BIM2Field

"Noch einige Hürden"

Christian Maier, Leitung Bauwirtschaft in der Habau Group, über das Potenzial von BIM auf der Baustelle.

Kommt BIM bei der Habau bereits regel­mäßig in der Ausführung zum Einsatz?

Christian Maier, Leitung Bauwirtschaft Habau Group
Christian Maier, Leitung Bauwirtschaft, Habau Group

Christian Maier: In der Habau Group arbeiten wir bereits seit mehr als fünf Jahren mit der modellbasierten Angebotsbearbeitung. Insbesondere bei Großprojekten wie bspw. beim Bauvorhaben der Havellandautobahn A10/A24 in Deutschland oder dem Central Hub in Wien sind ausgewählte BIM-­Anwendungsfälle bereits fixer Bestandteil des Baustellenalltags. Das Team des digitalen Bauprozessmanagements unterstützt dabei die Baustellenteams vor Ort. 

Wo sehen Sie für Bauunternehmen den größten Nutzen beim Einsatz von BIM auf der Baustelle?

Maier: Der liegt für uns einerseits im hohen Detaillierungsgrad der zwingend erforderlichen fertigen Planung und andererseits in der Visualisierung des Gesamtprojekts. Traditionelle "Lücken" in der konventionellen 2D-Planung sind in 3D-Modellen nicht mehr möglich, folglich sind unserer Auftraggeber und deren Planer noch mehr gefordert, sich "aktiv" von der baubegleitenden Planungskultur zu verabschieden. Ein weiterer Vorteil ist die interaktive Projektbearbeitung, die mit der BIM-­Methodik realisiert werden kann. Bei unseren BIM-Projekten werden gemeinsam mit unseren Baustellenteams Anwendungsfälle wie die modellbasierte 5D-Abrechnung oder die modellbasierte 4D-Bauzeitplanung umgesetzt. Insgesamt erhöht die BIM-Methodik die ­Effizienz und Transparenz der Zusammenarbeit sowie die Qualität im ­Gesamtprozess und trägt maßgeblich zur Reduktion potenzieller Konflikte bei.

Was sind derzeit noch die größten Hürden bei BIM2Field?

Maier: Aktuell sind wir noch mit einer Vielzahl an Hürden und Herausforderungen konfrontiert. Mit BIM wird eine große Datenmenge erzeugt, die intelligent miteinander verknüpft sind. Derzeit gibt es noch softwaretechnische Herausforderungen, diese Information für User einfach auf diverse Endgeräte zu bringen. Ein umfangreiches 5D-­Modell lässt sich aktuell nicht eins zu eins auf Smartphones oder Tablets darstellen. Anwendungsfälle wie die Zurverfügungstellung von teilautomatisierten Bautagesberichten und eine intuitive modellbasierte Baufortschrittsermittlung sowie Abrechnung können derzeit nicht ohne zusätzliche Unterstützung zur Verfügung gestellt werden. Sobald diese Problemstellungen gelöst sind, bieten intelligente Modelle einen enormen Mehrwert in der Projektabwicklung.

Ist Field to BIM auch bereits ein Thema in der Praxis?

Maier: Ja, definitiv. Themenbereiche wie der Abrechnungsprozess, ­Laserscans und Gerätedaten bieten enorme Potenziale, Prozesse zukünftig digitaler und effizienter abzuwickeln.

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