„Meister*in“ beim Namen nennen

Meisterprüfung
20.08.2020

Von: Redaktion Metall
Wertschätzung für Handwerk und Gewerbe. Ab 21. August 2020 darf der Titel Mst./Mst.in in Dokumenten eingetragen werden.
Ohne Meister*innen keine Lehrlinge.
Ohne Meister*innen keine Lehrlinge.
„Die Gleichwertigkeit des Meisters mit Hochschulabschlüssen und die öffentliche Sichtbarmachung des Meistertitels sind großartige Perspektiven für die jungen Menschen: Viele Eltern wissen noch zu wenig, welche Karriere über den Einstieg mit einer Lehre möglich ist“, Renate Scheichelbauer-Schuster.

Großartige Perspektive für Fachleute:  „Wir sind Meister“ - das dürfen Personen, die erfolgreich eine Meisterprüfung abgelegt haben, künftig auch herzeigen. Ab Freitag, 21. August 2020, können sie den Titel in Kurzform (Mst./Mst.in) oder Langform (Meister/Meisterin) ohne Antrag oder dergleichen sofort vor dem Namen führen und in öffentlichen Urkunden eintragen lassen. Diese Eintragung des Titels ist freiwillig und erfolgt unter Vorlage des Meisterprüfungszeugnisses bei den urkundenausstellenden Behörden.

Der hohe Stellenwert der beruflich-praktischen Ausbildung wird dadurch betont, Meisterleistungen werden sichtbar gemacht. „Das ist mir ein echtes Herzensanliegen! Diese Aufwertung tut dem Handwerk gut“, sagt Renate Scheichelbauer-Schuster, Obfrau der Sparte Gewerbe und Handwerk in der WKÖ. „Wir brauchen in Österreich mehr Meister, um den Wirtschaftsstandort in den Regionen zu stärken.“

Dass die Meisterausbildung gleich viel wert ist wie eine akademisch-theoretische Ausbildung, ist auch formal gesichert: Der handwerkliche Meistertitel ist im Nationalen Qualifikationsrahmen (NQR) auf Stufe 6 zugeordnet und damit dem akademischen „Bachelor“ gleichgestellt.

Corona-Rückstau aufgeholt

Im Jahr 2019 wurden in Österreich 1.827 Meisterprüfungszeugnisse ausgestellt. Im heurigen Jahr konnten trotz den durch den Corona-Lockdown verursachten Rückstau bereits 96 Prozent der bis 31. Juli geplanten Lehrabschlussprüfungen, 85 Prozent der Meister- und Befähigungsprüfungen sowie 100 Prozent der Ingenieurzertifizierungen nachgeholt werden. Österreichweit waren insgesamt rund 13.000 für die zweite März-Hälfte und April geplante Prüfungen verschoben worden, ab 4. Mai wurde der Betrieb wieder schrittweise aufgenommen.

Stellenwert der Meister*innen

  • Karriere: Die erfolgreiche Meisterprüfung ist oft der Einstieg in Positionen mit Führungsverantwortung.
  • Firmengründung: Viele Meister*innen machen sich auch mit Neugründungen oder Betriebsübernahmen selbstständig.
  • Image: 95 Prozent der Österreicher*innen attestieren Meisterbetrieben eine hohe Qualität bei der Erbringung ihrer Leistungen.
  • Ausbildung: Ohne Meister*in keine Lehrlinge - Die meisterlichen Ausbildungsbetriebe sorgen dafür, dass die Qualifikationen an die nächste Generation weitergegeben werden.
  • Vorbild: Ein Signal an Lehrlinge, was sie – Eifer und Ehrgeiz vorausgesetzt – in ihrer Karriere erreichen können.
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