaktoren (z. B. zusätzliches Personal oder Gerät), qualitative Änderungen (z. B. leistungsfähigere Geräte) oder zeitliche Änderung des Faktoreinsatzes (z. B. Mehrarbeit oder Schichtarbeit), erzielt werden. Die meisten der genannten Maßnahmen sind mit einem höheren Aufwand verbunden bzw. stoßen an Grenzen. Bei begrenzt zur Verfügung stehenden Arbeitsflächen kann die Erhöhung der Anzahl der Arbeitskräfte kontraproduktiv sein. Auch eine Engpassressource (z. B. Kran) kann die Produktivität der Beschäftigten stark negativ beeinflussen.
Die erste Wahl ist daher oft, als Maßnahme die Ausdehnung der Arbeitszeit ins Auge zu fassen. Diese Maßnahme bedeutet allerdings schlechtere Produktivität und höhere Faktorkosten (Mittellohnkosten). Ein Vorteil dieser Maßnahme liegt darin, damit keine remanenten (bleibenden) Kosten zu generieren. Wird die Maßnahme zurückgenommen, gelangt man zum gleichen Kostenniveau wie zuvor. Das gilt für andere Maßnahmen nicht immer.

Einfache Ermittlung der Mehrkosten

Für die Bemessung des Produktivitätsverlusts bei Ausdehnung der täglichen Arbeitszeit stehen diverse Formeln zur Verfügung. Mit Hilfe eines Berechnungstools kann der Produktivitätsverlust, und damit auch der Mehraufwand, ermittelt werden. Das von Andreas Kropik entwickelte Verfahren ist so aufgebaut, dass auch projektbezogene Randbedingungen wie die Dauer der Überstundenleistung, Grad der körperlichen Beanspruchung bzw. Konzentration, Temperatur- und Lichtverhältnisse in der Phase der Überstunden Berücksichtigung finden können.
Mit dem kostenlos verfügbaren Tool sind schnell Berechnungen möglich, die als Basis für Mehrkostenforderungen herangezogen werden können.

Kostenloser Download und weitere Informationen: www.bauwesen.at/tools (Tool Nr. 07)
(bt)